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Gerhohus; Becker, Julia [Hrsg.]; Insley, Thomas [Übers.]
Gerhoch von Reichersberg, Opusculum de aedificio Dei: die¬ Apostel als Ideal : Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 1): Einleitung, Verzeichnisse und Edition mit Übersetzung Opusculum de aedificio Dei — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.65331#0144
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Über das Bauwerk Gottes - 4. Kapitel

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4. Von diesem Vertrauen und dieser Hoffnung fiel die erste Frau ab,
überwältigt, als der Hammer der Versuchung sie berührte. Wenn sie
Zutrauen in Gottes Weisungen gehabt hätte, hätte sie niemals dazu verführt
werden können, dass sie auf Einflüsterung des Teufels von dort das Leben
und Ähnlichkeit mit Gott erhoffte, von wo Gott den Tod angedroht hatte. 5
Deshalb schenkte sie den Worten des Teufels mehr Glauben als denen
Gottes und glaubte, dass Gott nicht treu in all seinen Worten sei, den sie
auch nicht für heilig in all seinen Werken hielt. Dies ist nämlich der Grund
dafür, dass sie ihre Schuld auf die Schlange abwälzen wollte, von der sie
genau wusste, dass sie von Gott geschaffen und ins Paradies gesetzt worden 10
war, gleichsam als habe sich ihr eigener Sündenfall nicht ohne Schuld des
Schöpfers ereignet, der die Schlange als Einflüsterer der Sünde ins Paradies
gesetzt hatte, in welches er auch den Menschen setzte, dem er den Befehl
gegeben hatte, nicht zu sündigen. Wir aber wollen treu den Psalm singen
und sagen: Treu ist der Herr in all seinen Worten und heilig in all seinen 15
Werken. Denn er lässt nichts entstehen, wodurch der Glaube der Heiligen
getäuscht wird, er schafft oder hat nichts geschaffen, wodurch deren
Heiligkeit behindert wird. Vielmehr wächst fürwahr in ihm der ganze
ineinandergefügte Bau und nimmt nicht ab; und keine Pflanze kann
ausgerissen werden, außer der, die nicht er selbst gepflanzt hat. 20
5. Wer aber ist von Gott und in Gott gepflanzt, außer dem, der so in der
Liebe eingewurzelt und gegründet ist, dass er keineswegs von diesem
Glauben abgebracht werden kann, dass die Worte Gottes höchst zuverlässig
sind, das heißt heilbringend und wahr; heilbringend freilich sind sie allein 25
für die Gläubigen, wahr aber genauso für die nicht Glaubenden wie für die
Glaubenden. Denn wenn sie auch für die ersten Eltern wegen deren
Unglaubens nicht heilbringend waren, belegten diese dennoch durch ihre
Erfahrung, wie wahr das war, was Gott verkündete; und wie falsch das, was
 
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