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Gerhohus; Becker, Julia [Editor]; Insley, Thomas [Transl.]
Gerhoch von Reichersberg, Opusculum de aedificio Dei: die¬ Apostel als Ideal : Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 1): Einleitung, Verzeichnisse und Edition mit Übersetzung Opusculum de aedificio Dei — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.65331#0134
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Über das Bauwerk Gottes - 1. Prolog

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hinzuzufügen oder aus ihnen zu entfernen nicht gestattet war, haben wir teils
an passender Stelle in den Text unserer Abhandlung inseriert, teils an der
Seite beigefügt. Nach sorgfältiger Durchsicht dieser glauben wir, dass wir
schuldlos sind und uns vor Gott rechtfertigen werden können, auch wenn es
geschehen wird, dass einige von denen, für die Christus selbst ein Stein des 5
Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses ist, durch unsere Worte gekränkt und
verärgert werden. Weil er selbst nämlich seinen Jüngern sagt: Haben sie
mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten, haben sie mich
verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen, dürfen wir uns nicht wundern,
wenn seine Feinde uns wegen der Wahrheit, die in ihnen Hass hervorruft, 10
feindlich gesinnt sind und deswegen durch wahrhaftige Worte gekränkt und
verärgert werden. Viele Verleumdungen, Schmähungen und
Misshandlungen haben wir von Menschen dieser Art erlitten. Dass diesen
von Gott vollkommene Buße und großzügigste Vergebung gewährt werde,
darum bitten wir seine barmherzige Allmacht und seine allmächtige 15
Barmherzigkeit bei der wahrhaft Frieden bringenden Hostie, die wir,
obgleich unwürdig, nicht nur für Freunde, sondern auch für Feinde
darbringen, sooft wir durch die Gunst seiner Gnade das Mysterium des
Altars vollziehen.
20
Es beginnt das kleine Werk über das Bauwerk Gottes, von einem
ungebildeten Sünder an Bischof Kuno von Regensburg3 gerichtet. Ich
bekenne, dass ich auf Dein Bitten und Deinen Befehl hin, ehrwürdiger
Bischof der heiligen Regensburger Kirche Kuno, dazu angetrieben werde,
dass ich, da Du drängst und ein großes Werk von meiner Wenigkeit 25
forderst, nicht zögere, zu versuchen, das darzubringen, was Du verlangst.
Ich weiß jedoch, dass ich über nichts verfüge, womit ich Dich höchst
wählerischen Durchsucher der heiligen Schriften zufriedenstellen und
woraus ich Dir passende Genüsse bereiten könnte, - denn ich selbst
verzehre mich, bedroht von Hunger, in meiner Seele und bin dem Tode sehr 30
nahe, weil ich wenig Öl im Krug des Gewissens und wenig Mehl im Topf
der Mildtätigkeit habe - wenn nicht der wahre Elias kommt, der aus meinem

A Konrad I. von Raitenbuch, Bischof von Regensburg (1126-1132) (s. 1. Prolog, Anm. 1).
 
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