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https://doi.org/10.11588/diglit.65331#0192
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Über das Bauwerk Gottes - 15. Kapitel
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gewährt wurde, besonders wenn ein Lehen von alters her gehalten wird, so
dass bei diesem über viele Generationen gleichsam eine Erbfolge vorliegt.
Darauf werden wir antworten, dass die Vorgänger eines Bischofs, die dies
getan haben, wenn sie nicht später durch das Feuer der Buße für den
begangenen Kirchenraub gereinigt worden sind, ohne Zweifel verdammt 5
worden sind und ihren Nachfolgern ein Erbe der Verdammnis hinterlassen
haben, wenn diese sich nicht bemühen, zu berichtigen, was von ihren
Vorgängern offensichtlich gegen die Gesetze Gottes gewagt wurde. Denn
wenn sie ihre Hand hinzutun, um nach den Gesetzen des Hofes das in der
Gewalt der Krieger zu bestätigen, was den Kriegern durch das Gesetz Gottes 10
aus der Hand entrissen werden muss, dann können, so wie die heute
lebenden Juden, da sie ja ihren Vorvätern, den Mördern Christi, im Irrtum
nachfolgen, nicht von deren Verdammnis ausgenommen sind, so Bischöfe,
die schlechten Bischöfen nachfolgen, der Verdammnis ihrer Vorgänger
nicht entgehen, wenn sie sich nicht bemühen, die schlechten Verfügungen 15
aufzuheben und die gerechte Ordnung wiederherzustellen.
16. Es soll niemandem sonderbar erscheinen, dass wir so lange bei der
Unterscheidung von Kirche und Königtum verweilen, weil wir glauben,
dass dies von sehr großer Bedeutung ist für die Errichtung des Bauwerks, 20
das zu erörtern wir uns vorgenommen haben. So wie nämlich einst unter
dem Statthalter Zorobabel und dem Hohepriester Jesus die
Wiedererrichtung des Tempels dadurch verzögert wurde, dass das Gesetz
Gottes, das den Söhnen Israels fremde Ehefrauen verbot, so sehr geschändet
und missachtet wurde, dass auch Jesus selbst eine fremde Frau heiratete - 25
weshalb auch der heilige Hieronymus28 sagt,29 dass dieser deswegen dem
28> Hieronymus, Sophronius Eusebius Hieronymus (* 347, /■ 30. September 420), Kirchenlehrer,
Verfasser der Vulgata. Vgl. FÜRST, Hieronymus, S. 22 44. | 29> Siehe Commentariorum in
Zachariam, Migne PL 25, lib. I, cap. 3, Sp. 1436.
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gewährt wurde, besonders wenn ein Lehen von alters her gehalten wird, so
dass bei diesem über viele Generationen gleichsam eine Erbfolge vorliegt.
Darauf werden wir antworten, dass die Vorgänger eines Bischofs, die dies
getan haben, wenn sie nicht später durch das Feuer der Buße für den
begangenen Kirchenraub gereinigt worden sind, ohne Zweifel verdammt 5
worden sind und ihren Nachfolgern ein Erbe der Verdammnis hinterlassen
haben, wenn diese sich nicht bemühen, zu berichtigen, was von ihren
Vorgängern offensichtlich gegen die Gesetze Gottes gewagt wurde. Denn
wenn sie ihre Hand hinzutun, um nach den Gesetzen des Hofes das in der
Gewalt der Krieger zu bestätigen, was den Kriegern durch das Gesetz Gottes 10
aus der Hand entrissen werden muss, dann können, so wie die heute
lebenden Juden, da sie ja ihren Vorvätern, den Mördern Christi, im Irrtum
nachfolgen, nicht von deren Verdammnis ausgenommen sind, so Bischöfe,
die schlechten Bischöfen nachfolgen, der Verdammnis ihrer Vorgänger
nicht entgehen, wenn sie sich nicht bemühen, die schlechten Verfügungen 15
aufzuheben und die gerechte Ordnung wiederherzustellen.
16. Es soll niemandem sonderbar erscheinen, dass wir so lange bei der
Unterscheidung von Kirche und Königtum verweilen, weil wir glauben,
dass dies von sehr großer Bedeutung ist für die Errichtung des Bauwerks, 20
das zu erörtern wir uns vorgenommen haben. So wie nämlich einst unter
dem Statthalter Zorobabel und dem Hohepriester Jesus die
Wiedererrichtung des Tempels dadurch verzögert wurde, dass das Gesetz
Gottes, das den Söhnen Israels fremde Ehefrauen verbot, so sehr geschändet
und missachtet wurde, dass auch Jesus selbst eine fremde Frau heiratete - 25
weshalb auch der heilige Hieronymus28 sagt,29 dass dieser deswegen dem
28> Hieronymus, Sophronius Eusebius Hieronymus (* 347, /■ 30. September 420), Kirchenlehrer,
Verfasser der Vulgata. Vgl. FÜRST, Hieronymus, S. 22 44. | 29> Siehe Commentariorum in
Zachariam, Migne PL 25, lib. I, cap. 3, Sp. 1436.