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III. Die Rezeptionsgeschichte
Abb. 13: Metz, Bibliotheque muni- Abb. 14: Utrecht, Universiteitsbibliotheek cod. 299,
cipale, cod. 276, fol. 3r [Ausschnitt]; fol. 7r [Ausschnitt],
Im Unterschied zu den Abschriften des Liber de natura rerum ist keine Hand-
schrift des „Bienenbuchs“ bekannt, die umfassend mit Abbildungen versehen wur-
de.118 Lediglich ein Exemplar wurde in besonders kostbarer Form gestaltet und zu-
mindest partiell mit Bildern versehen - die französischsprachige Prachthandschrift,
die 1372 für Karl V. von Frankreich angefertigt wurde und sieben kolorierte Miniatu-
ren zu ausgewählten Themen des Textes enthält (s. auch Abschnitt II.3.).119 Allerdings
wurden bei einigen lateinischen Kopien die Initialen ornamental oder bildlich ausge-
schmückt. Mit einem lesenden Mönch ist beispielsweise in der Handschrift Egerton
839 (London, British Library, fol.5r, s. Abb. 15.) die R-Initiale zum Prolog mit einem
recht klassischen Motiv ausgefüllt. Die O-Initiale zu Beginn von Buch II ziert in ei-
ner franziskanischen Handschrift aus dem 15. Jahrhundert (London, British Library,
cod. Arundel 141, fol. 18r, s. Abb. 16.) ein Löwe auf schraffiertem Grund - vielleicht
als Symbol für die im Text angesprochene Weltordnung.
118 Ein besonders beachtlich bebildertes Exemplar der Naturenzyklopädie ist Valenciennes, Biblio-
theque municipale, cod. 320, s. für eine kodikologische Beschreibung Friedman, Thomas of Can-
timpre. Zur Bedeutung von Illuminationen in enzyklopädischen Texten s. Meier, Illustration und
Textcorpus.
119 Bruxelles, Bibliotheque Royale, cod. 9507 (Ze Hure du bien uniuersel selonc la consideracion des
mousches a miet). Die Miniaturen befinden sich auf fol. Ir (vier Abbildungen: Der französische
König diskutiert mit Prälaten. / Bienen und ihr König verlassen den Bienenstock. / Hostienwunder,
das durch einen Bischof präsentiert wird. / Einnahme eines Mannes durch einen Dämon), fol. 16r
(Ermordung eines Abts durch seine Mönche), fol. 28r (Papst und Prälaten) sowie fol. lllv (Angriff
von Schwalben auf Bienen bzw. von Dämonen auf ein Liebespaar). S. zur Handschrift Kopp, König
und die Bücher, S. 377; La librairie de Charles V, Nr. 193, S. 111 sowie für eine detaillierte Be-
schreibung Kelders, Cote KBR 9507. S. außerdem das Coverbild sowie Abb. 4-7.
III. Die Rezeptionsgeschichte
Abb. 13: Metz, Bibliotheque muni- Abb. 14: Utrecht, Universiteitsbibliotheek cod. 299,
cipale, cod. 276, fol. 3r [Ausschnitt]; fol. 7r [Ausschnitt],
Im Unterschied zu den Abschriften des Liber de natura rerum ist keine Hand-
schrift des „Bienenbuchs“ bekannt, die umfassend mit Abbildungen versehen wur-
de.118 Lediglich ein Exemplar wurde in besonders kostbarer Form gestaltet und zu-
mindest partiell mit Bildern versehen - die französischsprachige Prachthandschrift,
die 1372 für Karl V. von Frankreich angefertigt wurde und sieben kolorierte Miniatu-
ren zu ausgewählten Themen des Textes enthält (s. auch Abschnitt II.3.).119 Allerdings
wurden bei einigen lateinischen Kopien die Initialen ornamental oder bildlich ausge-
schmückt. Mit einem lesenden Mönch ist beispielsweise in der Handschrift Egerton
839 (London, British Library, fol.5r, s. Abb. 15.) die R-Initiale zum Prolog mit einem
recht klassischen Motiv ausgefüllt. Die O-Initiale zu Beginn von Buch II ziert in ei-
ner franziskanischen Handschrift aus dem 15. Jahrhundert (London, British Library,
cod. Arundel 141, fol. 18r, s. Abb. 16.) ein Löwe auf schraffiertem Grund - vielleicht
als Symbol für die im Text angesprochene Weltordnung.
118 Ein besonders beachtlich bebildertes Exemplar der Naturenzyklopädie ist Valenciennes, Biblio-
theque municipale, cod. 320, s. für eine kodikologische Beschreibung Friedman, Thomas of Can-
timpre. Zur Bedeutung von Illuminationen in enzyklopädischen Texten s. Meier, Illustration und
Textcorpus.
119 Bruxelles, Bibliotheque Royale, cod. 9507 (Ze Hure du bien uniuersel selonc la consideracion des
mousches a miet). Die Miniaturen befinden sich auf fol. Ir (vier Abbildungen: Der französische
König diskutiert mit Prälaten. / Bienen und ihr König verlassen den Bienenstock. / Hostienwunder,
das durch einen Bischof präsentiert wird. / Einnahme eines Mannes durch einen Dämon), fol. 16r
(Ermordung eines Abts durch seine Mönche), fol. 28r (Papst und Prälaten) sowie fol. lllv (Angriff
von Schwalben auf Bienen bzw. von Dämonen auf ein Liebespaar). S. zur Handschrift Kopp, König
und die Bücher, S. 377; La librairie de Charles V, Nr. 193, S. 111 sowie für eine detaillierte Be-
schreibung Kelders, Cote KBR 9507. S. außerdem das Coverbild sowie Abb. 4-7.