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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0043
I. GUTACHTEN ZUR REKUSATION DES TRIENTER KONZILS
39
Dann diß Ja auch ein yeder recht verstendiger Christ, der I /ov/8l’ I disen sachen
ettwas recht nachdencken1 vnnd, wie es deß Pabsts vnd seines anhangs halben
staht, ansehen wille, erkennen muß, das, disen2 3 sachen der streytigen Religion vnd
Reformation den kirchen bey vns deutschen erschießlicherp3 vnd ordenlicher
weise zurathen, Jnn einigen4 anderen wege, dann durch ein Concili vnnser Nation,
vff die Jetzvermeldte Apostolische weiß angesetzt vnd gehalten, vber all kein hoff-
nung khan geschepfft werden.
So dann disen weg das Gottes wortt lehret, die alten Canones fordren, die H[eili-
gen] Vetter vnd Christliche keyser den auch allwegen, wann der kirchen Reforma-
tion von nöten gwesen, selb vleißig gegangen seind vnd zugohn verordnet haben
Vnnd dann auch kein ander weg zu disem handel kan oder mage nutzlich vnd er-
schießlich sein, So wurdt die Keyfserliche] M[ajestä]t Ja einige5 vrsach nit haben,
vnns zu dem Trientischen, so gar vnchristlichen vnnd aller Christlichen Reforma-
tion gentzlich wideiAvertigen Concili zuweisen vnnd ein Recht Christlichs vnnd zu
disen sachen allein nutzliches, das wir begeren vnnd Jr M[ajestä]t doch selb hie vor
hatt von nöten vnnd allein der sachen räthlich sein erkennet, abzuschlagen.
Diß kurtz anzeigen von der Recusation deß Trientischen Concilii achten wir
vnserthalben, Nemlich vber souil Jnn diser sachen vor angestelten schrifften,6 diß
maln gnug sein, dann, was auß den gemeinen rechten furzubringen, das niemand vor
seinen feinden oder verdachten richtern zu recht steen solle, Jtem von sicherheit deß
gerichtlichen platzes etc. Werden die Rechtgelerten sonnder zweiuel furbringen.
Wir wolten, wie wir mehrmaln begert, das vnnsere Stennde am furnemisten ein mal
darauff dringen, das der Pabst mit seinem hauffen zu erkandtnuß I 7ir/>9’ I der Reli-
gion sachen mit nichten dauglich, das niemand vff erden aller Christlichen Religion
mehr entgegen vnnd zuwider seye, welches durch die Göttliche schrifft, Canones,
der H[eiligen] Vetter schrifft vnd auch Key[serliche] satzung leicht auß zufueren ist
Vnndq wir sie darauff bißher alß widerchristen Jnn so vylen gedruckten1’ schrifften
nun souil Jare angeclagt haben. Damit kemen wir ein mal gar7 von disen leuthen.
Martinus Bucerus,
Caspar Hedio,
Matheus Zell vnd
anndere diener deß H[eiligen] Euangelii zu Straßburg
p) korr. aus: ersdiließlich.
q) korr. aus: Nun.
r) davor gestr.: s(...); Schrf.: sie druckten: b; gedruckten: c.
1. nachsinnen.
2. disen sachen ... zurathen: um m diesen Angelegenheiten ... fördernd zu helfen. Mittelhoch-
deutsche Grammatik, § S 92; Grimm 14 (= VIII), Sp. 174.
3. ntitzhcher; fruchtbarer; erspneßhcher. Grimm 3, Sp. 962.
4. Jnn eimgen: auf lrgendeinen. Vgl. Frühneuhochdt. WB 8,1, Sp. 59.
5. lrgendeine.
6. S. dazu unten S. 104 mit Anm. 4.
7. ganz; völlig.
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Dann diß Ja auch ein yeder recht verstendiger Christ, der I /ov/8l’ I disen sachen
ettwas recht nachdencken1 vnnd, wie es deß Pabsts vnd seines anhangs halben
staht, ansehen wille, erkennen muß, das, disen2 3 sachen der streytigen Religion vnd
Reformation den kirchen bey vns deutschen erschießlicherp3 vnd ordenlicher
weise zurathen, Jnn einigen4 anderen wege, dann durch ein Concili vnnser Nation,
vff die Jetzvermeldte Apostolische weiß angesetzt vnd gehalten, vber all kein hoff-
nung khan geschepfft werden.
So dann disen weg das Gottes wortt lehret, die alten Canones fordren, die H[eili-
gen] Vetter vnd Christliche keyser den auch allwegen, wann der kirchen Reforma-
tion von nöten gwesen, selb vleißig gegangen seind vnd zugohn verordnet haben
Vnnd dann auch kein ander weg zu disem handel kan oder mage nutzlich vnd er-
schießlich sein, So wurdt die Keyfserliche] M[ajestä]t Ja einige5 vrsach nit haben,
vnns zu dem Trientischen, so gar vnchristlichen vnnd aller Christlichen Reforma-
tion gentzlich wideiAvertigen Concili zuweisen vnnd ein Recht Christlichs vnnd zu
disen sachen allein nutzliches, das wir begeren vnnd Jr M[ajestä]t doch selb hie vor
hatt von nöten vnnd allein der sachen räthlich sein erkennet, abzuschlagen.
Diß kurtz anzeigen von der Recusation deß Trientischen Concilii achten wir
vnserthalben, Nemlich vber souil Jnn diser sachen vor angestelten schrifften,6 diß
maln gnug sein, dann, was auß den gemeinen rechten furzubringen, das niemand vor
seinen feinden oder verdachten richtern zu recht steen solle, Jtem von sicherheit deß
gerichtlichen platzes etc. Werden die Rechtgelerten sonnder zweiuel furbringen.
Wir wolten, wie wir mehrmaln begert, das vnnsere Stennde am furnemisten ein mal
darauff dringen, das der Pabst mit seinem hauffen zu erkandtnuß I 7ir/>9’ I der Reli-
gion sachen mit nichten dauglich, das niemand vff erden aller Christlichen Religion
mehr entgegen vnnd zuwider seye, welches durch die Göttliche schrifft, Canones,
der H[eiligen] Vetter schrifft vnd auch Key[serliche] satzung leicht auß zufueren ist
Vnndq wir sie darauff bißher alß widerchristen Jnn so vylen gedruckten1’ schrifften
nun souil Jare angeclagt haben. Damit kemen wir ein mal gar7 von disen leuthen.
Martinus Bucerus,
Caspar Hedio,
Matheus Zell vnd
anndere diener deß H[eiligen] Euangelii zu Straßburg
p) korr. aus: ersdiließlich.
q) korr. aus: Nun.
r) davor gestr.: s(...); Schrf.: sie druckten: b; gedruckten: c.
1. nachsinnen.
2. disen sachen ... zurathen: um m diesen Angelegenheiten ... fördernd zu helfen. Mittelhoch-
deutsche Grammatik, § S 92; Grimm 14 (= VIII), Sp. 174.
3. ntitzhcher; fruchtbarer; erspneßhcher. Grimm 3, Sp. 962.
4. Jnn eimgen: auf lrgendeinen. Vgl. Frühneuhochdt. WB 8,1, Sp. 59.
5. lrgendeine.
6. S. dazu unten S. 104 mit Anm. 4.
7. ganz; völlig.