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Burkhardt, Julia; Thomas; Burkhardt, Julia [Editor]
Von Bienen lernen: das "Bonum universale de apibus" des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf : Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 1): Analyse und Anhänge — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.56852#0149
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148

III. Die Rezeptionsgeschichte

i


■ BUA 1,1
■ BUA 1,3
■ BUA 1,4
■ BUA 1,7
■ BUA 1,12
■ BUA 1,19
■ BUA 1,20
■ BUA 1,24
□ BUA 1,25
■ BUA 11,1
■ BUA 11,3
■ BUA 11,10
■ BUA 11,15
■ BUA 11,20
■ BUA 11,25
■ BUA 11,28
■ BUA 11,29
■ BUA 11,30
■ BUA 11,31
■ BUA 11,34
BUA 11,36
B BUA 11,38
■ BUA 11,39
■ BUA 11,43
■ BUA 11,47
BUA 11,49
BUA 11,50
■ BUA 11,51
□ BUA 11,53
□ BUA II, 54

Abb. 26: Verteilung der Exzerpte aus dem „Bienenbuch“ nach Kapiteln.

Inhaltliche „Hotspots“ des zweiten Buches, die wiederholt exzerpiert wurden,
sind BUA 11,28, BUA 11,29 sowie BUA 11,53. Weder aus inhaltlicher noch aus struk-
tureller Sicht kann dies überraschen: BUA 11,29 und BUA 11,53 gehören zu den län-
geren und an Exempeln besonders reichen Passagen des Gesamttextes. Thematisch
werden in BUA 11,28 die Reinheit der Jugend, daran anschließend in BUA 11,29 Un-
schuld als wichtiges Gebot sowie in BUA 11,53 zentrale Mittel der Fürbitte für Ver-
storbene behandelt. In allen Kapiteln gibt es Marienexempel sowie unterschiedliche
hagiographische Abschnitte, was ihre Attraktivität für Textexzerpte erklären mag.
Mit der Varianz der Auswahl sind zugleich Unterschiede in der Länge der Exzerpte
verbunden: Während einige Handschriften nur eine kurze Geschichte aus dem „Bie-
nenbuch“ beinhalten, finden sich in anderen mehrere oder auch längere Exempel hin-
tereinander.156
Setzt man die Anzahl der Exzerpthandschriften mit deren Provenienz in Rela-
tion, so offenbaren sich zwei „Zentren“ der Exzerptüberlieferung: der Kölner
Kreuzherrenkonvent und die birgittinische Abtei Vadstena in Schweden. In bei-
den Häusern hatte die Produktion und Konsultation von Handschriften einen beson-
deren Stellenwert.
In Köln hing dies sicherlich mit den im 15. Jahrhundert vorgenommenen Reform-
maßnahmen zur (Neu-)Ordnung des religiösen Lebens zusammen, zu denen eine
grundlegende Stärkung des Predigtwesens und entsprechend auch der Schriftstudi-
en zählte. Der Konvent dürfte dabei maßgeblich von den Reformen der sogenannten

156 Rathmann, Dominikanische Exempelschriften, S. 38-39.
 
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