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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1993, 1. Abhandlung): Sprachliche Texte - genetische Texte: Sprachwissenschaft und molekulare Genetik ; vorgetragen am 28. November 1992 — Heidelberg: Winter, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.48167#0055
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Sprachliche Texte - Genetische Texte

47



V
HORMONE
CGRP

Abbildung 12
Die Abbildung zeigt, wie aus den „Exons“ (numerierte Abschnitte) derselben DNS-
Sequenz in der Schilddrüse (links) und in der Hypophyse (rechts) durch unter-
schiedliche Behandlung der zunächst abgelesenen mRNS-Sequenz zwei verschie-
dene Hormone (Calcitonin und das Hormon calcitonine-gene-related-protein
[CGRP]) entstehen. Das letzte Exon von Calcitonin wird dabei ersetzt durch eine
Sequenz aus zwei weiteren Exons (5 und 6). - Die Abbildung stammt aus Darnell
1985: 61.

Man wird im Zusammenhang mit den metakommunikativen
Signalen weiter annehmen können, daß Lesezeichen wie der Leu-
cin-Zipper nicht nur durch die Besetzung einer Position im geneti-
schen Lochstreifen aktivierend oder hemmend wirken, sondern daß
auch die Information, die im unteren Teil ihres Y liegt, von Bedeu-
tung sein kann. Die verschiedenartige Besetzung solcher Promo-
tor-, Verstärker- und sonstigen relevanten Zonen in der näheren
oder weiteren Umgebung eines zu aktivierenden Gens dürften auch
den Umstand erklären, daß dasselbe Gen von den ablesenden
Enyzmen in verschiedenen Kontexten in verschiedenerWeise gele-
sen, d.h. in Proteine umgesetzt wird. Ein Beispiel ist in Abbildung
12 gegeben. Dasselbe Gen wird in der Schilddrüse (links) und in der
Hypophyse (rechts) gelesen. Das Ergebnis der weiteren Verarbei-
tung sind jedoch - dadurch, daß verschiedene Teilsequenzen des
Gens miteinander kombiniert werden - zwei verschiedene Hor-

mone.
 
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