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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,2): Kommentar zu Nietzsches "Der Antichrist", "Ecce homo", "Dionysos-Dithyramben", "Nietzsche contra Wagner" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2013

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.70914#0513
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490 Ecce homo. Wie man wird, was man ist

welche da leben. Der Madenhacker (Buphaga africana) leistet den Elephanten
denselben Dienst; fünfzehn bis zwanzig von diesen weissen Vögeln laufen auf
dem Rücken des gewaltigen Thieres umher und picken die Parasiten auf." Im
späten Nachlass macht N. die „schonungslose[.] Härte gegen das Entartende
und Parasitische am Leben" sogar zu einem Programmpunkt unter dem Stich-
wort „Die große Politik" (NL 1888/89, KSA 13, 25[1], 637 f.). Es dürfte nicht
einfach sein, solche auf dem Hintergrund der zeitgenössischen Biologie ent-
worfenen Verlautbarungen als bloß metaphorisch gemeinte Herzensergießun-
gen eines Geisteskriegers ruhigzustellen, wie dies in der N.-Forschungsliteratur
gelegentlich geschieht.
314, 17-19 der Blick, von dem auf der siebenten Seite die Rede ist, ist der
eigentliche Zarathustra-Blick] Es handelt sich um die Beschreibung von Wag-
ners Blick in UB IV WB 1, KSA 1, 434, 20-435, 2.
314, 31 f. Seite 30] entspricht KSA 1, 452, 34-453, 28.
315, 3 Seite 71] entspricht KSA 1, 486, 31-487, 25.
315, 6 das Ereigniss Zarathustra] Die Ausrichtung von GT auf Also sprach
Zarathustra zeugt von der die Gesamtwerk-Sichtung in EH bestimmenden
Bemühung N.s, seine Schriften retrospektiv als ein um Also sprach Zarathustra
konstelliertes Ganzes darzustellen. Za soll dabei als Hauptwerk profiliert wer-
den. N. lässt in EH schon die Frühschrift GT um ,,[d]ieses letzte, freudigste,
überschwänglich-übermüthigste Ja zum Leben" (EH GT 2, KSA 6, 311, 22 f.) krei-
sen, das für ihn nunmehr „die Einheit seiner Werke" (Groddeck 1984, 328)
stiftet und im „Ereigniss Zarathustra" (EH GT 4, KSA 6, 315, 6) zu vollende-
tem Ausdruck gelangt zu sein scheint.
315, 8 Seiten 43-46] entsprechen KSA 1, 463, 21-466, 30.

Die Unzeitgemässen.
1
316, 4 dass ich kein „Hans der Träumer" war] Den Ausdruck, den N. in seinen
Schriften nur ein weiteres Mal verwendet (GT 7, KSA 1, 57), konnte er der Ham-
let-Übersetzung August Wilhelm von Schlegels entnehmen, die sich in seiner
nachgelassenen Bibliothek befindet. Er stammt aus dem Monolog des Prinzen:
„Und ich, / Ein blöder, schwachgemuther Schurke, schleiche / Wie Hans der
Träumer, meiner Sache fremd, / Und kann nichts sagen, nicht für einen
König, / An dessen Eigenthum und theurem Leben / Verdammter Raub
 
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