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Gerhohus; Becker, Julia [Hrsg.]; Insley, Thomas [Übers.]
Gerhoch von Reichersberg, Opusculum de aedificio Dei: die¬ Apostel als Ideal : Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 1): Einleitung, Verzeichnisse und Edition mit Übersetzung Opusculum de aedificio Dei — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.65331#0514
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Über das Bauwerk Gottes - 167. Kapitel

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öffentlicher Schmäher der Abwesenden und Schmeichler der Anwesenden
beschenkt wird oder eher eine Burg als ein Xenodochium errichtet wird?
168. Ebenso sagen die Mönche: Wenn die Kleriker in jeder Mutterkirche,
Stiftskirche und Taufkirche auf kanonische und apostolische Weise und 5
nicht nach Art von Apostaten leben würden, würde ihnen zu Recht der
vierte Teil der Zehnten gewährt werden. Solange diese vom rechten Weg
abweichen, wird das nämliche Viertel niemandem angemessener als uns
Mönchen gewährt, weil wir ein apostolisches Leben führen. Denn ein
Mönch, der Klerikerweihen empfangen hat und deshalb Kleriker ist, hält es 10
nicht für Raub, das anzunehmen, was der Klerus empfangen müsste,
besonders weil er bereit ist, den Teil des Klerikers aufzugeben, wenn er
sieht, dass dieser nach Art eines Klerikers lebt. Wir sind veranlasst, hier an
eine Geschichte im Alten Testament zu denken, gemäß deren Inhalt wir den
Mönchen, die dies sagen, eine angemessene Antwort geben können. Man 15
liest im Buch Ruth, dass ein gewisser Elimelech wegen einer großen
Hungersnot von Bethlehem in die Fremde zog und mit zwei Söhnen und
seiner Gattin Noomi in das Land Moab kam. Nach dem Tod Elimelechs
kehrte Noomi mit ihrer Schwiegertochter Ruth zurück, da sie ja gehört hatte,
dass es wieder Brot gab in ihrer Heimat, die sie wegen der Hungersnot 20
verlassen hatte. Es soll ausreichen, die bekannte Geschichte erwähnt zu
haben, die, wer will, im Buch Ruth vollständig finden wird. Er wird dort
unter anderem auch finden, dass ein gewisser Verwandter des verstorbenen
Elimelech, als er das Feld Elimelechs aufgrund seines verwandtschaftlichen
Anspruchs besitzen wollte, verpflichtet war, auch die Moabiterin Ruth zur 25
Gattin zu nehmen, um für seinen verstorbenen Verwandten
Nachkommenschaft zu zeugen und so das Feld mit gesetzmäßigem Recht
innezuhaben. Doch da jener nicht Nachkommenschaft für seinen
verstorbenen Verwandten zeugen wollte, überließ er auch den Besitz des
Feldes einem anderen, nämlich Boas, dem gütigen Erwecker des Samens 30
der Brüder. Dieser Boas nämlich heiratete Ruth im Namen seines
verstorbenen Verwandten und zeugte mit Ruth den Obed, den Vater Isais,
 
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