VORWORT
In der bisherigen Forschung wird Gerhoch von Reichersberg (1092/93-1169) mitunter
als „konservativer Geist“ dargestellt und seine Forderungen, die er in seiner ersten
großen Reformschrift, dem Opusculum de aedificio Dei, aufgestellt hat, gerne als
„überholt“ und „unrealisierbar“ abgetan. Doch zukunftsweisend ist vor allem die Art
und Weise, wie Gerhoch seine Reformforderungen zu untermauern versucht. In
kreativer und geradezu „wissenschaftlicher“ Manier belegt er seine radikalen Thesen
am Rand des Haupttextes durch autoritativ abgesicherte Zitate aus Papstdekreten und
Konzilsbeschlüssen. Die „Innovativität“, die Gerhoch bei der literarischen Konzep-
tion seiner Randglossen zugeschrieben werden kann, liegt darin begründet, dass er
im Wesentlichen zeitgenössische kanonistische Rechtssammlungen verwendet und
hiermit die Konjunktur habende Entwicklung seiner Zeit aufgreift.
Unter Berücksichtigung der Materialität und des Layouts des wichtigsten hand-
schriftlichen Textzeugen (München, BSB, Clm 5129) bietet die vorliegende Neu-
edition nun erstmals eine moderne und kommentierte Aufbereitung mit deutscher
Übersetzung des Opusculum de aedificio Dei sowie eine vollständige Erfassung und
kritische Auswertung der von Gerhoch zitierten Autoritäten.
Konzipiert und begleitet haben dieses Editionsprojekt in Heidelberg Bernd
Schneidmüller und Stefan Weinfurter (f), der in seinen Forschungen immer wieder
die Bedeutung von Gerhoch und von Gerhochs Schriften für die Kanonikerreform
des 12. Jahrhunderts betont hat. Entstanden ist diese Edition im Rahmen des gemein-
sam von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Sächsischen Aka-
demie der Wissenschaften getragenen Projekts „Klöster im Hochmittelalter: Innova-
tionslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle“.
Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, die das Projekt in exzellenter
Weise unterstützt hat, sowie der begleitenden interakademisehen Kommission, die
den Fortgang der Edition aktiv verfolgt und immer wieder wohlwollend diskutiert
hat, unter Vorsitz von Volker Leppin (Tübingen) und Matthias Werner (Jena), gilt
mein besonderer Dank. Ein großer Gewinn für dieses Projekt war die enge wissen-
wie freundschaftliche Zusammenarbeit mit meiner Heidelberger Kollegin Julia Burk-
hardt, die stets eine Antwort auf meine vielen Fragen wusste. Als wertvolle Diskus-
sionspartner auf gemeinsam veranstalteten Workshops und Tagungen erwiesen sich
auch die Kollegen unseres Dresdener „Schwester-Projekts“ (Sächsische Akademie
der Wissenschaften) Gert Melville, Mirko Breitenstein und Jörg Sonntag.
In philologischen und paläographisehen Fragen konnte ich mir stets in unkompli-
zierter Weise die Expertise der beiden Heidelberger Mittellateiner Tino Licht und
Kirsten Wallenwein einholen, denen ich hiermit meinen herzlichen Dank ausspreche.
In der bisherigen Forschung wird Gerhoch von Reichersberg (1092/93-1169) mitunter
als „konservativer Geist“ dargestellt und seine Forderungen, die er in seiner ersten
großen Reformschrift, dem Opusculum de aedificio Dei, aufgestellt hat, gerne als
„überholt“ und „unrealisierbar“ abgetan. Doch zukunftsweisend ist vor allem die Art
und Weise, wie Gerhoch seine Reformforderungen zu untermauern versucht. In
kreativer und geradezu „wissenschaftlicher“ Manier belegt er seine radikalen Thesen
am Rand des Haupttextes durch autoritativ abgesicherte Zitate aus Papstdekreten und
Konzilsbeschlüssen. Die „Innovativität“, die Gerhoch bei der literarischen Konzep-
tion seiner Randglossen zugeschrieben werden kann, liegt darin begründet, dass er
im Wesentlichen zeitgenössische kanonistische Rechtssammlungen verwendet und
hiermit die Konjunktur habende Entwicklung seiner Zeit aufgreift.
Unter Berücksichtigung der Materialität und des Layouts des wichtigsten hand-
schriftlichen Textzeugen (München, BSB, Clm 5129) bietet die vorliegende Neu-
edition nun erstmals eine moderne und kommentierte Aufbereitung mit deutscher
Übersetzung des Opusculum de aedificio Dei sowie eine vollständige Erfassung und
kritische Auswertung der von Gerhoch zitierten Autoritäten.
Konzipiert und begleitet haben dieses Editionsprojekt in Heidelberg Bernd
Schneidmüller und Stefan Weinfurter (f), der in seinen Forschungen immer wieder
die Bedeutung von Gerhoch und von Gerhochs Schriften für die Kanonikerreform
des 12. Jahrhunderts betont hat. Entstanden ist diese Edition im Rahmen des gemein-
sam von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Sächsischen Aka-
demie der Wissenschaften getragenen Projekts „Klöster im Hochmittelalter: Innova-
tionslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle“.
Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, die das Projekt in exzellenter
Weise unterstützt hat, sowie der begleitenden interakademisehen Kommission, die
den Fortgang der Edition aktiv verfolgt und immer wieder wohlwollend diskutiert
hat, unter Vorsitz von Volker Leppin (Tübingen) und Matthias Werner (Jena), gilt
mein besonderer Dank. Ein großer Gewinn für dieses Projekt war die enge wissen-
wie freundschaftliche Zusammenarbeit mit meiner Heidelberger Kollegin Julia Burk-
hardt, die stets eine Antwort auf meine vielen Fragen wusste. Als wertvolle Diskus-
sionspartner auf gemeinsam veranstalteten Workshops und Tagungen erwiesen sich
auch die Kollegen unseres Dresdener „Schwester-Projekts“ (Sächsische Akademie
der Wissenschaften) Gert Melville, Mirko Breitenstein und Jörg Sonntag.
In philologischen und paläographisehen Fragen konnte ich mir stets in unkompli-
zierter Weise die Expertise der beiden Heidelberger Mittellateiner Tino Licht und
Kirsten Wallenwein einholen, denen ich hiermit meinen herzlichen Dank ausspreche.