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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Haaf, Susanne [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0321
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6. BUCER AN DIE DREIZEHN ZU STRASSBURG UND AN PHILIPP VON HESSEN 3 17

ten;1 das wil er an die anderen laßen gelangen vnd vnß zu seiner zeit beantworten.
Es dunckt aber vnß, es werde auff seiner seiten noch heben2. Der Bischoue helt
auch dar fur, das der Reichstagc hie nit werde1 vort gahen, derhalben, das es rings
vmb die stadt an der pestilentz stirbet vnd in der stadt villeicht nit gar rein ist.3 Gott
gebe genadt; die ernde mit diesen Leuten ist noch nit zeitig.s4
Graue Friderich von Furstenberg5 ist ongestert6, das ist den 17. dises7, auch hie
ankomen vnd H[err] Julius Pflug8 auff den 15., der Mensenß Cantzler9 auff den
8. Januarii; haben also der gegen teyl nun seine I 12' I leut fast alle hie von praesiden-
ten, Colloquenten, Auditoren vnd Adiuncten.10 Vnter den Auditoren ist Doctor
e) Schrf.: Reichs tag.
f) danach getilgt: f.
g) In der Vorlage steht kein Absatz.
1. Zum Bischof begaben sich am 18. Januar Bucer, Pistorius und Balthasar von Gültlingen; vgl.
Vogel, Religionsgespräch, S. 298 f.; Wolrad, Tagebuch, S. 157.
2. zu Verzögerungen kommen. Vgl. Grimm 10 (= IV,2), Sp. 723. In der Tat wurde das Gespräch
erst am 27. Januar eröffnet.
3. Ende 1545/Anfang 1546 zirkuherte das Gerücht, daß m der Gegend um Regensburg die Pest
ausgebrochen sei; vgl. Wolrad, Tagebuch, S. 142, 157; Ried, Moritz von Hutten, S. 89 Anm. 50. Der
Reichstag trat schließlich vom ^.Juni bis zum 24.Juli 1546 m Regensburg zusammen; vgl.
DRTA.JR 17.
4. Vgl. Mt 13,27-30.
5. Graf Friednch von Fürstenberg (1496—1559), kaiserlicher Rat; kaiserhcher Kommissar auf
dem Wormser Reichstag 1545; Hauptmann im Schmalkaldischen Krieg. Er wurde am 2. November
1545 vom Kaiser zum Präsidenten des zweiten Regensburger Religionsgesprächs berufen. Friednch
stimmte dieser Berufung nur vorläufig und mit Einschränkungen zu und betonte von Beginn an
seine Unkenntnis der lateinischen Sprache. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S. 250h, 261 f.; Caemme-
rer, Religionsgespräch, S.39; Dingel, Georg Majors Rolle, S. 196.
6. gestern.
7. des gegenwärtigen Monats. Gemeint lst der 17. Januar 1546. Auch Wolrad notiert die Ankunft
des Präsidenten an diesem Tag, verweist aber auch auf Gerüchte, nach welchen er bereits einen Mo-
nat lang in Regensburg anwesend gewesen sein soll; vgl. Wolrad, Tagebuch, S. 156; Vogel, Religions-
gespräch, S.288.
8. Julius Pflug (1499-1564), seit 1541 Bischof von Naumburg-Zeitz, konnte seinen Dienst je-
doch erst mit der Absetzung des lutherischen Bischofs Nikolaus von Amsdorff 1546/47 antreten.
Er nahm an den Religionsgesprächen von Hagenau, Worms und Regensburg 1540/41 teil und war
beteiligt an der Abfassung des Regensburger Buchs. Von Karl V. wurde er am 2. November 1546 als
Kolloquent nach Regensburg berufen, erklärte sich jedoch nur zu einer Teilnahme in beratender
Funktion bereit. In einem kaiserlichen Schreiben vom 3. Februar, das am 23. Februar m Regensburg
eintraf, wurde er zum dntten Präsidenten ernannt. Dieser Aufgabe kam er auch nach der Abreise
des Präsidenten Moritz von Hutten am 11. März zusammen mit Graf Friednch von Fürstenberg
weiter nach. Vgl. Pollet, Julius Pflug; Vogel, Religionsgespräch, S. 247E, 254-256, 292, 43if., 439,
446; Bautz 15, Sp. 1156-1161.
9. Mainzer Kanzler war seit 1544 Zacharias Pyrer. Wolrad benchtet, der Kanzler soll bereits
am Abend des 7. Januar eingetroffen sein. Es gibt keinen Hinweis darauf, daß er an dem Gespräch
mit Moritz von Hutten am I4-Januar teilnahm. Vgl. Wolrad, Tagebuch, S. 151; PC 4,1, S. 17
Anm. 8 f.
10. Die kaiserlichen Delegierten waren: die Präsidenten Graf Fnedrich von Fürstenberg und Bi-
schof Moritz von Hutten, später auch Julius Pflug, die Kolloquenten Pedro de Malvenda, Eberhard
Billick, Johannes Hoffmeister und Johannes Cochlaeus, die Auditoren Georg von Loxan, Georg II-
sung, Kaspar von Kaltenthal und Bartholomaeus Latomus. Daneben wurden noch verschiedene
 
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