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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Haaf, Susanne [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0318
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314 6. BUCER AN DIE DREIZEHN ZU STRASSBURG UND AN PHILIPP VON HESSEN

kurtzen Jaren auch an1 einigs versetzen oder weiter auffnemen oder schatzunge das
Land ledigen2 kunden", allein auß seinen ordenlichen gefellen3. Da zu man mei-
net, das die Beyerischen f[ürste]n noch weit haben, die dan gewißlich ob den 40 mal
c. m.°4 stecken sollen. Es haben auch die regenten des Lands,5 die alle dem Gottes
wort trawlich anhangen, durch H[errn] Christophorum Arnolt,6 des Rendtmei-
sters bruder,7 der als ein Secretarius nochp einer von regenten ist, die wolgepornen
vnd Erenvesten Grauen Wolradt, m[einen] g[nädige]n h[erren],8 vnd Balthasar von
Gultlingen, m[einen] g[nädige]n junckeren,9 vnd mich gepetten, sie bey E[uer]
g[naden] vnd anderen vnseren obren trawlich entschuldiget zu haben ires außblei-
bens von tage zu Franckfurt,10 dan sie den keines wegs wolten haben onbesuchet la-
ßen, wanq inen der bey tzeiten were verkundet worden. Dan wie sei geschrieben,
also seie im11 warlich, das I ioJ I nemlich1' inen die beriffung12 zum tage drey wo-
chen nach dem termin des tags seie zukomen;13 vnd da sie auch schon den gemelten
n) fehlt m bjb2.
o) abjjC.M.ib^.
p) auch: b2.
q) wa: bx; wo: b2.
r) Dittographie: nemlich I idv I nemlich.
1. ohne.
2. von der Geldschuld befreien. Frühneuhochdt. WB 9,2, Sp. 595.
3. Einnahmen. Frühneuhochdt. WB 6,1, Sp. 405.
4. c[entena] mfilia]. Vielleicht lst dies ein Hinweis auf die Verschuldung der bayerischen Her-
zöge, die den Ankauf Pfalz-Neuburgs von deren Seite erschweren würde.
5. Gemeint lst die 1544 eingesetzte ständische Regentschaft Pfalz-Neuburgs; s. dazu oben S. 312
Anm. 8.
6. Chnstoph Arnold (gest. 1564), ab 1528 Kanzleisekretär der neuburgischen Kanzlei, ab 1541
deren Leiter, Mitglied des 1544 gegründeten Ständeregiments. Er traf sich am 16. Januar 1546 zum
Gespräch mit Wolrad in Regensburg. Vgl. Cramer-Fürtig, Finanzknse und Staatsbankrott, S. 118 —
120; Vogel, Regensburg, S.300; Wolrad, Tagebuch, S. 155.
7. Gabriel Arnold (gest. vor 1560), seit 1523 Rentmeister in Pfalz-Neuburg, Mitglied des 1544
gegründeten Ständeregiments; vgl. Cramer-Fürtig, Finanzknse und Staatsbankrott, S. 118—120.
Rentmeister leiteten die sog. Rentämter, d. h. die kirchlichen oder landesherrlichen Finanzbehör-
den.
8. Wolrad II. von Waldeck (1509-1578); zur Person s. oben S.296 Anm.4.
9. Balthasar von Gültlingen (1490/1500—1563), württembergischer Rat. Als württembergischer
Gesandter reiste er zu den Rehgionsgesprächen m Hagenau 1540 und Worms 1540/41 sowie zu
mehreren Reichstagen. Am Regensburger Religionsgespräch 1546 nahm Gülthngen als Auditor
teil. 1546/47 war er Hauptmann des Schmalkaldischen Bundesheeres. Vgl. MBW 12, S. 200 f.; Vogel,
Rehgionsgespräch, S. 227.
10. Gemeint ist der Schmalkaldische Bundestag, der vom 15. Dezember 1545 bis zum 8. Februar
1546 in Frankfurt am Main tagte; vgl. das Tagebuch Jakob Sturms über die Verhandlungen (PC 3,
Nr. 651, S. 697-712); vgl. außerdem DRTA.JR 17, S. 41-43; Vogel, Religionsgespräch, S. 210-213;
Hasenclever, Die Politik der Schmalkaldener, S. 100—214; Kannengiesser, Reichstag, S.93 f.
11. dem.
12. Berufung.
13. Dies könnte damit zusammenhängen, daß der für Ende Dezember 1545 vorgesehene Beginn
des Bundestages 1m diesbezüglichen Ausschreiben für die Stände des Bundes auf den 6. Dezember,
für die rehgionsverwandten Stände, wie das Fürstentum Pfalz-Neuburg, auf den 13. Dezember vor-
verlegt worden war. Letzthch wurden die Verhandlungen am 15. Dezember aufgenommen. Vgl.
 
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