Metadaten

Meinhold, Wiebke; Maul, Stefan M. [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 7): Ritualbeschreibungen und Gebete II — 2017

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53166#0019
License: Free access  - all rights reserved

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
6

Ritualbeschreibungen und Gebete II

von Ritualen zur Heilung von Augenleiden (BAM 510 III
8-17 // BAM 513 III 9’-18’ // BAM 514 III 13’-22’). Die rechte
Kolumne enthält die Zeilenanfänge einer weiteren, vermutlich
ebenfalls gegen Augenleiden gerichteten Beschwörung mit dem
Beginn der zugehörigen Ritualanweisung. Das Fragment bietet
den ersten Beleg für ein Ritual zur Heilung von Augenleiden aus
Assur. denn bislang waren aus dieser Stadt nur Rezepte gegen
Augenleiden bekannt (siehe J. C. Fincke. Augenleiden nach
keilschriftlichen Quellen. 9).
13 Ritual zur Heilung von Ohrenleiden
VAT 12009 Fundnummer: -
23 x 60 x 13 nun Fundort: -
Hellbraunes Fragment mit einem Teil des unteren (?) Randes
einer mehrkolumnigen neuassyrischen Tontafel. Auf einer Seite
sind Reste der letzten 4 Zeilen der rechten Kolumne erhalten.
Die andere Seite ist weggebrochen.
Das Fragment enthält das Ende einer in unverständlicher Sprache
gehaltenen Beschwörung gegen Ohrenleiden mit kurzer Ritual-
anweisung sowie den Beginn einer gleichartigen Beschwörung
mit demselben Zweck. Beide Beschwörungen Enden Duplikate
in Ritualtexten aus Ninive (siehe J. Scurlock. AMD 3. 385-387.
Nr. 134-135). In diesen Texten werden die Ohrenleiden auf das
Einwirken eines Totengeistes zurückgeführt. Möglicherweise
sind auch die in VAT 12009 überlieferten Beschwörungen in
diesem Zusammenhang zu sehen. Durch den fragmentarischen
Erhaltungszustand lässt sich das allerdings vorerst nicht sicher
feststellen.
14 Ritual zur Heilung der maskadu-Krankheit und
Rezepte für Heilmittel gegen Erkrankungen des Afters
VAT 13859 Ass 17721 do
52 x 58 x 27 mm hD8I. Suchgraben. Haus
ALA N 4 des Beschwörungspriesters
Hellbraunes Fragment aus der Mitte einer vermutlich mehrko-
lumnigen neuassyrischen Tontafel. Auf einer Seite sind Reste
von 10 Zeilen erhalten, auf der anderen Seite Reste von 13
Zeilen.
Auf einer Seite des Fragments sind Reste einer Beschwörung
gegen die zzzavÄWzz-Krankhcit erhalten, auf der anderen Seite
Rezepte zur Herstellung einer Salbe, eines Räuchermittels und
eines Umschlags für die Behandlung von Erkrankungen des
Afters. Der Text ähnelt in einzelnen Formulierungen den von
M. J. Geller. BAM 7. edierten Texten, ohne dort eine direkte
Parallele zu finden.
15 Beschwörung gegen die »zasAaz/u-Krankheit („Gula 5“)
VAT 11224 + VAT 11705 (±) VAT 12177 Fundnummem: -
53 x 77 xi9 mm. 16 x 30 x 12 mm Fundort: -
Ältere Kopie: BAM 127 (VAT 11224 + VAT 11705). KAR 336
(VAT 11705). KAR 353 (VAT 11224)
Zwei Fragmente einer querformatigen und einkolumnigen
neuassyrischen Tontafel vonbrauner Farbe. Das große Fragment.
VAT 11224 + VAT 11705. bildet den oberen Teil der Tafel, das
kleine Fragment. VAT 12177. die rechte untere Ecke. Obwohl

beide Fragmente nicht direkt aneinander anschließen, lassen
sich mithilfe des rekonstruierbaren Textes die ursprünglichen
Gesamtmaße der Tontafel ermitteln: Sie betrugen ca. in63 x m87 x
19 mm. Die Vs. umfasste 16 Zeilen, die großenteils erhalten
sind. Eine Zeile auf dem unteren Rand ist teilweise erhalten. Die
Tafeloberfläche der Rückseite hingegen ist größtenteils wegge-
brochen. Erhalten sind hier nur Reste der ersten und der letzten
drei Zeilen.
Enthalten ist die teils sumerische, teils akkadische. teils
kommentierend zweisprachige Beschwörung a-zu kalam-ma
dNin-i-si-in-na-(ke4) ama arhus kalam-ma-me-en. Sie
ist in erster Linie an die Heilgöttin Ninisina gerichtet mit der
Bitte um Heilung von der als eigenmächtig handelnder Dämon
beschriebenen ///as7«zc/zz-Krauklicit. Eine kürzere Version dieser
Beschwörung, die mit den Worten sü sumsu beginnt, ist sowohl
in Beschwörungsritualen gegen die ///as7«zc/zz-Krauklicit. z. T.
auch 5z7gzz//zz-Krankheit genannt, als auch in der Serie Mussu’u
überliefert (siehe B. Böck. Das HandbucliA/z/.s+zzzz, 57f. 83-86).
16 Rezepte zur Heilung der Frauenkrankheit nahsätu
VAT 20785 Ass 13956 co*
57 x 22 x 12 mm hD8I West, auf dem Fußboden
ALA N 4: 338 des assyrischen Hauses
Hellbraunes Fragment einer neuassyrischen, wohl einkolum-
nigen Tontafel mit der linken unteren Ecke. Auf dem unteren
Rand, auf der Rückseite sowie auf dem linken Tafelrand sind
Anfänge von insgesamt 15 Zeilen erhalten. Die Vorderseite ist
weggebrochen. Es ist nicht auszuschließen, dass VAT 20785
zu derselben Tontafel gehört wie VAT 13724 = Ass 13956bo =
BAM 235. Ein physischer Zusammenschluss der Stücke ist aber
nicht möglich.
Die erhaltenen Rezepte dienten der Heilung der als nahsätu
bezeichneten Krankheit, welche mit Unterleibsblutungen bei
Frauen in Zusammenhang stand. Die Rezepte geben Anwei-
sungen zur Herstellung von Amulettsteinketten, die der betrof-
fenen Frau um die Hüfte gebunden werden sollen.

Anweisungen zur Herstellung von Amuletten
(Texte Nr. 17-19)
17 Amulettsteinliste
VAT 11661 Fundnummer: -
48 x 39 x 16 mm Fundort: -
Braunes Fragment aus der Mitte einer mehrkolumnigen früh-
neuassyrischen Tontafel. Auf einer Seite sind die Enden von 10
Zeilen der linken Kolumne erhalten. Weitere Kolumnen sind
weggebrochen ebenso wie die andere Seite der Tafel.
18 Amulettsteinlisten
VAT 14188 Fundnummer: -
56 x 60 x 17 mm Fundort: -
Hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tontafel mit der
linken oberen Ecke. Auf der Rs. sind Anfänge von 4 Textzeilen,
ein Doppelstrich sowie 2 Zeilenanfänge des Kolophons erhalten.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften