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Meinhold, Wiebke; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 7): Ritualbeschreibungen und Gebete II — 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53166#0018
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Katalog: Nr. 4-12

5

andere Seite ist weggebrochen. VAT 12153 könnte aufgrund
formaler und inhaltlicher Ähnlichkeit zu derselben Tontafel
gehören wie VAT 11015 (KAL 2. 42). Ein direkter Zusammen-
schluss beider Stücke ist allerdings nicht möglich.
Erhalten ist der Beginn einer Ritualbeschreibung vom Typ ana
piserti kispT gegen Schadenzauber unbekannter Art. Er umfasst
Anweisungen zur Herstellung von Figuren von Hexer und
Hexe, zur Verbrennung dieser Figuren, zur Rezitation eines
kurzen Gebets an den Sonnengott Samas sowie - hier nicht
mehr erhalten - zur Entsorgung der Asche im Fluss. Der Text
dupliziert T. Abusch und D. Schwemer. CMAwR 1. 47f.. Text
1.5: ll’-16’.
9 Ritual zur Abwehr von Schadenzauber
VAT 14007 ± VAT 14215 Ass 17722cg (VAT 14007).
64 x m95 x 20 mm1 .oh (VAT 14215)
ALAN 4 hD8I. Haus des
Ältere Kopie: KAL 4. 32 Beschwörungspriesters
Ein aus zwei hellbraunen Fragmenten zusammengesetztes
Bruchstück einer einkolumnigen neuassyrischen Tontafel mit
dem unteren Tafelrand und der unteren rechten Ecke. Auf der
Vorderseite sind Reste von 10. auf der Rückseite Reste von 9
Zeilen erhalten.
Erhalten ist eine Passage aus einer an den Sonnengott Samas
gerichteten Beschwörung, mit der Bitte um Aufhebung eines
gegen den Beter von Dritten ausgeführten schädlichen Figuren-
zaubers. sowie der Beginn einer zugehörigen Ritualanweisung.
Der Text dupliziert KAL 2. 15: I 8’-21’ (siehe T. Abusch und
D. Schwemer. CMAwR 1. 308. Text 8.5.: 8’-21’). Außerdem
sind längere und kürzere Versionen der Beschwörung bekannt,
siehe T. Abusch und D. Schwemer. CMAwR 1. 126f.. Text 7.5:
4’-10’ (K 3661). 181f._ Text 7.8. 7: 21 ’-31 ’ (ABRT 2. 18//) und
388f._ Text 9.2: 1-38 (PBS 1/1. 13//).

10 Rezepte zur Lösung von Schadenzauber und Bann

VAT 12004
28 x 54 x 14 nun

Fundnummer: -
Fundort: -

Hellbraunes Fragment vom oberen (?) Rand einer mehrkolum-
nigen neuassyrischen Tontafel. Auf einer Seite sind die Anfänge
von zwei Kolumnen mit 7 bzw. 4 Zeilen erhalten. Die andere
Seite ist weggebrochen.
Das Fragment enthält Reste von vier Rezepten zur Lösung von
Schadenzauber und Bann.

11 Rituale und Rezepte zur Abwehr
von Schadenzauber u. a.
VAT 13628 ± VAT 14151 Ass 17721 sv (VAT 13628)
+ VAT 14152 +VAT 14153
(+) VAT 14150+ VAT 14156 hD8I. Suchgraben. Haus
174 x 149 x 29 mm des Beschwörungspriesters
ALAN 4
Ältere Kopie: KAL 2. 36 (ohne VAT 13628)

1 Das Zeichen ,,m“ in Maßangaben steht für ..maximal“ und kennzeichnet, dass
die maximale Ausdehnung einer Tontafel in Länge. Breite oder Dicke erhal-
ten ist (s. KAL 5. S. X und S. 17 Anm. 1).

Hellbraune Fragmente einer dreikolumnigen neuassyrischen
Tontafel. An die bereits von D. Schwemer als KAL 2. 36 publi-
zierten Fragmente VAT 14150 + VAT 14156 (+) VAT 14151 +
VAT 14152 + VAT 14153 konnte das beidseitig erhaltene Frag-
ment VAT 13628 angeschlossen werden. Inhaltliche Zusammen-
fassung. Umschrift. Übersetzung und Kopie von D. Schwemer
werden hier wiederholt. Dankenswerterweise hat D. Schwemer
aus diesem Anlass seine Kopie und Bearbeitung nochmals
überarbeitet, da die Fragmente VAT 14151 + VAT 14152 +
VAT 14153 (+) VAT 14150 + VAT 14156 zwischenzeitlich im
Museum gereinigt wurden. Die Einarbeitung von VAT 13628 in
die bestehende Kopie und Textbearbeitung von D. Schwemer
erfolgte durch die Autorin. Wie D. Schwemer. KAL 2. S. 15
und 91. bemerkte, gehört außerdem mit Sicherheit das Fragment
VAT 14154 = KAL 2. 37 zu dieser Tafel, eventuell auch das
Fragment VAT 14155 = KAL 2. 38. Beide Fragmente schließen
jedoch nicht direkt an. Ihr genauer Platz auf der Tafel kann
bislang nicht bestimmt werden.
Es handelt sich offenbar um eine Sammeltafel mit Ritualbe-
schreibungen und Rezepten für Heilmittel. Das gemeinsame
Interesse der insgesamt recht heterogen wirkenden Sammlung
liegt wohl darin, dass für alle bekämpften Leiden als Ursache
vor allem Schadenzauber und bzw. oder Götterzom infrage kam.
In Vs. I-II bietet die Tafel das aus zahlreichen anderen Hand-
schriften bekannte Abwehrzauberritual vor Istar und Dumuzi
(W. Färber. BID ..Hauptritual B”). das den Mythos von Istars
Abstieg in die Unterwelt als beglaubigtes Grundmuster für das
im Ritual vollzogene Geschehen verwendet. Wie Istar aus der
Unterwelt befreit wird, so wird auch der Patient aus den Fängen
des Todes errettet, wie Dumuzi für Istar in die Unterwelt hinab-
steigen muss, so liefert das Ritual die Behexer des Patienten der
Unterwelt als Ersatz für diesen aus. Die erhaltenen Zeilen in
Vs. III erinnern in einzelnen Formulierungen an Beschwörungen
der Serie Surpit. Rs. IV bietet ein Ritual gegen Götterzom. das
genauso auch innerhalb von Traumritualen begegnet, sowie den
Beginn einer Beschwörung, die an Beschwörungsrituale erinnert,
welche durchgeführt wurden, um einem Mann die Liebe einer
Frau zu gewinnen. Rs. V enthält Rezepte gegen Zahnfleisch-
bluten und mehrere Beschwörungsrituale gegen Schadenzauber
(nsn-bür-ru-da). In Rs. VI sind Zeichenspuren der letzten
Textzeile erhalten sowie Reste eines Kolophons.
Rituale und Rezepte zur Heilung
verschiedener Erkrankungen (Texte Nr. 12-16)
12 Ritual zur Heilung von Augenleiden
VAT 11096 Fundnummer:-
78 x 71 x io mm Fundort: -
Braunes Fragment aus der Mitte einer mehrkolumnigen neuassy-
rischen Tontafel, die mit runden sog. Brennlöchem von geringer
Größe versehen war. Auf einer Seite sind zwei Kolumnen mit
Resten von 17 bzw. 13 Zeilen erhalten. Die andere Seite ist
weggebrochen.
Der Text der linken Kolumne mit einer Beschwörung gegen
Augenleiden, zugehöriger Ritualanweisung und dem Beginn
einer weiteren Beschwörung gegen Augenleiden findet eine
Parallele in der ersten Tafel der aus Ninive überlieferten Serie
 
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