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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1993, 1. Abhandlung): Sprachliche Texte - genetische Texte: Sprachwissenschaft und molekulare Genetik ; vorgetragen am 28. November 1992 — Heidelberg: Winter, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.48167#0066
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58

Wolfgang Raible

Ektoderm

Eizelle

Mesoderm

Entoderm



Epidermis
Nervensystem

eine einzige größere

Zelle

Zellverbände

noch größere
Zellverbände

Schema 8.2a: Embryonale Morphogenese in Form eines Baumgraphen.

Formal entspricht ein solcher Graph einem Strukturbaum, wie er
in der Analyse nach unmittelbaren Konstituenten (sogenannte
IC-Analyse) oder der darauf aufbauenden Transformationsgram-
matik als Strukturbaum für Sätze verwendet wird:

The
cat
ate
Artikel the
Nomen mouse
Ganzes Teilganze Teilganze Teilganze Ebene der
1. Ordnung 2. Ordnung 3. Ordnung Wortelemente


Schema 8.2b: Ableitung eines Satzes in Form eines Baumgraphen.

Wenn man den morphogenetischen Baum mit dem Struktur-
baum für den Satz „The cat ate the mouse“ vergleicht, könnte man -
auf den ersten Blick - u.U. so weit gehen wie Rene Thom und im
Ektoderm die Entsprechung zum Subjekt Katze, im Mesoderm die
zum Verb fraß sowie im Entoderm die zum Objekt Maus sehen75.

76 Siehe Thom 1972: 79f.: „There is a certain isomorphism between these two
graphs, even on the functional meaning level: ectoderm corresponds to the
subject, which it limits spatially (and in the Stimuli space, as neural tissue); the
mesoderm corresponds to the verb, as it is spezialized in movement, and
action; the endoderm corresponds to the prey, the grammatical object“. Man-
 
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