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Meinhold, Wiebke; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 7): Ritualbeschreibungen und Gebete II — 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53166#0091
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78

Ritualbeschreibungen und Gebete II

Bemerkungen:
l’f. Für Gebete mit einem ähnlichen Schluss siehe W. R. Mayer. UFBG. 336f. Die Rekonstruktion der beiden Zeilen
orientiert sich insbesondere anE. Ebeling. AGH. 54: 5-7 (Nabu 6. Textvertreter B) und W. R. Mayer. UFBG 520: 2f.
(Samas 5. Textvertreter B).

30) VAT 14234 (Kopie: S. 170)

Sigü-Gebet

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Rötlich-braunes Fragment von der linken oberen Ecke einer wohl einkolumnigen Tontafel (Maße: 23 x 35 x
16 mm). Auf der Vs. sind Reste von 3. auf der Rs. von 2 Zeilen erhalten. Das Fragment gehört möglicherweise zu
derselben Tontafel wie VAT 13712 = LKA 291 (siehe W. R. Mayer. UFBG. 379. Assur 1; M.-J. Seux. Fs. Cazelles.
AOAT 212. 43 3f). allerdings ohne direkten Anschluss, denn VAT 13712 stammt aus der Mitte der Tafel (Dicke 22 mm).
Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -

Transliteration:

Vs.
1
vsi1-gu-ü be-li rz/17 \be-el-ii’
]
2
e-gi ah-[ti eset (ä) ugallil (...)]
3
a-vna dingif [
]
(abgebrochen)
Rs.
1’
rA ml(x) x x [
]
2’
vsä E AN.SÄR1 [
]

(Rand)

Übersetzung:

Vs.
1
Sigü, mein Herr und [meine Herrin\
]
2
Ich war nachlässig, ich war säu[mig. ich habe Missachtung gezeigt (und) ich habe gefrevelt (..
■■)]
3
gegenüber... [
]
(abgebrochen)
Rs.
1’
Sohn von ... [
]
2’
des Assur-Tempels [
]
(Rand)

Bemerkungen:

Vs. 1 Zu ,s7«z/-Gcbctcn siehe W. R. Mayer. UFBG. 15 und 111-113; M.-J. Seux. Fs. Cazelles. AOAT 212. 419-438; K. van
der Toorn. Sind and Sanction. 117-154; A. Fadhil und M. Hilgert. Fs. A. Westenholz. PIHANS 118. 95 Anm. 9. In
den Gebeten, die mit dem Ausruf sigü beginnen, steht diesem in der Regel das Zeichen EN voran, welches hier fehlt.
Welche Gottheiten mit bell. ..mein Herr”, und evtl. [beltT], ..[meine Herrin]”, konkret gemeint sind, geht aus
VAT 14234 nicht hervor. Falls das Fragment, wie eingangs vermutet, zu derselben Tontafel gehören sollte wie
LKA 291 (= VAT 13712). könnten unter Umständen der persönliche Schutzgott und die persönliche Schutzgöttin
angesprochen sein, so nach Auffassung von Seux. AOAT 212. 433. zu LKA 29 1. LS. = Vs.!. W. R. Mayer. UFBG.
379. ..Assur 1”. hingegen ordnete LKA 291 Assur und Mullissu zu.
2f. Die Sequenz dieser beiden Zeilen findet sich viermal wiederholt in einem s/gö-Gebet an Marduk (..Marduk 28”.
siehe A. Fadhil und M. Hilgert. Fs. A. Westenholz. PIHANS 118. 97f: 20-25; W. R. Mayer. UFBG. 467 Anm. zu
Z. 20). Auf die Aussage egi ahti eset (u?) ugallil ana .... ..Ich war nachlässig, ich war säumig, ich habe Missachtung
gezeigt (und7) ich habe gefrevelt gegenüber ...”. folgt dort jeweils der Ausruf sigü äMarduk. Als Autoritäten, gegen
die der Beter gefrevelt hat. sind genannt: ..deine (= Marduks) große Göttlichkeit” (a-na i-lu-ti-ka ra-bi-ti), ..die
großen Götter” (ana DINGIR.MES GAL.MES). ..Marduk und Zarpämtu” (ana dAMAR.UTU 11 AZar-pa-ni-tuA)
sowie ..Samas(?). mein Väter” (ana dUTU? a-bi-ia). Entsprechend wird wohl auch im vorliegenden Text in Vs. 3 zu
ergänzen sein.
Rs. 1 ’f. Diese beiden Zeilen enthalten die Reste eines Kolophons.
 
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