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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,2): Kommentar zu Nietzsches "Der Antichrist", "Ecce homo", "Dionysos-Dithyramben", "Nietzsche contra Wagner" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.70914#0415
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392 Ecce homo. Wie man wird, was man ist

Höhe und unsre Heimat: zu hoch und steil wohnen wir hier allen Unreinen und
ihrem Durste. / Werft nur eure reinen Augen in den Born meiner Lust, ihr
Freunde! Wie sollte er darob trübe werden? Entgegenlachen soll er euch mit
seiner Reinheit. I Auf dem Baume Zukunft bauen wir unser Nest; Adler sollen
uns Einsamen Speise bringen in ihren Schnäbeln! I Wahrlich, keine Speise, an
der Unsaubere mitessen dürften! Feuer würden sie zu fressen wähnen und sich
die Mäuler verbrennen. I Wahrlich, keine Heimstätten halten wir hier bereit für
Unsaubere! Eishöhle würde ihren Leibern unser Glück heissen und ihren Geis-
tern! I Und wie starke Winde wollen wir über ihnen leben. Nachbarn den Adlern,
Nachbarn dem Schnee, Nachbarn der Sonne: also leben starke Winde. I Und
einem Winde gleich will ich einst noch zwischen sie blasen und mit meinem
Geiste ihrem Geiste den Athem nehmen: so will es meine Zukunft. I Wahrlich,
ein starker Wind ist Zarathustra allen Niederungen: und solchen Rath räth er
seinen Feinden und Allem, was spuckt und speit: hütet euch, gegen den Wind
zu speien!...] Die Vorlage ist Za II Vom Gesindel, KSA 4, 125, 26-127, 2. Das
Original weicht an folgenden Stellen ab: „wiederfände!" (125, 31) statt „wieder-
fände! —" (276, 21); „mit trinkt" (125, 34) statt „mittrinkt" (276, 24); „dadurch
dass du ihn füllen willst." (126, 2) statt „dadurch, dass du ihn füllen willst"
(276, 26); „entgegen: —" (126, 4) statt „entgegen:" (276, 28); „Mein Herz" (126,
5) statt „— mein Herz" (276, 29); „Vorüber die Bosheit meiner Schneeflocken"
(126, 8 f.) statt „Vorüber die Schneeflocken meiner Bosheit" (276, 32 f.); „Som-
mer-Mittag!" (126, 10) statt „Sommer-Mittag, — " (276, 34); „Ein Sommer" (126,
11) statt „— ein Sommer" (277, 1); „diess" (126, 14) statt „dies" (277, 4); „verbren-
nen!" (126, 22 f.) statt „verbrennen." (277, 13); „Niederungen;" (126, 33-237, 1)
statt „Niederungen:"(277, 23 f.); „speiht: ,hütet euch gegen den Wind zu
speien!'" (127, 2) statt „speiht: hütet euch, gegen den Wind zu speien!" (277,
25 f.)

Warum ich so klug bin.
Dieses Kapitel hat während seiner Entstehungsgeschichte markante Änderun-
gen erfahren: Für NW hatte N. Naumann nach Leipzig ein Blatt mit der Über-
schrift „Intermezzo" übersandt, auf dessen Rückseite der Hinweis stand: „auf
Seite 3 des Ms einzuschieben vor dem Capitel Wagner als Gefahr." (KSA 14,
475) Im Brief vom 20. 12. 1888 heißt es hingegen, dieses Blatt solle man, „wie
es ursprünglich bestimmt war, in Ecce einlegen: und zwar in das zweite
Hauptcapitel (Warum ich so klug bin) als Abschnitt 5. Demnach sind die
folgenden Ziffern zu ändern. Der Titel ,Intermezzo' natürlich weg" (KSB 8,
Nr. 1203, S. 541, Z. 4-7). Allerdings war in den von Naumann ausgefertigten
 
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