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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2008 — 2009

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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3. Forschungsschwerpunkt "Der menschliche Lebenszyklus - Biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte"
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https://doi.org/10.11588/diglit.67591#0277
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FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

Vor diesem Hintergrund werden in diesem Projekt daher Messvolumina
sowohl im Hippokampus als auch in der FWM lokalisiert, spektroskopisch unter-
sucht und „absolut“ quantifiziert, indem auf das im Messvolumen gemessene Wasser
und nicht auf Kreatin normiert wird. Über Pilotuntersuchungen konnte die opti-
male Messprozedur bereits fest etabliert werden. Auch die Auswertestrategien mit
jeglichen Korrekturen, wie zum Beispiel Liquor (‘cerebrospinal fluid’; CSF) Korrek-
tur, Wasserskalierung sowie die Berücksichtigung der unterschiedlichen Wasser-
konzentrationen in den verschiedenen Gewebearten, sind für die Bestimmung der
Metabolitenkonzentration final implementiert.
Für 21 der in die Hauptuntersuchung eingeschlossenen Probanden können
bereits erste Ergebnisse berichtet werden. Tabelle 1 zeigt die Stichprobencharakteri-
stik der drei altersdefinierten (20-39; 40-60; über 60 Lebensjahre) Gruppen.

Tabelle 1: Stichprobencharakteristik der drei Altersgruppen

Anm.: WST = Wortschatztest zur Bestimmung der ‘kristallinen’ Intelligenz; WIE = Wechsler Intelligenz-
test für Erwachsene zur Bestimmung der ‘globalen’ Intelligenz; Lj. = Lebensjahre; MW = Mittelwert; SD
= Standardabweichung.

Altersklasse 1
(20-39 Lj.)
n = 12
Altersklasse 2
(40-59 Lj.)
n = 1
Altersklasse 3
(60-80 Lj.)
n = 8
Geschlecht
weiblich (n)
6
1
6
männlich (n)
6

2
Alter (MW ± SD)
28.17 ± 4.54
48
66.13 ± 4.45
WST IQ (MW ± SD)
111.08 ± 6.76
110
108.38 ± 13.95
WIE Gesamt IQ (MW ± SD)
116.29 ± 13.46
116
110.13 ± 13.314

Von den 21 Probanden, welche die MRS-Untersuchung durchlaufen haben,
konnte bei einem Probanden die Messung in der FWM und bei zwei Probanden die
Messung im Hippokampus aufgrund qualitativer Gründe nicht analysiert werden.
Auch mussten die ersten beiden MRS-Messungen des Hippokampus für die statisti-
sche Auswertung ausgeschlossen werden, da diese Daten noch mit anderen Messpa-
rametern erfasst wurden. Die Stichprobenzahl bei den auswertbaren Hippokampus-
Spektren (n = 16) ist daher geringer als die der FWM (n = 20).
Die Hauptergebnisse der bisherigen Untersuchungen sind in der Abbildung 2
dargestellt. Ältere Probanden (Gruppe 3; durchschnittlich 66 Lebensjahre) zeigen im
Vergleich zu jungen Probanden (Gruppe ^durchschnittlich 28 Lebensjahre) eine sig-
nifikant reduzierte NAA-Konzentration in der FWM (p = .005). Darüber hinaus fand
sich, dass Gruppe 3 im Vergleich zu Gruppe 1 durch eine signifikant erhöhte T2 Was-
serrelaxationszeit charakterisiert ist (p = .001). Eine erhöhte T2 Wasserrelaxationszeit
konnte auch bei Gruppe 3 im Vergleich zu Gruppe 1 im Hippokampus gefunden
werden. Allerdings konnte bislang aufgrund der noch zu geringen Stichprobenzahl
keine NAA-Verminderung im Hippokampus in Gruppe 3 aufgezeigt werden. Über
die zweite Altersgruppe können noch keine Aussagen getroffen werden, da bisher nur
eine Person aus dieser Gruppe in die Auswertung eingeschlossen werden konnte.
 
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