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Meinhold, Wiebke; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 7): Ritualbeschreibungen und Gebete II — 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53166#0095
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82

Ritualbeschreibungen und Gebete II

Transliteration:
1’ [musallim * iA-min-na]-rki1 (leer) g[i-mir parakkl]
Y [päqid kal bäblsa-pi\-ikpis-sä-tu re1-[/// sigarl]
3 ’ [mutahhid sikari KU]RUN.rN AM nap1-tan z[i-bi sagigure]
4’ [museri kal dand-q]a?-ti äA-nun-na-ki gi-m[ir binüt äEn(an)ki\
5’ [adi ajjlti slt dUTU-.v|/ /<7(über Rasur) //(über Rasur)-/<7-A’[<7 ü-sa-tu-ka]
6’ [dunqüka tahdütid] gi-mir(Text: GÜG)-szi-n« [i-te-ep-ru]
7’ [^Marduk ana slt dUT|U-.s7 il-li-i\k’ ü-sa-at-ka]
8’ [ana ereb samsi ijk-su-du-sü^nu1 [dumqüka]
9’ [ha-äs-sä-a tuhdn xx] xra ta x [(x) x na? gar nu]
(abgebrochen)
Übersetzung:
1 ’ [der die Anunna]ki (zu) a[llen Heiligtümern wohlbehalten geleitet].
2’ [der alle Türen versorgt]. Salböl [gie]ßt a[uf die Riegel].
3 ’ [der Bier. F]einbier (und) ein Mahl aus [freiwilligen] Op[fergaben reichlich vorhanden sein lässt].
4’ [der alle guten Din\ge (zu) den Anunnaki (und) al[len Geschöpfen En(an)kis sendet -]
5’ [bei welchem Sonnenaufga]ng gelangt nicht [deine Hilfe (zu ihnen)]?
6’ [Deine überreichlichen Wohltaten haben] sie alle [versorgt].
7’ [Marduk. bei (jedem) Sonn]enaufgang gelangte deine Hilfe (zu ihnen)].
8’ [Bei (jedem) Sonnenuntergang erreichte sie [dein Wohlwollen],
9’ [ ... Überfluss ... ] ... [ ... ]
(abgebrochen)
Bemerkungen:
W. G. Lambert waren für seine Bearbeitung dieses von ihm als ..Prayerto Marduk. No. 2“ betitelten Textes in AfO 19 (1959-1960). 6 Iff..
sechs Textvertreter bekannt. T. Oshima konnte für seine Neuedition des Textes auf 24 Textvertreter zurückgreifen, siehe T. Oshima.
Babylonian Prayers to Marduk. 88f. Zwei davon stammen aus Assur: Bei dem einen. KAR 321 = VAT 10174. handelt es sich um eine
Schülertafel, die u. a. einen Auszug des vorliegenden Textes enthält. Der andere Textvertreter enthielt vermutlich das gesamte Gebet,
ist aber nur fragmentarisch erhalten: Zu ihm gehören die Fragmente VAT 11152 (+) VAT 11170. publiziert als KAR 351 (+) KAR 344
und vgl. auch F. Köcher apud W. G. Lambert. AfO 19. Tf. XXIII. sowie das Fragment VAT 10313. das S. M. Maul identifizierte und
S. Jakob demnächst in KAL vorlegen wird. Dieser Textvertreter weist allerdings keine Linierung zwischen den Doppelversen auf und
hat zudem ein etwas anderes Schriftbild. Es ist daher ausgeschlossen, dass VAT 10401 zu derselben Tontafel gehört. Vielmehr liegt mit
diesem Fragment ein neuer Textvertreter des Gebets aus Assur vor.
S. Jakob gebührt mein Dank für eine vorläufige Bearbeitung von VAT 10313. T. Oshima danke ich für eine Vorabversion seiner
Bearbeitung des gesamten Textes. Mithilfe der von ihm bearbeiteten und z. T. erstmals edierten Duplikate lassen sich die Zeilen von
VAT 10401 weitgehend ergänzen.
1 ’ T. Oshima. Babylonian Prayers to Marduk. 223: 14. liest zu Beginn der Zeile mu-sal-l[ik'!. Jedoch sprechen die von
ihm ebd.. PI. X. BM 61649+: I 10’ (Ms. H). kopierten Zeichenspuren m. E. eher für eine Lesung mu-sal-vlind. Für
salämu D in der Bedeutung ..wohlbehalten hingeleiten“ bzw. ..to bring safely. to deliver“ siehe CAD S I. 222f..
salämu 8d. Die Duplikate fügen vor gimir parakkT noch die Präposition ana ein.
4’ In dem am besten erhaltenen Duplikat BM 61649+: I 13’ beginnt die Zeile mit: mu-se-ru-ü (siehe T. Oshima.
Babylonian Prayers to Marduk. 223: 17 und PI. X: 113 ’). Diese Form wird hier verstanden als Partizip Nom. Sg. m.
im Status constructus von warü S. ..führen lassen, schicken“ (so auch T. Oshima. Babylonian Prayers to Marduk.
240f.: 17). Entsprechend wurde - den Regeln der Grammatik folgend - museri ergänzt, warü S ist allerdings den
Wörterbüchern zufolge bislang nur in Texten aus der altakkadischen. altassyrischen und altbabylonischen Zeit
bezeugt, und zwar überwiegend mit Bezug auf Personen und Tiere, vgl. AHw 1473b und CAD AII. 315f. Dies lässt
die Deutungfraglicherscheinen. Das Duplikat BM 61649+: I 13’ fügt vor äAnunnaki noch die Präposition ana ein.
5’ Das am besten erhaltene Duplikat BM 61649+: I 14’ schreibt hier: a-di a-a-ü-tu s[/-/t dUTU-V l]a viP-li-ku
ü-sa-tu-[ka\ (siehe T. Oshima. Babylonian Prayers to Marduk. 223: 18 und PI. X: I 14’). Für adi in der Bedeutung
..während“ siehe CAD AI. 118. adi 2b 2’. a-a-ü-tu sieht aus wie eine Form im Nom. m. PI., kann sich aber gemäß
seiner Stellung im Satz nm auf slt samsi (Gen. f. Sg.) beziehen, vgl. GAG § 47c. Daher wurde hier ajjlti ergänzt.
 
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