Der Obelisk auf dem Petersplatz in Rom 45
den Namen Kaidäpiov = Caesareum'"' als auch den Namen SsßacrtEiov
= Augusteum.86
Zum anderen: Nach einer von zahlreichen Forschern vertretenen und
sicher zutreffenden Ansicht wurde der Kultbezirk Alexandrias, den wir
als Kaisarion oder Sebasteion kennen, nicht erst 30 v. Chr. projektiert.
Der Baukomplex war bereits von Kleopatra in Angriff genommen wor-
den, die ihn als Heroon zu Ehren des Antonius hatte bauen lassen.87 Die
Hauptstütze für diese Ansicht ist eine Notiz in der Suda, wonach Kleo-
patra für Antonius einen „großen Tempel“ errichten ließ, der jedoch
erst später fertiggestellt und dann dem Augustus gewidmet wurde. Die-
ser Notiz kommt um so mehr Gewicht zu, als nach der Suda gerade
dieses Bauwerk als Musterexemplar für ein ,halbfertiges1 und später für
einen anderen Zweck vollendetes Gebäude galt.88 Hier handelt es sich
dria aus dem Jahre 41): 6 cv ’Ake^avÖQEtq vacbg . . . roü Zeßacrtoü. Siehe auch die
Angabe in der Suda, Anm. 88.
85 Strabo 17,1,9 (C 794): Kaiodptov. Mal. (CSHB 1831) IX 217: Kaioctpiov. ILS 9059:
Caesareum magnum. Weitere - christliche - Quellen: Siehe bei A. Calderini, Diziona-
rio I 1, 118f. und bei H. Hänlein-Schäfer, Veneratio Augusti 204.
86 Philo, Leg. ad Gai. 151: SsßcioTEiov. Vgl. auch P. Oxy. 1116, Z.lOf. (aus dem Jahre
363): ev rö) ieqö Anyoucrcov öv[ti] ehl rfjg Xaujr(QoraTr|g) ’AZ.E^avöp(i)ag.
87 Siehe hierzu schon G. Lumbroso, L’Egitto2 189f.; F. Blumenthal, Archiv f. Pap.-For-
schung 5, 1913, 318f.; F. Stähelin, RE XI 1 (1921) 764; G. Herzog-Hauser, RE Suppl.
IV (1924) 822; I. Becher, Augustus und Ägypten 183f.; A. Bernand, Alexandrie la
grande 135; J.-P. Boucher, Caius Cornelius Gallus 34f.; K. Michatowski, Alexandria
11; P. M. Fraser, Alexandria I 24 und II 68f. Anm. 156 (mit Zurückhaltung); S. She-
nouda, Opuscula Romana 9, 1973,193; H. Hänlein-Schäfer, Veneratio Augusti 209ff.;
A.K. Bowman, Egypt after the Pharaos 207; dagegen A. Adriani, Repertorio I-II 64
(vgl. 215f.) mit unzureichenden Argumenten.
88 Suda, s.v. ppiEQyov' ’Avrcovicoi öe dnxoöopsi vscbv p.Eyav, öotceq ovv ppispyog cutE-
ÄEicpfh], tcöl Ssßacmöi öe eteXectOt]. Ich sehe nicht, warum man mit P. M. Fraser,
Alexandria II 68f. Anm. 156, diese klare Aussage bezweifeln sollte. Nicht so klar ist
dagegen die Angabe bei Dio 51,15,5 über ein von Kleopatra in Alexandria erbautes
Heroon: ’AwuXXog, xairot Tijv te ron Kaioapog fhjyccrspa f]yyw]pEvog, xat eg roü
narpög aÜTon f]pä)iov, ö öf] Kksonccrpa EircnoifixEi, xarcupnycDV, Evffng eocpayr).
P. M. Fraser, a. a. O. II 68, schreibt hierzu: „ccutov should refer to the father of Augu-
stus, i.e. Julius, and not to Antyllus’ own father, Antony.“ Vgl. hierzu schon A.C.
Merriam, Trans. Amer. Philol. Ass. 14, 1883, 10. Ähnlich wird die Stelle verstanden
auch von O. Veh, Cassius Dio, Römische Geschichte Bd. IV. Bücher 51-60 (Zürich -
München 1986) 27, ferner - wie es scheint - auch von E. Cary, Dio’s Roman History
with an English Translation VI (Cambridge/Mass. - London 1917, Nachdruck 1960)
43. Der Kontext dürfte diese Interpretation von ctnrov an der fraglichen Stelle nahele-
gen, siehe jetzt auch D. Fishwick, AJAH 9, 1984, 131 f. Andere Forscher beziehen
dieses Wort jedoch auf Antonius und erblicken im Heroon eine Kultstätte für diesen,
siehe A. Adriani, Repertorio I-II 215; H. Hänlein-Schäfer, Veneratio Augusti 209; vgl.
den Namen Kaidäpiov = Caesareum'"' als auch den Namen SsßacrtEiov
= Augusteum.86
Zum anderen: Nach einer von zahlreichen Forschern vertretenen und
sicher zutreffenden Ansicht wurde der Kultbezirk Alexandrias, den wir
als Kaisarion oder Sebasteion kennen, nicht erst 30 v. Chr. projektiert.
Der Baukomplex war bereits von Kleopatra in Angriff genommen wor-
den, die ihn als Heroon zu Ehren des Antonius hatte bauen lassen.87 Die
Hauptstütze für diese Ansicht ist eine Notiz in der Suda, wonach Kleo-
patra für Antonius einen „großen Tempel“ errichten ließ, der jedoch
erst später fertiggestellt und dann dem Augustus gewidmet wurde. Die-
ser Notiz kommt um so mehr Gewicht zu, als nach der Suda gerade
dieses Bauwerk als Musterexemplar für ein ,halbfertiges1 und später für
einen anderen Zweck vollendetes Gebäude galt.88 Hier handelt es sich
dria aus dem Jahre 41): 6 cv ’Ake^avÖQEtq vacbg . . . roü Zeßacrtoü. Siehe auch die
Angabe in der Suda, Anm. 88.
85 Strabo 17,1,9 (C 794): Kaiodptov. Mal. (CSHB 1831) IX 217: Kaioctpiov. ILS 9059:
Caesareum magnum. Weitere - christliche - Quellen: Siehe bei A. Calderini, Diziona-
rio I 1, 118f. und bei H. Hänlein-Schäfer, Veneratio Augusti 204.
86 Philo, Leg. ad Gai. 151: SsßcioTEiov. Vgl. auch P. Oxy. 1116, Z.lOf. (aus dem Jahre
363): ev rö) ieqö Anyoucrcov öv[ti] ehl rfjg Xaujr(QoraTr|g) ’AZ.E^avöp(i)ag.
87 Siehe hierzu schon G. Lumbroso, L’Egitto2 189f.; F. Blumenthal, Archiv f. Pap.-For-
schung 5, 1913, 318f.; F. Stähelin, RE XI 1 (1921) 764; G. Herzog-Hauser, RE Suppl.
IV (1924) 822; I. Becher, Augustus und Ägypten 183f.; A. Bernand, Alexandrie la
grande 135; J.-P. Boucher, Caius Cornelius Gallus 34f.; K. Michatowski, Alexandria
11; P. M. Fraser, Alexandria I 24 und II 68f. Anm. 156 (mit Zurückhaltung); S. She-
nouda, Opuscula Romana 9, 1973,193; H. Hänlein-Schäfer, Veneratio Augusti 209ff.;
A.K. Bowman, Egypt after the Pharaos 207; dagegen A. Adriani, Repertorio I-II 64
(vgl. 215f.) mit unzureichenden Argumenten.
88 Suda, s.v. ppiEQyov' ’Avrcovicoi öe dnxoöopsi vscbv p.Eyav, öotceq ovv ppispyog cutE-
ÄEicpfh], tcöl Ssßacmöi öe eteXectOt]. Ich sehe nicht, warum man mit P. M. Fraser,
Alexandria II 68f. Anm. 156, diese klare Aussage bezweifeln sollte. Nicht so klar ist
dagegen die Angabe bei Dio 51,15,5 über ein von Kleopatra in Alexandria erbautes
Heroon: ’AwuXXog, xairot Tijv te ron Kaioapog fhjyccrspa f]yyw]pEvog, xat eg roü
narpög aÜTon f]pä)iov, ö öf] Kksonccrpa EircnoifixEi, xarcupnycDV, Evffng eocpayr).
P. M. Fraser, a. a. O. II 68, schreibt hierzu: „ccutov should refer to the father of Augu-
stus, i.e. Julius, and not to Antyllus’ own father, Antony.“ Vgl. hierzu schon A.C.
Merriam, Trans. Amer. Philol. Ass. 14, 1883, 10. Ähnlich wird die Stelle verstanden
auch von O. Veh, Cassius Dio, Römische Geschichte Bd. IV. Bücher 51-60 (Zürich -
München 1986) 27, ferner - wie es scheint - auch von E. Cary, Dio’s Roman History
with an English Translation VI (Cambridge/Mass. - London 1917, Nachdruck 1960)
43. Der Kontext dürfte diese Interpretation von ctnrov an der fraglichen Stelle nahele-
gen, siehe jetzt auch D. Fishwick, AJAH 9, 1984, 131 f. Andere Forscher beziehen
dieses Wort jedoch auf Antonius und erblicken im Heroon eine Kultstätte für diesen,
siehe A. Adriani, Repertorio I-II 215; H. Hänlein-Schäfer, Veneratio Augusti 209; vgl.