35°
9- ERSTER BERICHT DER EVANGELISCHEN DELEGIERTEN
der praesidenten
verner furschlag
vorbehalten
kay[serhcher]
M[ajestä]t
resolution etc.c
der vnsern
Antwort
furtragen laßen, wie gern sie die sachen wolten gefordret sehen vnd auchx
vnser bitt der Notarien halben gern stadt thun, wa sie befelich von keyfserli-
cher] m[ajestä]t des halben hetten ader des anderen teyls Auditoren vnd Col-
loquenten soliches7 wolten zu geben.1 2 Weyl aber sie deren beyden in mangel
stunden, versehen sie sich zu vnß, das wir sie selb ongern dahin wolten trey-
ben, dasa inen bey key[serlicher] m[ajestä]t möchte zu vorwiß1 gereichen.
Aber sie warteten von der selbigen key[serlichen] m[ajestä]t alle tag ferner re-
solution des gesprechs halben, vnd bis die ankeme, da mit die sachen nit in
I 20° I lengeren verzug gezogen, hetten sie sich des mittels bedacht, das recht
ieder teyl neben inen2 seynen Notarien, die acta zu beschreiben, setzete,3
doch das die acta aller Notarien allemal nach der handlung des Colloquii vnd
nach dem sie von den Notariis collacionieret weren, in ein trugen4, mit
dreyen schlosseren verwaret, ingeschloßen vnd also verwaret wurden.*3 Weli-
cher trugen sie, die praesidenten, einen, die Auditoren vnd Colloquenten des
anderen teyls den anderen, den dritten schlussel wyr haben solten, Also das
keyn teyl on den anderen zu den actis möchte komen vnd gleicheit in dem ge-
halten wurde. Vnd solich mittel wolten die praesidenten auch weyter nit vor-
geschlagen haben, dan vff5 der key[serlichen] m[ajestä]t resolution, deren sie
alle sind wartende vnd der selbigen in allem nach zukomen inen wolten vor-
behalten haben.
Vff dis mittel haben wyr vnß dan billich6 7 8 mit ernst bedencken mußen,
weyl wyr in aller dieser handlungen dahin sehen vnd alles handlen sollen, das
wyr nichs dein reimeiW oder abschlagen5, das zu verletzung ader verdunck-
lung vnser Christligen religion möchte gereichen.7 Nu aber haben wyr vnß
auß dem einschließen der I 2ir I acten besorgen mußen, das sie dadurch auch
möchten gar8 vndertrucket werden vnd der gegenteyl dan dar von auß ge-
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IO
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x) danach gestr.: vs.
y) korr. aus: solichen.
z) In der Vorlage wird der Satz fortgeführt.
a) danach gestr.: ie.
b) Absatz mcht m der Vorlage.
c) unsichere Lesart.
d) —d) korr. aus: einreimen.
e) b; ab zuschlagen: a; ebenso cd.
1. Verweis; Tadel. Grimm 25 (= XII, 1), Sp. 2321.
2. D.h. den regulär berufenen Teilnehmern.
3. Zum Verständnis vgl. Bucer^ Disputata Ratisbonae, S. 16: »proposuerunt nobis hanc
[...] rationem: ut utraque pars collocutorum unum notarium ad excipienda acta praeter no-
tarium lpsorum adhiberet«.
4. Truhe.
5. bis zu. Frühneuhochdt. WB 2, SP.319L
6. rechtmäßig; zu recht. Frühneuhochdt. WB 4, Sp.412.
7. Entsprechend äußerte sich Kurfürst Johann Friedrich m seiner Instruktion für die
kursächsischen Delegierten Georg Major und Lorenz Zoch vom 10. Januar 1546; ed. Vogel,
Rehgionsgespräch, Quellenanhang Nr. 2, S. 523 f.; vgl. auch ebd. S. 331.
8. ganz; gänzlich.
9- ERSTER BERICHT DER EVANGELISCHEN DELEGIERTEN
der praesidenten
verner furschlag
vorbehalten
kay[serhcher]
M[ajestä]t
resolution etc.c
der vnsern
Antwort
furtragen laßen, wie gern sie die sachen wolten gefordret sehen vnd auchx
vnser bitt der Notarien halben gern stadt thun, wa sie befelich von keyfserli-
cher] m[ajestä]t des halben hetten ader des anderen teyls Auditoren vnd Col-
loquenten soliches7 wolten zu geben.1 2 Weyl aber sie deren beyden in mangel
stunden, versehen sie sich zu vnß, das wir sie selb ongern dahin wolten trey-
ben, dasa inen bey key[serlicher] m[ajestä]t möchte zu vorwiß1 gereichen.
Aber sie warteten von der selbigen key[serlichen] m[ajestä]t alle tag ferner re-
solution des gesprechs halben, vnd bis die ankeme, da mit die sachen nit in
I 20° I lengeren verzug gezogen, hetten sie sich des mittels bedacht, das recht
ieder teyl neben inen2 seynen Notarien, die acta zu beschreiben, setzete,3
doch das die acta aller Notarien allemal nach der handlung des Colloquii vnd
nach dem sie von den Notariis collacionieret weren, in ein trugen4, mit
dreyen schlosseren verwaret, ingeschloßen vnd also verwaret wurden.*3 Weli-
cher trugen sie, die praesidenten, einen, die Auditoren vnd Colloquenten des
anderen teyls den anderen, den dritten schlussel wyr haben solten, Also das
keyn teyl on den anderen zu den actis möchte komen vnd gleicheit in dem ge-
halten wurde. Vnd solich mittel wolten die praesidenten auch weyter nit vor-
geschlagen haben, dan vff5 der key[serlichen] m[ajestä]t resolution, deren sie
alle sind wartende vnd der selbigen in allem nach zukomen inen wolten vor-
behalten haben.
Vff dis mittel haben wyr vnß dan billich6 7 8 mit ernst bedencken mußen,
weyl wyr in aller dieser handlungen dahin sehen vnd alles handlen sollen, das
wyr nichs dein reimeiW oder abschlagen5, das zu verletzung ader verdunck-
lung vnser Christligen religion möchte gereichen.7 Nu aber haben wyr vnß
auß dem einschließen der I 2ir I acten besorgen mußen, das sie dadurch auch
möchten gar8 vndertrucket werden vnd der gegenteyl dan dar von auß ge-
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x) danach gestr.: vs.
y) korr. aus: solichen.
z) In der Vorlage wird der Satz fortgeführt.
a) danach gestr.: ie.
b) Absatz mcht m der Vorlage.
c) unsichere Lesart.
d) —d) korr. aus: einreimen.
e) b; ab zuschlagen: a; ebenso cd.
1. Verweis; Tadel. Grimm 25 (= XII, 1), Sp. 2321.
2. D.h. den regulär berufenen Teilnehmern.
3. Zum Verständnis vgl. Bucer^ Disputata Ratisbonae, S. 16: »proposuerunt nobis hanc
[...] rationem: ut utraque pars collocutorum unum notarium ad excipienda acta praeter no-
tarium lpsorum adhiberet«.
4. Truhe.
5. bis zu. Frühneuhochdt. WB 2, SP.319L
6. rechtmäßig; zu recht. Frühneuhochdt. WB 4, Sp.412.
7. Entsprechend äußerte sich Kurfürst Johann Friedrich m seiner Instruktion für die
kursächsischen Delegierten Georg Major und Lorenz Zoch vom 10. Januar 1546; ed. Vogel,
Rehgionsgespräch, Quellenanhang Nr. 2, S. 523 f.; vgl. auch ebd. S. 331.
8. ganz; gänzlich.