12. SCHREIBEN DER EVANGELISCHEN DELEGIERTEN
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bedencken» gewesen, ob man sich mit solchen solte in ein Colloquium begeben,
wen sie nit von Key[serlicher] M[ajestä]t selbs zum Colloquio verordnet1*, den
myr wol gewust, das sie nicht nach meldung der Wormischen prorogation »guter
gwißen, schiedlichen1, ehren vnd friedliebende leut«1 gewesen, sonder die ergsten'
feinde der reyne lehr des Euangelii, wölche zuuor in jhren praedigen vnd schreiben
vff das aller gyfftigst vnd hefftigst vnsre des H[eiligen] Euangelii lehre geschendet,
gelesteret vnd verdampt haben, vnd das sie, wie der sophisten art, kein Conciliation
noch vereinigung (wie myrk dan auch baldt im anfang dieser sachen erfaren), sonder
allein zanck1 vnd größer dißension, den2 vor ihemals” gewesen, suchen vnd er-
wecken wurden.
Dis3 alles, wiewol wyr es zuuor gesehen, I I das wenig nutz auß diesem Collo-
quio enstehen vnd erwachsen wurde, jhedoch4 haben wyr nit gewust, wie myrn
fugliche, zuuoran°5 onp E[uer] Chur- vnd f[ürstlichen] g[nad]en beuelich, dieses
Colloquium abschlagen möchtenq, vnd6 vnß also darin begeben mußen, da mit
wyr nit fur ongehorsame ader fur die, welche das Colloquium scheweten, geacht
wurden.
Zum anderen, do nun die handlung angangen vnd von den keyserlichen praesi-
denten erstlich vorgeschlagen, das sie allein nach ihrem gefallen vnd jhres teyls
zween1 Notarien verordneten vnd die Acta verschließen, auch niemandts Copeien
vnd abschrifft da von geben wolten vnd alles heimlich gehalten werden solt, ist vnß
die sach so fil verdechtlicher worden, dan myrs auß allerley anzeigung nit geringe
sorg gedragen, das die praesidenten gar wenig on vorwißen vnd vileicht auch bewil-
ligung der gegen Colloquenten, wölche der Maluenda7 regieret, handlen oder zu-
g) korr. aus: gedencken.
h) korr. aus: verodnet.
i) wohl von anderer Hand korr. aus: schiedligen.
j) wohl von anderer Hand über der Zeile ergänzt für gestr.: ersten, korr. aus: erchten.
k) wohl korr. zu: wyr.
l) korr. aus: zang.
m) wohl korr. aus: le.
n) wohl korr. zu: wyr.
o) Schrf.: zuuor an.
p) korr. aus: an.
q) Klammerung nicht in der Vorlage.
r) über der Zeile ergänzt für gestr.: die.
s) wohl korr. zu: wyr.
1. Vgl. die Wormser Reichstagsprorogation vom 4. August 1545 (DRTA.JR 16,2, Nr. 341,7,
S. 1659); s. auch oben S. 279 mit Anm. 1.
2. als.
3. Dis alles ... das wemg nutz: Obwohl wir dies alles zuvor gesehen haben [und auch], daß wemg
Nutzen.
4. jhedoch haben wyr mt: so haben wir doch mcht. Vgl. Grimm 29 (= XIV,1,2), Sp. 1637.
5. besonders. Grimm 32 (= XVI), Sp. 887.
6. und [haben].
7. Pedro de Malvenda nahm als kaiserlicher Hofkaplan unter den altgläubigen Teilnehmern den
ersten Rang ein; vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.401.
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bedencken» gewesen, ob man sich mit solchen solte in ein Colloquium begeben,
wen sie nit von Key[serlicher] M[ajestä]t selbs zum Colloquio verordnet1*, den
myr wol gewust, das sie nicht nach meldung der Wormischen prorogation »guter
gwißen, schiedlichen1, ehren vnd friedliebende leut«1 gewesen, sonder die ergsten'
feinde der reyne lehr des Euangelii, wölche zuuor in jhren praedigen vnd schreiben
vff das aller gyfftigst vnd hefftigst vnsre des H[eiligen] Euangelii lehre geschendet,
gelesteret vnd verdampt haben, vnd das sie, wie der sophisten art, kein Conciliation
noch vereinigung (wie myrk dan auch baldt im anfang dieser sachen erfaren), sonder
allein zanck1 vnd größer dißension, den2 vor ihemals” gewesen, suchen vnd er-
wecken wurden.
Dis3 alles, wiewol wyr es zuuor gesehen, I I das wenig nutz auß diesem Collo-
quio enstehen vnd erwachsen wurde, jhedoch4 haben wyr nit gewust, wie myrn
fugliche, zuuoran°5 onp E[uer] Chur- vnd f[ürstlichen] g[nad]en beuelich, dieses
Colloquium abschlagen möchtenq, vnd6 vnß also darin begeben mußen, da mit
wyr nit fur ongehorsame ader fur die, welche das Colloquium scheweten, geacht
wurden.
Zum anderen, do nun die handlung angangen vnd von den keyserlichen praesi-
denten erstlich vorgeschlagen, das sie allein nach ihrem gefallen vnd jhres teyls
zween1 Notarien verordneten vnd die Acta verschließen, auch niemandts Copeien
vnd abschrifft da von geben wolten vnd alles heimlich gehalten werden solt, ist vnß
die sach so fil verdechtlicher worden, dan myrs auß allerley anzeigung nit geringe
sorg gedragen, das die praesidenten gar wenig on vorwißen vnd vileicht auch bewil-
ligung der gegen Colloquenten, wölche der Maluenda7 regieret, handlen oder zu-
g) korr. aus: gedencken.
h) korr. aus: verodnet.
i) wohl von anderer Hand korr. aus: schiedligen.
j) wohl von anderer Hand über der Zeile ergänzt für gestr.: ersten, korr. aus: erchten.
k) wohl korr. zu: wyr.
l) korr. aus: zang.
m) wohl korr. aus: le.
n) wohl korr. zu: wyr.
o) Schrf.: zuuor an.
p) korr. aus: an.
q) Klammerung nicht in der Vorlage.
r) über der Zeile ergänzt für gestr.: die.
s) wohl korr. zu: wyr.
1. Vgl. die Wormser Reichstagsprorogation vom 4. August 1545 (DRTA.JR 16,2, Nr. 341,7,
S. 1659); s. auch oben S. 279 mit Anm. 1.
2. als.
3. Dis alles ... das wemg nutz: Obwohl wir dies alles zuvor gesehen haben [und auch], daß wemg
Nutzen.
4. jhedoch haben wyr mt: so haben wir doch mcht. Vgl. Grimm 29 (= XIV,1,2), Sp. 1637.
5. besonders. Grimm 32 (= XVI), Sp. 887.
6. und [haben].
7. Pedro de Malvenda nahm als kaiserlicher Hofkaplan unter den altgläubigen Teilnehmern den
ersten Rang ein; vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.401.