Metadaten

Gerhohus; Becker, Julia [Hrsg.]; Insley, Thomas [Übers.]
Gerhoch von Reichersberg, Opusculum de aedificio Dei: die¬ Apostel als Ideal : Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 1): Einleitung, Verzeichnisse und Edition mit Übersetzung Opusculum de aedificio Dei — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.65331#0464
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
5
10
15
20

Über das Bauwerk Gottes - 138. Kapitel

463

denjenigen gestattet wird, die unterhalb des Priesterstandes stehen, so wird
die Verteilung von Kirchengütem niemals zu Recht denjenigen gestattet, die
unterhalb des Diakonats stehen.
139. Deshalb sollen allein die Diakone und die Priester Sorge tragen für die 5
Witwen, die umsonst von der Kirche gemäß der Regel des
gemeinschaftlichen Lebens vom vierten Teil der Zehnten so unterhalten
werden müssen, dass das, was nach Versorgung der Witwen, die gemäß der
Lehre des Paulus allein wegen ihrer Armut und wegen ihres guten
Zeugnisses ausgewählt werden müssen, übrig sein kann, den Waisen und 10
übrigen Not Leidenden und von der Kirche so wie von der Mutter Hilfe
Fordernden getreulich unter der Zeugenschaft Christi und der Kirche
übertragen wird, damit jeder Arme bei seiner Mutter das Quelltor findet, wo
er aus dem reinen Almosen seinen Mangel behebt, wenn ihn das Misttor
nicht fett macht. 15
140. Der folgende Unterschied besteht nämlich zwischen den
Almosenspendern, die noch Eigentum behalten und zu großem Teil der
Welt dienen, und jenen Verwaltern des Kirchenguts, die, weil sie kein
Eigentum besitzen und nach keinem Eigentum streben, der Bischof in den 20
einzelnen Taufkirchen versorgt: Wie das Wasser der Quelle rein ist im
Vergleich zu Mist, so rein ist das Almosen der Kirche, die umsonst
empfängt, umsonst gibt, im Vergleich zu jenem Almosen, das die
Weltlichen aus den Gewinnen des ungerechten Mammons geben.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften