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Meinhold, Wiebke; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 7): Ritualbeschreibungen und Gebete II — 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53166#0020
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Katalog: Nr. 13-23

7

Die Tafeloberfläche der Vs. ist weggebrochen, die des linken
Randes größtenteils zerstört.
19 Anweisungen zur Herstellung von Lederbeutelchen
VAT 11778 Fundnummer:-
40 * 39 x 12 mm Fundort: -
Hellbraunes Fragment aus der Mitte einer vermutlich mehrko-
lumnigen neuassyrischen Tontafel. Auf einer Seite sind Reste
von 7 Zeilen erhalten. Die andere Seite ist weggebrochen.
In Z. l’-3’ ist die Herstellung eines als Heilmittel verwendeten
Lederbeuteichens beschrieben, in das verschiedene Pflanzen und
Mineralien gewickelt wurden. Aufgrund der Übereinstimmung
der erhaltenen Zeichenspuren mit SpTU II. 22 + SpTU III. 85:
IV 9-10 (siehe A. Schuster-Brandis. Steine als Schutz- und Heil-
mittel. AOAT 46. 245) ist es wahrscheinlich, dass hier Verfahren
beschrieben sind, mittels derer man seinen Widersacher (bei
dabäbi) besiegen konnte. Z. 4’-6’ enthalten eine Anleitung zur
Herstellung eines Amuletts, welches dem Patienten um den Hals
gehängt wurde.

Kultmittelbeschwörung (Text Nr. 20)

20

Kultmittelbeschwörung an das sassatu-Gras

und Reste weiterer Beschwörungen

VAT 10892 (±) VAT 11011 a
(±) VAT 11011b
76 x 52 x 20 mm. 39 x 38 x 11 mm.
64 x 95 x 29 mm

Fundnummem: -
Fundort: -

VAT 11011 besteht aus zwei zu derselben spätmittelassyrischen
oder frühneuassyrischen Tontafel gehörigen, aber nicht direkt
aneinander anschließenden Fragmenten von hellbrauner Farbe.
Beide Fragmente enthalten Text der Vorderseite einer mehr-
kolumnigen. möglicherweise zweikolumnigen Tontafel; die
Rückseite ist weggebrochen. Zu derselben Tafel gehört auch
das braune Fragment VAT 10892 vom linken Rand. Auf der
Vorderseite von VAT 10892 sind Zeilen der ersten Kolumne,
auf der Rückseite Zeilenanfänge der letzten Kolumne erhalten.
Aufgrund der Wölbung des Fragments lassen sich Vorder- und
Rückseite klar unterscheiden. Der Zeilenabstand ist in den
ersten erhaltenen Zeilen von VAT 11011 deutlich kleiner als in
VAT 10892. nimmt jedoch nach unten hin zu.
In Vs. I ist eine an das .sas:sa/z/-Gras gerichtete Kultmittel-
beschwörung erhalten. Vermutlich handelt es sich um die dem
Incipit nach auch aus den Serien Surpii und bit rimki bekannte
Beschwörung all! sassatu, ..Du. sassatii-Gras". Beschrieben ist
im erhaltenen Teil der Beschwörung, wie ein Schaf eine mit
dem Unheil von einem betroffenen Menschen kontaminierte
Materie, vermutlich einen Teig, frisst, verdaut und ausscheidet.
Das .sas-.sa/n-Gras soll den Kot mit dem immer noch enthaltenen
Unheil aufnehmen, damit dieses letztendlich von Tieren. Wind
und Regen weggetragen werden kann. Der Text dupliziert
KAR 165: 10’-25’. In Vs. II sind nur wenige Zeichenspuren
erhalten. Rs. III? ist weggebrochen. In Rs. IV? findet sich das
Ende einer Beschwörung mit nachfolgender Ritualanwei-
sung. die sich auf das Abreiben eines von Unheil betroffenen

Menschen mit einem Teig bezieht (kuppurn). Darauf folgt noch
der fragmentarische Beginn einer Beschwörung, bei der es sich
um die ebenfalls aus der Serie Surpu bekannten Beschwörung
mämit märat Anim, ..Der Bann, die Tochter des Anu“, handeln
könnte. Sie findet ein Duplikat in dem an dieser Stelle nur frag-
mentarisch erhaltenen Text KAR 165: Rs. 5’-9’.

Rituale und Beschwörungen zur Förderung von
Liebesbeziehungen und sexueller Potenz
(Texte Nr. 21-23)

21
VAT 13701
m53 x 55 x 18 mm
ALAN 4: 414

Liebesbeschwörungen
Ass L3956ga
hD8I West, auf dem Fußboden
des assyrischen Hauses

Helles, braun-graues Fragment einer querformatigen und
einkolumnigen neuassyrischen Tontafel, von der nur das rechte
Drittel erhalten blieb. Es enthält die Enden von 10 Zeilen auf der
Vs.. 2 Zeilen auf dem u. Rd. und 6 Zeilen auf der Rs. Auf der
Vorderseite behindern auflagemde. angebackene Tonklümpchen
und Schmutz die Lesbarkeit der Schriftzeichen.
Erhalten sind Reste einer vollständig ausgeschriebenen
Beschwörung sowie des Incipits einer weiteren Beschwörung.
Beide Beschwörungen werden im Rubrum zusammengefasst
als: [2 KA.INIM.MA] EN sa su-hi, ..[Wortlaut zweier Beschwö-
rungen] (vom Typ) Beschwörung für ein Liebesspiel”. Der
Text bildet vermutlich eine Parallele zu KAR 61: Rs. 1-26. vgl.
R. D. Biggs. SÄ.ZI.GA. 72f.. wo auch die zweite Beschwörung
vollständig ausgeschrieben ist.

22
VAT 13703
32 x 29 x 18 mm

sä-zi-ga-Ritual
Fundnummer: -
Fundort: -

Rötlich-braunes Fragment der linken oberen Ecke einer vermut-
lich mehrkolumnigen neuassyrischen Tontafel. Auf der Vs. sind
die Anfänge von 6 Zeilen erhalten, auf der Rs. von 7 Zeilen.
Die Vorderseite beginnt mit einer Beschwörung zur Steigerung
der sexuellen Potenz des Mannes (sä-zi-ga). die auch in
AMT 65. 7: 6-11. erhalten ist. dort leider genauso fragmenta-
risch wie im vorliegenden Text (siehe R. D. Biggs. SÄ.ZI.GA.
36. Nr. 16). Die Rückseite endet mit den letzten Zeilen einer
vermutlich gleichartigen Beschwörung mit nachfolgender
Ritualanweisung.

23

Ritual, um eine Frau zum Reden zu bringen

VAT 8287
m36 x ">65 x 19 mm
ALAN 4: 16

Ass 13955 m
hD8I West, auf dem Fußboden
des assyrischen Hauses

Hellbraune, einkolumnige neuassyrische Tontafel im Querformat.
Die Tafeloberfläche der Vs. ist größtenteils weggebrochen. Es
gibt zwar im unteren Bereich der Vs. noch einige Zeichenspuren,
diese sind aber so undeutlich, dass von einer Kopie abgesehen
wurde. Auf der Rs. sind 9 Zeilen fast vollständig erhalten.
 
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