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Arno
Scutum canonicorum: Edition, Übersetzung, Kommentar — Klöster als Innovationslabore, Band 11: Regensburg: Schnell + Steiner, 2022

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https://doi.org/10.11588/diglit.72133#0062
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3.1 Handschriften

61

Einband
Papiereinband aus dem 19. Jahrhundert
Auf dem Buchrücken sind Informationen zum Inhalt Constitut.
Synod. Patav. und zur früheren Signatur dieser Handschrift ver-
merkt: Cod. Ms. Jur. can. CXXXIV. Auf der Umschlaginnenseite
ist auf einem Papieraufkleber die heutige und frühere Signatur
vermerkt: 633 olim Jur. can. 134.
Schrift
Schrift: Teil I (foll. lr-25v): gotische Minuskel
Teil II (foll. 26v-61v): karolingische Minuskel mit frühgotischen
Einflüssen
Im Schriftbild finden sich mehrere Umbrüche, die auf einen mehr-
fachen Tinten- oder Federwechsel und auf einen dynamischen
Schreibprozess hinweisen. Anhand der Analyse des Buchstaben-
bestandes lassen sich keine Anhaltspunkte für einen Schreiber-
wechsel finden. Auf das Reichersberger Skriptorium als Schrifthei-
mat deuten Besonderheiten bei folgenden Buchstabenformen hin:
Das d findet sich sowohl in gerader (z. B. fol. 26v: consuetudini-
bus) als auch in unzialer Form, sowohl am Wortanfang (z. B. fol.
38r: diligenti) als auch in Wortmitte (z. B. fol. 26v: breviando).
Das e setzt sich aus einem Schaft und einem angehängten Bogen
zusammen, der am Schaftansatz nicht ganz geschlossen wird und
häufig eine nach rechts auslaufende spitze Zunge aufweist. Die
untere g-Schleife ist meist geschlossen und die Form des g erin-
nert an eine linksgeneigte, seitlich abgeflachte Acht (z. B. fol. 26v:
ingruerit). Das lange Schluss-s findet noch häufig Verwendung,
teilweise ist auch ein rundes s über der Zeile belegt (z. B. fol. 28r:
foras; fol. 28v: plantacionis). Der Bogen des h wird auf der Grund-
linie leicht nach innen geschlossen (z. B. fol. 28v: hilario).
Majuskelbuchstaben: Das F weist einen gewellten Deckbalken auf
(z. B. fol. 44v: Fieri). Der Schrägstrich des N ist etwas nach oben
verrutscht und der rechte Balken läuft unter der Grundlinie
schwungvoll nach links unten aus (z. B. fol. 26v: Nec). Das Q steht
meist auf der Cauda, die nach rechts oben in eine Spitze ausläuft
(z. B. fol. 28v: Quod).
Abkürzungen sind häufig und bewegen sich im gewohnten Rah-
men. Es finden sich die üblichen Nomina sacra (Xps, scs, ds, eps)
und Suspensionskürzungen.
Bei den Ligaturen sticht vor allem die NS-Ligatur am Wortende
multotiens (foll. 29v und 30r) sowie die OR-Ligatur in Wortmitte
 
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