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46

Ritualbeschreibungen und Gebete III

Bemerkungen:
Pieneschreibungen, wie sie hier gehäuft auftreten, finden sich auch etwa in LKA 29h. einem sigü-Gebet an Marduk
(s. W. Mayer. UFBG. 466f.). Deutliche formale und inhaltliche Beziehungen ergeben sich darüber hinaus zu einem
teilweise erhaltenen Klagehymnus an die Istar von Uruk (= W. Meinhold. AOAT 367. Text 7. im Folgenden: T 7):
Rechts der linken Kolumne des vorliegenden Textes sind zwei vertikale Linien erhalten. Der Text der jetzt weg-
gebrochenen rechten Kolumne setzt nachweislich nicht unmittelbar danach, sondern nach einem Leerraum ein. Es
ist also möglich, dass, wie in Exemplar A von T 7. ursprünglich eine weitere Linie vorhanden war. an der sich der
Schreiber für die Zeilenanfänge der rechten Kolumne orientieren konnte.
Kol. F 2’
Mit der vorgeschlagenen Lesung -r]ü’ lässt sich auf BWL 72:30 (Babylonian Theodicy) verweisen: ku-ü-ru u ni-is-
sa-tut ü-qät-ti-ru zi-mu-[ü-a\ ..Depression und Klage schwärzten mein Gesicht”.
3’
Das erste, weitgehend abgeriebene Zeichen im Bruch kann keinesfalls als ma gedeutet werden. Dadurch verbietet
sich eine Ergänzung nach K 69 Rs. 14 (J. Böllenrücher. Gebete und Hymnen an Nergal. 33): amassu klma katimti
katmat ..sein Wort ist wie etwas Verborgenes bedeckt” (s. CAD K 306 s. v. katmir. s. auch S. Langdon. Sumerian and
Babylonian Psalms. 42).
478’
Sehr wahrscheinlich ist hier eine Form von adäru A ..finster sein” (AHw 11) anzunehmen. Die Verbindung mit pänü
..Gesicht” ist sowohl für den G-. als auch für den D-Stamm bezeugt. Entsprechend kann etwa [i]-du-ru oder auch
[ud]-du-ru ergänzt werden, ohne dass sich ein wesentlich unterschiedlicher Sinn ergäbe.
7'
Zweifelsfrei zu deuten ist lediglich das Zeichen ku am Ende der Zeile, die vorangehende Zeichenfolge wurde bis
auf wenige Reste stark verdrückt. Im Kontext der Erwähnung von physiologischen Auffälligkeiten, die durch das
Unglück des Beters hervorgerufen werden, liegt wohl eine Form der 1. Pers. Sg. im Stativ vor. Gleichwohl kommen
die üblicherweise an entsprechender Stelle verwendeten Formeln wie palhäku. adräku oder sutäduräkii hier nicht
9’
vor.
Die vorgeschlagene Ergänzung ist aufgrund des nach dem üblichen Formular nicht zu erwartenden -ma am Ende der
Zeile sehr unsicher (vgl. auch W. Mayer. UFBG. 92).

17) VAT 13852 (Kopie: S 181)

Gebet an Aniru

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Rötlich-braunes, einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte einer wohl einkolumnigen Tontafel; 55 x 46 x
15 mm. Es haben sich Reste von 10 Zeilen erhalten.
Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -

(abgebrochen)

Transliteration:
1’ [
le (?)]-r/weT'-<?z e-se ^A-ru-rlu
]
2’ [
] x-fa/A su-ut d+EN.LIL MUL.[MES (?)
]
3’ [
]-W? ina A-li IM IM.SLS[Ä
]
4’ [
].MES-Ä7 ma-a’-du be-I[et
]
5’ [
] ^pi-it-hd-hi se-er-t[e
]
6’ [
t\a--na-da-a-te i-da-\la-ht (?)
]
7’ [
e]-gi ah-ti-ma [
]
8’ [
ina I]a el-lu-ti-ia ap-\lah a-dur
]
9’ [
un]-rni1-ni-ma dl7.vT’-x-x [
]
10’ [
]x[ ]x[
]

Übersetzung:
1’
[ in..
.. und Ge]bet suchte ich Aruru [
]
2’
[
] die zu Enlil gehören. Stem[e (?)
]
3’
[
] ... zu den vier Winden, dem Nordwin[d
]
4’
[
] deine ... sind zahlreich. Herr[in von
]
5’
[
immer] zu verehren. Sünd[e (?)
]
6’
[
des Rü]hmens (?) besi[ngt man (?)
]
7’
[ ich] war nachlässig, ich habe gesündigt und [
]
8’
[
in] meiner Unreinheit fü\rchtete ich mich und bangte (?).
]
9’
[
] des Flehens und ... [
]
10’
[
]
 
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