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Über das Bauwerk Gottes - 175. Kapitel
531
Zeugnisse der Väter beweisen, zu den Taufkirchen gebracht werden müssen.
Es steht nämlich fest, dass in den alten Regeln sorgsam festgelegt wurde,
dass die Bauern der Mönche dort die Zehnten abgeben sollen, wo sie ihre
Kinder gemäß dem Gesetz taufen lassen. Wenn also die Mönche nicht
einmal jene Zehnten behalten können, die ihre Bauern einer Taufkirche 5
schulden, mit welcher Anmaßung behaupten sie, dass es ihnen erlaubt sei,
das Fundament der kanonischen Ordnung zu zerstören und neue Gesetze
einzuführen, aufgrund derer sie die Zehnten, die nach dem alten Recht in die
Taufkirchen gebracht werden und ebendort entweder für das
gemeinschaftliche Leben verwendet oder gemäß den Kanones in vier Teile 10
geteilt werden müssen, selbst zur Hälfte oder ganz oder auf beliebige andere
Weise, nicht richtig geteilt sammeln und sich nicht fürchten, durch ihre
Beraubung des Bischofs, des Klerus, der Kirche, der Witwe und des Armen
den schrecklichen Bannspruch auf sich zu ziehen, der häufig gegen
diejenigen ausgesprochen wurde, die willentlich und wissentlich die 15
Kanones brechen?
176. Ein gewisser heiliger Vater251 wird vom heiligen Gregor252 in seinem
Dialog sehr gepriesen, deswegen, weil er die Gabe dessen ablehnte, von
dem bekannt war, dass er Gott dessen Gabe weggenommen hatte. Doch 20
diese nehmen die Gott dargebrachte Gabe weg; und den Armen, die wie
Lazarus in jeder Pfarrei Not leiden, fügen sie großes Unrecht zu, indem sie
in den Taufkirchen die Quelltore zerstören, die aus einem Viertel der
Zehnten immer zur Erquickung der Armen offen stehen müssten. O wie viel
richtiger würden sie handeln, wenn sie den oben erwähnten Vater auf rechte 25
Weise nachahmen und auch die Gaben der Laien ablehnen würden, die,
solange sie Gott die ihm dargebrachte Gabe wegnehmen und gegen die
Ordnung, gegen das Recht Zehnten behalten, vergeblich ihre Gaben den
Geistlichen darbringen! Da sie nämlich den heiligen Gottesdienst zerstören,
25,1 Einsiedler Menas. Vgl. Gregor der Große, Dialogorum libri quatuor, Migne PL 77, lib. III,
cap. 26, Sp. 280. | 252> Gregor der Große, Gregor I, Papst (590-604) (s. Kap. 11, Anm. 11).
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Über das Bauwerk Gottes - 175. Kapitel
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Zeugnisse der Väter beweisen, zu den Taufkirchen gebracht werden müssen.
Es steht nämlich fest, dass in den alten Regeln sorgsam festgelegt wurde,
dass die Bauern der Mönche dort die Zehnten abgeben sollen, wo sie ihre
Kinder gemäß dem Gesetz taufen lassen. Wenn also die Mönche nicht
einmal jene Zehnten behalten können, die ihre Bauern einer Taufkirche 5
schulden, mit welcher Anmaßung behaupten sie, dass es ihnen erlaubt sei,
das Fundament der kanonischen Ordnung zu zerstören und neue Gesetze
einzuführen, aufgrund derer sie die Zehnten, die nach dem alten Recht in die
Taufkirchen gebracht werden und ebendort entweder für das
gemeinschaftliche Leben verwendet oder gemäß den Kanones in vier Teile 10
geteilt werden müssen, selbst zur Hälfte oder ganz oder auf beliebige andere
Weise, nicht richtig geteilt sammeln und sich nicht fürchten, durch ihre
Beraubung des Bischofs, des Klerus, der Kirche, der Witwe und des Armen
den schrecklichen Bannspruch auf sich zu ziehen, der häufig gegen
diejenigen ausgesprochen wurde, die willentlich und wissentlich die 15
Kanones brechen?
176. Ein gewisser heiliger Vater251 wird vom heiligen Gregor252 in seinem
Dialog sehr gepriesen, deswegen, weil er die Gabe dessen ablehnte, von
dem bekannt war, dass er Gott dessen Gabe weggenommen hatte. Doch 20
diese nehmen die Gott dargebrachte Gabe weg; und den Armen, die wie
Lazarus in jeder Pfarrei Not leiden, fügen sie großes Unrecht zu, indem sie
in den Taufkirchen die Quelltore zerstören, die aus einem Viertel der
Zehnten immer zur Erquickung der Armen offen stehen müssten. O wie viel
richtiger würden sie handeln, wenn sie den oben erwähnten Vater auf rechte 25
Weise nachahmen und auch die Gaben der Laien ablehnen würden, die,
solange sie Gott die ihm dargebrachte Gabe wegnehmen und gegen die
Ordnung, gegen das Recht Zehnten behalten, vergeblich ihre Gaben den
Geistlichen darbringen! Da sie nämlich den heiligen Gottesdienst zerstören,
25,1 Einsiedler Menas. Vgl. Gregor der Große, Dialogorum libri quatuor, Migne PL 77, lib. III,
cap. 26, Sp. 280. | 252> Gregor der Große, Gregor I, Papst (590-604) (s. Kap. 11, Anm. 11).