Klöster im Hochmittelalter

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Über das Bauwerk Gottes - 2. Prolog

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Wenigen viel macht, der, während er bittet, gespeist zu werden, selbst mehr
zur Speise darreicht und niemals meinem Herzen die Gegenwart seiner
Fleischwerdung entzieht, bis nach gutem Ende der Hungerzeit der Himmel
sich für mich öffnet und mein Hunger durch wunderbare Sättigung gestillt
wird, gemäß dem Wort des Propheten: Ich werde gesättigt werden, wenn 5
Dein Ruhm erscheint. Wenn aber in der Zwischenzeit sich die Sünde
einschleicht und der Sohn, das heißt mein Geist, durch plötzlichen Tod sein
Ende findet, dann wird die Gegenwart des Elias selbst, die im Behälter
meiner Memoria bleibt, meinen Geist fortwährend vom Tode zurückrufen
und der Mutter Kirche so lebendig zeigen können, dass die Mutter selbst 10
sich darüber freut und die Wahrheit des wiederbelebenden Worts in meinem
Leben erhöht wird. Da ja also Elias als „Gott der Herr“ ausgelegt wird,
vertraue ich fürwahr darauf, dass aus Dir und durch Dich Gott der Herr zu
mir spricht. Denn nachdem Du wahrgenommen hattest, dass ich die zwei
Hölzer des Kreuzes auflas, das heißt im Glaube an die Passion des Herrn 15
Hoffnung hatte, hast Du mir sofort befohlen, dass ich gleichsam aus den
zwei Hölzern selbst ein Bauwerk erbauen solle, nein, vielmehr dass ich ein
schon erbautes Bauwerk aufzeigen solle, dessen Baumeister und Schöpfer
gemäß dem Apostel Gott ist und das deshalb durch keinen Windstoß und
keinen Wassereinbruch verrückt und erschüttert werden kann. 20
Jenes kleine Werk also soll, wie Du selbst beschlossen hast, den Titel „Über
das Bauwerk Gottes“ erhalten und seinen Lesern soll sowohl durch den
Prolog als durch den Titel bekannt gemacht werden, dass diese Schrift für