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Burkhardt, Julia; Thomas; Burkhardt, Julia [Hrsg.]
Von Bienen lernen: das "Bonum universale de apibus" des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf : Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 1): Analyse und Anhänge — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.56852#0197
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196

IV. Die Edition

versale de apibus in eine moderne Gesamtübersetzung - erfüllt.86 Bei der Überset-
zung handelt es sich im Wesentlichen um eine Wiedergabe der lateinischen Fassung,
die nur geringfügig sprachlich modifiziert wurde. Bewusst wurde nicht versucht, den
Stil des lateinischen Textes nachzuempfinden oder erheblich zu glätten, sondern den
Inhalt möglichst genau wiederzugeben (auch deshalb z. B. Übersetzung von ordo
predicatorum als Prediger-, nicht aber als Dominikanerorden).87 Fraglos ist jede
Übersetzung immer auch eine Interpretation des jeweiligen Textes; die vorliegende
Übersetzung bietet mit all ihren Fehlern und Ungereimtheiten folglich die Lesart der
Editorin. Sie ist deshalb nicht als literarische Eigenleistung, sondern als Arbeits-
instrument zur Erschließung des Textes zu verstehen.

IV.4. Beschreibung der in der Edition verwendeten Handschriften

IV.4.1. Bologna, Biblioteca universitaria, cod. 1674 (864) [=Bo]

Titel
Liber de apibus
Provenienz
(Schreiber /
Besitzer)
Seit 1299 im Besitz der Bibliothek des Dominikanerkonvents
Bologna (vgl. zur Bibliothek Frati, La biblioteca, Kaeppeli, Antiche
biblioteche, S. 9-10 sowie Zucchini, Le librerie)
1. Besitz vermerke auf fol. 117v (mit Schwarzlicht von BU Bologna
sichtbar gemacht [Emailauskunft von BU Bologna, 28.11.2014]): Iste
Uber est Hugonis Lucani Ordinis Fratrum Praedi catorum-, fratris
Thederici Bon. et fratris Hugonis nepotis eins. Handschrift ist dem-
nach offenbar als Erbstück aus dem Besitz des Teodorico Borgognoni
(1205-1298), Bischof von Cervia (1270-1298), über seinen Neffen
Hugo von Lucca an das Dominikanerkloster Bologna gegangen. 1299
wurde diese Bücherübergabe in den Akten des Dominikanerkonvents
dokumentiert, s. hierzu Zaccagnini, Scuole, S. 288, Anm. 2. Zu Teo-
derico s. Keil, Art. „Borgognoni“ sowie Busacchi, Fra Teodorico.
2. Eintrag im mittelalterlichen Bibliothekskatalog, 2. Hälfte 14. Jahr-
hundert, vgl. Lucchesi, L’antica libreria, S. 233 sowie Laurent, Fabio
Vigili, S. 230: In [bancha] XVIIF: ... Item über de apibus (cd. 1674
U.B.).

86 S. hierzu Berlioz/Collomb/Polo de Beaulieu, La face cachee.
87 Bei verschiedenen Worten war eine sich aus dem Gesamtkontext des „Bienenbuchs“ ergebende
spezifische Übersetzung erforderlich, z. B.: prelatus - Vorsteher; beatus / sanctus - heilig (da Tho-
mas zumeist nicht zwischen den Begriffen unterscheidet; Ausnahme: beate memorie - seligen
Angedenkens); claustralis - klösterlich Lebende/r; religiosa/us - Religiose/r;/Lte/zs - Gläubige/r;
observantia regularis - Regelbefolgung; altior (z. B. altior vitd) - erhabener. S. zu Terminologie in
Exempelschriften des 13. Jahrhunderts auch Schneider, Einleitung, S. 92.
 
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