5
10
15
20
25
Über das Bauwerk Gottes - 180. Kapitel
545
hier als ausgebildete Ärzte keimen, befragen lassen und haben Eurer
Heiligkeit niedergeschrieben geschickt, was die einzelnen meinten und was
sie vorschrieben. Diese schreiben jedoch vor allem Ruhe und Stille vor; ich
bin sehr am Zweifeln, ob Du, Bruder, diese in Deiner Kirche haben kannst.
Und deshalb scheint es mir, dass - nachdem dort die Kirche geordnet 5
worden ist und einer eingesetzt worden ist als Stellvertreter, der die
Messfeier vollziehen und das Bistum verwalten kann, der die
Gastfreundschaft und die Beherbergung von Fremden gewährleisten und
den Schutz der Klöster durchführen kann - Du, Bruder, vor der Sommerzeit
zu mir kommen musst, damit ich mich, soweit ich vermag, besonders um 10
Deine Krankheit kümmere und über Deine Ruhe wache. Was würde dieser
heilige Mann sagen, wenn er in unserer Zeit die Bischöfe sehen würde, die
auf ihren Burgen verweilen, nicht für die Beherbergung der Bedürftigen in
der Stadt sorgen und das, was den Bedürftigen geschuldet wird, an die
Krieger verteilen? Ich glaube, dass ihm weder bei den Bischöfen solche 15
Herrschaft noch bei den Kriegern ein solcher Lehnseid gefallen würde,
durch die er die Armen beraubt sehen würde. Ich glaube, dass ihm auch
nicht die Unverschämtheit der Mönche gefallen würde, von denen die
Autorität der Kanones so verachtet wird, dass sie sagen, einem Bischof sei
etwas erlaubt, obwohl die heiligen Väter bekräftigen, dass es ihm nicht 20
erlaubt ist.
181. Sie sagen nämlich, dass ein Bischof Mönchen oder anderen nach seiner
Wahl wenigstens seinen eigenen Teil geben kann, aus dem er gemäß den
kanonischen Regeln in der Bischofskirche und, wenn die Mittel es erlauben, 25
an den übrigen Orten die Gastfreundlichkeit und Beherbergung von
Fremden gewährleisten muss. Jene schaffen neue Gesetze und denken sich
Beschlüsse aus, die sie nicht aufrechterhalten werden können; wir haben
gezeigt, dass das, was von uns gesagt worden ist, schon vor langer Zeit so
10
15
20
25
Über das Bauwerk Gottes - 180. Kapitel
545
hier als ausgebildete Ärzte keimen, befragen lassen und haben Eurer
Heiligkeit niedergeschrieben geschickt, was die einzelnen meinten und was
sie vorschrieben. Diese schreiben jedoch vor allem Ruhe und Stille vor; ich
bin sehr am Zweifeln, ob Du, Bruder, diese in Deiner Kirche haben kannst.
Und deshalb scheint es mir, dass - nachdem dort die Kirche geordnet 5
worden ist und einer eingesetzt worden ist als Stellvertreter, der die
Messfeier vollziehen und das Bistum verwalten kann, der die
Gastfreundschaft und die Beherbergung von Fremden gewährleisten und
den Schutz der Klöster durchführen kann - Du, Bruder, vor der Sommerzeit
zu mir kommen musst, damit ich mich, soweit ich vermag, besonders um 10
Deine Krankheit kümmere und über Deine Ruhe wache. Was würde dieser
heilige Mann sagen, wenn er in unserer Zeit die Bischöfe sehen würde, die
auf ihren Burgen verweilen, nicht für die Beherbergung der Bedürftigen in
der Stadt sorgen und das, was den Bedürftigen geschuldet wird, an die
Krieger verteilen? Ich glaube, dass ihm weder bei den Bischöfen solche 15
Herrschaft noch bei den Kriegern ein solcher Lehnseid gefallen würde,
durch die er die Armen beraubt sehen würde. Ich glaube, dass ihm auch
nicht die Unverschämtheit der Mönche gefallen würde, von denen die
Autorität der Kanones so verachtet wird, dass sie sagen, einem Bischof sei
etwas erlaubt, obwohl die heiligen Väter bekräftigen, dass es ihm nicht 20
erlaubt ist.
181. Sie sagen nämlich, dass ein Bischof Mönchen oder anderen nach seiner
Wahl wenigstens seinen eigenen Teil geben kann, aus dem er gemäß den
kanonischen Regeln in der Bischofskirche und, wenn die Mittel es erlauben, 25
an den übrigen Orten die Gastfreundlichkeit und Beherbergung von
Fremden gewährleisten muss. Jene schaffen neue Gesetze und denken sich
Beschlüsse aus, die sie nicht aufrechterhalten werden können; wir haben
gezeigt, dass das, was von uns gesagt worden ist, schon vor langer Zeit so