Text
I ijr I Die gnade vnsers heren Jesu Christi vnd mein arm gepett vnd vnderthenige
dienst zu vor, strenge, Ernfeste1, fursichtige, Ersame, weise, gunstige, gepietende
hern.
E[uer] gfnaden] hab ich den 18. dis2 der lange nach geschriben, was sich hie biß-
5 her erzeiget vnd vermutlich geacht wurdt nach3 mögen furgenomen werden. Ver-
hoffe, E[uer] g[naden] sollen diese brieue schon ietzund haben oder in wenig tagen
bekomen. Dan ich sie mit E[uer] g[naden] diener Viten, den wir zu meinem g[nädi-
gen] H[errn] Landtgrauen gesandt, gon Franckfurt zu H[errn] Jacoben4 verfertiget
habe.5
io Vff dis, als6 wir vergangen Montags, das ist den 18. diß, vnß bey dem Bischoue
zu Aichstedt7 als zum gesprech von wegen entpfangnen befelchs von dem durch-
leuchtigstem, vnserem g[nädigen] h[errn] Churfursten zu Sachsen8 vnd sust bereyt
vnd gefast9 angepotten, das er vnsers3 teyls halben das gesprech möchte (so bald er
wolte) anfahen, So sind wir doch biß her ruwig10 bliben vnd die Churfurstischen ge-
15 stern auch ankomen, Doctor Georgius Maior, ein Theologus, zum Colloquenten,
vnd D[octor] Zoch, Jurist, zum Auditoren.11 Her Philippus ist neben anderen vrsa-
chen auch von seins leibs blödigkeit wegen anheims12 behalten worden, dem I ijv I
nu der6 stein13 zu hart zugesetzet.
Heut14 hat der Bischoue in beysein Graue Fridrich[s] von Furstenberg vnß in ir
20 beiden namen laßen ansagen, wie die paepstlichen Colloquenten vnd Auditoren irs
teyls, auch wie wyr hievor fertig gewesen; weil sie aber beyde auß des Churfursten
schreyben vermercket, das der selbig wol hette leyden mögen, das auff die seinen mit
dem gesprech verharret wurde, 15 so hetten sie den anfang des selbigen biß her ver-
a) danach gestr.: ty.
b) danach gestr.: nu der de.
1. ehrwürdige; ehrenvolle; tüchtige. Grimm 3, Sp. 59.
2. des gegenwärtigen Monats (Januar).
3. noch.
4. Gemeint ist der Straßburger Stettmeister Jakob Sturm (1489-1553).
5. Jakob Sturm hielt sich zu diesem Zeitpunkt beim Schmalkaldischen Bundestag in Frankfurt
auf, der bis zum 8. Februar tagte; s. oben S. 314 Anm. 10; vgl. außerdem Vogel, Rehgionsgespräch,
S. 239 f.
6. (hier wohl:) obwohl.
7. Moritz von Hutten; zur Person s. oben S. 295 Anm. 1.
8. Kurfürst Johann Fnedrich von Sachsen. Zu den kurfürstlichen Schreiben s. oben S. 3 i6f., 324.
9. gerüstet; vorbereitet. Grimm 4 (= IV,1,1), Sp.2132.
10. untätig. Vgl. Grimm 14 (= VIII), Sp. 1437.
11. S. oben S. 316 Anm. 10.
12. zu Hause. Frühneuhochdt. WB 1, Sp. 1234.
13. Philipp Melanchthon htt an Nierensteinen und an einer Milzerkrankung; vgl. Wolrad, Tage-
buch, S. 161; MBW 4, Nr.4102, 4104-4106; Scheible, Melanchthon, S. 262.
14. Am 22. Januar 1546; vgl. Wolrad, Tagebuch, S. i6of.
15. Gemeint ist das Schreiben des Kurfürsten an die Kolloquiumspräsidenten vom 7. Januar, das
I ijr I Die gnade vnsers heren Jesu Christi vnd mein arm gepett vnd vnderthenige
dienst zu vor, strenge, Ernfeste1, fursichtige, Ersame, weise, gunstige, gepietende
hern.
E[uer] gfnaden] hab ich den 18. dis2 der lange nach geschriben, was sich hie biß-
5 her erzeiget vnd vermutlich geacht wurdt nach3 mögen furgenomen werden. Ver-
hoffe, E[uer] g[naden] sollen diese brieue schon ietzund haben oder in wenig tagen
bekomen. Dan ich sie mit E[uer] g[naden] diener Viten, den wir zu meinem g[nädi-
gen] H[errn] Landtgrauen gesandt, gon Franckfurt zu H[errn] Jacoben4 verfertiget
habe.5
io Vff dis, als6 wir vergangen Montags, das ist den 18. diß, vnß bey dem Bischoue
zu Aichstedt7 als zum gesprech von wegen entpfangnen befelchs von dem durch-
leuchtigstem, vnserem g[nädigen] h[errn] Churfursten zu Sachsen8 vnd sust bereyt
vnd gefast9 angepotten, das er vnsers3 teyls halben das gesprech möchte (so bald er
wolte) anfahen, So sind wir doch biß her ruwig10 bliben vnd die Churfurstischen ge-
15 stern auch ankomen, Doctor Georgius Maior, ein Theologus, zum Colloquenten,
vnd D[octor] Zoch, Jurist, zum Auditoren.11 Her Philippus ist neben anderen vrsa-
chen auch von seins leibs blödigkeit wegen anheims12 behalten worden, dem I ijv I
nu der6 stein13 zu hart zugesetzet.
Heut14 hat der Bischoue in beysein Graue Fridrich[s] von Furstenberg vnß in ir
20 beiden namen laßen ansagen, wie die paepstlichen Colloquenten vnd Auditoren irs
teyls, auch wie wyr hievor fertig gewesen; weil sie aber beyde auß des Churfursten
schreyben vermercket, das der selbig wol hette leyden mögen, das auff die seinen mit
dem gesprech verharret wurde, 15 so hetten sie den anfang des selbigen biß her ver-
a) danach gestr.: ty.
b) danach gestr.: nu der de.
1. ehrwürdige; ehrenvolle; tüchtige. Grimm 3, Sp. 59.
2. des gegenwärtigen Monats (Januar).
3. noch.
4. Gemeint ist der Straßburger Stettmeister Jakob Sturm (1489-1553).
5. Jakob Sturm hielt sich zu diesem Zeitpunkt beim Schmalkaldischen Bundestag in Frankfurt
auf, der bis zum 8. Februar tagte; s. oben S. 314 Anm. 10; vgl. außerdem Vogel, Rehgionsgespräch,
S. 239 f.
6. (hier wohl:) obwohl.
7. Moritz von Hutten; zur Person s. oben S. 295 Anm. 1.
8. Kurfürst Johann Fnedrich von Sachsen. Zu den kurfürstlichen Schreiben s. oben S. 3 i6f., 324.
9. gerüstet; vorbereitet. Grimm 4 (= IV,1,1), Sp.2132.
10. untätig. Vgl. Grimm 14 (= VIII), Sp. 1437.
11. S. oben S. 316 Anm. 10.
12. zu Hause. Frühneuhochdt. WB 1, Sp. 1234.
13. Philipp Melanchthon htt an Nierensteinen und an einer Milzerkrankung; vgl. Wolrad, Tage-
buch, S. 161; MBW 4, Nr.4102, 4104-4106; Scheible, Melanchthon, S. 262.
14. Am 22. Januar 1546; vgl. Wolrad, Tagebuch, S. i6of.
15. Gemeint ist das Schreiben des Kurfürsten an die Kolloquiumspräsidenten vom 7. Januar, das