306 6. BUCER AN DIE DREIZEHN ZU STRASSBURG UND AN PHILIPP VON HESSEN
Keyserliche M[ajes]tat wurde helffen, das man vnßy hören wurde,1 one das wyr
vnß dem vrteyll des Concili dorfften2 vnderwerffenz. Als aber der Bischoue in die-
sen reden sich offt zum theurest bezeuget, wie gern er auch mit darstreckung3 sei-
nes leibs den sachen wolte helffen, das zu fordrist Gottes eer vnd dan ruw vnd wol-
fardt Deutscher Nation möchten recht befordret werden, wir hetten doch hie keine
bleybliche stadt4 etc.a (Ermanet*3 vnß auch zum offterenn mall, das wir, an denen
in dieser sachen fil gelegen, wolten vnß also beweißen als die5 anders nichs dan die
eer Gottes vnd wolfardt vnsers vatterlands vor augen hetten6 vnd nit alle ding zum
scherffisten erforderen, Es were ein geprechlich ding vff erden mit vnß armen Leu-
ten etc., gabe ein gleichnuß von seinem alten I j’ I hauß, das er zu Regenspurg bes-
serte),7 Haben wir vnß entgegen8 auch vnsers glaubens vnd gemuts laßen verne-
men vnd angezeigt: wir weren auch menschen, nit eisern ader steineren, die
zweidrach9 Deutscher Nation thet vnß auch we vnd gienge vnß zu hertzen, Es were
nach10 vnser keiner bei dieser sachen reich worden, aber fil muhe, schmach vnd ge-
fahr hetten wir alle dar bey erstanden vnd stehenc noch in der grawlichstend ver-
damnus des Wormischen Edicts11 etc. Darumb, wa vnß die eer Gottes nit angelegen,
wurden wir bey dieser sachen Gottes so fil nit leyden vnd vnser ruwe vnd zeitliche
befordrung wie andere nit selb verhinderen;12 Das Gottes wort cwere aberc klar da,
von dem kundten wir nit weichen, vnd ob wir schon da von wolten weichen, so
wurde doch Gott nit weichen vnd wol andre erwecken, die sein wort recht bekenne-
ten vnd sich darbey imer finden liessen;13 Da bey wusten wir aber wol vnser selb
y) danach: lm Concili: bx; jm Concili: b2.
z) Schrf.: vnderwerffer; vnderwerffen: brb2.
a) fehlt m b2.
b) Er ermanet: b2.
c) steken: bx; steck: b2.
d) aller grawlichsten: bx; aller graulichsten: b2.
e) —e) aber wer: b2.
1. Vgl. das Protokoll des Gesprächs, ThHStA Weimar, EGA, H 663, Nr.203, fol. 141^,2—4.
2. müßten.
3. Hingabe; Aufopferung. Grimm 2, Sp.794; Frühneuhochdt. WB 5, Sp.221.
4. Hebr 13,14.
5. diejenigen, die.
6. Vgl. das Protokoll des Gesprächs, ThHStA Weimar, EGA, H 663, Nr. 203, fol. 1401,17-25;
I44v, 10-12.
7. Vgl. das Protokoll des Gesprächs, ThHStA Weimar, EGA, H 663, Nr. 203, fol. 1421',29-34:
»Inter haec devenit m similitudinem de domo antiqua instauranda, quam a domo suo, quam mstau-
rat hic desumpserat et urgebat id instaurandam domum Ecclesiae esse non demoliendam. Episcopos
sacra tecta non tene curasse pluvia quaedam esse putrefacta ea reficienda. Et quae m aedificio bona
supersint relinquenda esse.« Vgl. auch Wolrad, Tagebuch, S. 148.
8. demgegenüber.
9. Zwietracht. Grimm 32 (= XVI), Sp. 1077.
10. bislang noch; bis jetzt. Vgl. Grimm 13 (= VII), Sp. 866.
11. S. oben S. 304,2-4.
12. Vgl. das Protokoll des Gesprächs, ThHStA Weimar, EGA, H 663, Nr. 203, fol. 142^,21-30.
13. Dtn 18,18. Zu der Passage vgl. das Protokoll des Gesprächs, ThHStA Weimar, EGA, H 663,
Nr. 203, fol. i43r,i-6.
Keyserliche M[ajes]tat wurde helffen, das man vnßy hören wurde,1 one das wyr
vnß dem vrteyll des Concili dorfften2 vnderwerffenz. Als aber der Bischoue in die-
sen reden sich offt zum theurest bezeuget, wie gern er auch mit darstreckung3 sei-
nes leibs den sachen wolte helffen, das zu fordrist Gottes eer vnd dan ruw vnd wol-
fardt Deutscher Nation möchten recht befordret werden, wir hetten doch hie keine
bleybliche stadt4 etc.a (Ermanet*3 vnß auch zum offterenn mall, das wir, an denen
in dieser sachen fil gelegen, wolten vnß also beweißen als die5 anders nichs dan die
eer Gottes vnd wolfardt vnsers vatterlands vor augen hetten6 vnd nit alle ding zum
scherffisten erforderen, Es were ein geprechlich ding vff erden mit vnß armen Leu-
ten etc., gabe ein gleichnuß von seinem alten I j’ I hauß, das er zu Regenspurg bes-
serte),7 Haben wir vnß entgegen8 auch vnsers glaubens vnd gemuts laßen verne-
men vnd angezeigt: wir weren auch menschen, nit eisern ader steineren, die
zweidrach9 Deutscher Nation thet vnß auch we vnd gienge vnß zu hertzen, Es were
nach10 vnser keiner bei dieser sachen reich worden, aber fil muhe, schmach vnd ge-
fahr hetten wir alle dar bey erstanden vnd stehenc noch in der grawlichstend ver-
damnus des Wormischen Edicts11 etc. Darumb, wa vnß die eer Gottes nit angelegen,
wurden wir bey dieser sachen Gottes so fil nit leyden vnd vnser ruwe vnd zeitliche
befordrung wie andere nit selb verhinderen;12 Das Gottes wort cwere aberc klar da,
von dem kundten wir nit weichen, vnd ob wir schon da von wolten weichen, so
wurde doch Gott nit weichen vnd wol andre erwecken, die sein wort recht bekenne-
ten vnd sich darbey imer finden liessen;13 Da bey wusten wir aber wol vnser selb
y) danach: lm Concili: bx; jm Concili: b2.
z) Schrf.: vnderwerffer; vnderwerffen: brb2.
a) fehlt m b2.
b) Er ermanet: b2.
c) steken: bx; steck: b2.
d) aller grawlichsten: bx; aller graulichsten: b2.
e) —e) aber wer: b2.
1. Vgl. das Protokoll des Gesprächs, ThHStA Weimar, EGA, H 663, Nr.203, fol. 141^,2—4.
2. müßten.
3. Hingabe; Aufopferung. Grimm 2, Sp.794; Frühneuhochdt. WB 5, Sp.221.
4. Hebr 13,14.
5. diejenigen, die.
6. Vgl. das Protokoll des Gesprächs, ThHStA Weimar, EGA, H 663, Nr. 203, fol. 1401,17-25;
I44v, 10-12.
7. Vgl. das Protokoll des Gesprächs, ThHStA Weimar, EGA, H 663, Nr. 203, fol. 1421',29-34:
»Inter haec devenit m similitudinem de domo antiqua instauranda, quam a domo suo, quam mstau-
rat hic desumpserat et urgebat id instaurandam domum Ecclesiae esse non demoliendam. Episcopos
sacra tecta non tene curasse pluvia quaedam esse putrefacta ea reficienda. Et quae m aedificio bona
supersint relinquenda esse.« Vgl. auch Wolrad, Tagebuch, S. 148.
8. demgegenüber.
9. Zwietracht. Grimm 32 (= XVI), Sp. 1077.
10. bislang noch; bis jetzt. Vgl. Grimm 13 (= VII), Sp. 866.
11. S. oben S. 304,2-4.
12. Vgl. das Protokoll des Gesprächs, ThHStA Weimar, EGA, H 663, Nr. 203, fol. 142^,21-30.
13. Dtn 18,18. Zu der Passage vgl. das Protokoll des Gesprächs, ThHStA Weimar, EGA, H 663,
Nr. 203, fol. i43r,i-6.