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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Haaf, Susanne [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0471
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16. BRIEF BUCERS AN LANDGRAF PHILIPP VON HESSEN

467

cers Schreiben um Abschriften der Protestation der Evangelischen vom 20. März,1
der Reaktion der Präsidenten auf diese Protestation vom 21. März,2 des Briefes Bu-
cers an Julius Pflug vom 26. März3 sowie der zweiten kaiserlichen Resolution vom
3. Februar 1546.4
Gleich am ersten Verhandlungstag, dem 12. April, wurde Bucers hier edierter
Brief vor dem Bundestag verlesen,5 und es wurde beschlossen, daraus em Exzerpt
anfertigen zu lassen, das man bei Bedarf dem Kaiser auf dem anstehenden Reichstag
in Regensburg als Rechtfertigungsschrift vorlegen könnte.6 Mit der Anfertigung
eines solchen Exzerpts wurde am 12. April Barthel Meyer7 betraut. Meyers Zu-
sammenstellung, die sich auch auf Notizen Jakob Sturms stützte,8 wurde am 12.
und 13. April vom Bundestag überarbeitet.9 Eine Abschrift der endgültigen Fas-
sung des Exzerpts, die stellenweise bis in die Formulierung hinein dem Brief Bucers
gleicht,10 wurde allen konfessionsverwandten Ständen, deren Vertreter am Religi-
onsgespräch teilgenommen hatten, zugesandt.11 Auch Aitinger und Günterrode
schickten dieses Dokument am 18. April an den hessischen Landgrafen.12 Dieser
hatte m seiner Antwort an Aitinger und Günterrode vom 13. April ebenfalls ange-
regt, daß der Bundestag auf der Grundlage von Bucers Brief die Beschwerdepunkte
1. Marburg StA, Best. 3, Pol. Arch., Nr.852, fol.30^-35^. Für eine Edition der Protestation s.
oben S. 446—456.
2. Marburg StA, Best. 3, Pol. Arch., Nr. 852, fol. 361—371; Ausf. auch in Straßburg StA, AA 540,
fol.951—961; s. außerdem oben S.447 mit Anm. 4.
3. Marburg StA, Best. 3, Pol. Arch., Nr. 852, fol. 381—411'. Für eine Edition von Bucers Brief an
Julius Pflug s. oben S. 457-464.
4. Marburg StA, Best. 3, Pol. Arch., Nr. 852, fol.42r—44^; s. außerdem oben S. 362.
5. Vgl. PC 4,1, Nr. 63, S. 84.
6. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S. 491 mit Anm. 49.
7. Straßburger Schreiber und Sekretär Jakob Sturms in Worms; zur Person vgl. Handschnften-
proben I, Taf. 32.
8. Vgl. PC 4,1, Nr. 63 Anm. 9, S. 84; vgl. auch Straßburg StA, AA 529, fol.46.
9. Vgl. PC 4,1, Nr.63, S. 84F
10. Vgl. Vogely Rehgionsgespräch, S.493.
11. Das Exzerpt trägt den Titel: »Ungeverlich bedencken der rehgionsverwandten rath und ge-
sandten, sovill derselbigen in germger anczal (sic!) alhie beieinander geweßt, welchermassen der
colloquenten und auditorn abraisen aus Regenspurg bei der ksl. Mt. zu entschuldigen«. Es ist auf
der Grundlage von drei Manuskripten ediert in DRTA.JR 17, Nr. 14, S.98-105; weitere Ausf. in
Straßburg StA, AA 540, fol. I04r-ii2v; Weimar ThHStA, EGA, H 663, Nr. 203, fol.281—37^; für
weitere Fassungen vgl. PC 4,1, Nr. 63 Anm.9, S. 84. Vgl. außerdem Vogel, Religionsgespräch, S.492.
12. Vgl. den zugehörigen Bnef Aitingers und Günterrodes an den Landgrafen vom 18. Apnl:
»Zum anndern Haben die gegenwürtigen Rethe vnnd gesanndten ein vngeuerhch bedenncken zu-
sammen getzogen, welchermassen der Colloquenten vnnd Auditorn abreisen vß Regenspurg zu-
entschuldigen, wie auch die key. Mt vmb abstellung der mengel, so sich jn dem jetzigen Colloquio
zugetragen, zuersuchen Vnnd vmb ein rechtgeschaffne form vnnd maß desselben jn vnnderthemg-
keit zubitten; Welchs wir E.F. G. hiemit jn vnnderthenigkeit zuschicken, damit sich dieselb darjnn
zuersehen vnnd, da die key. Mt. E.F. G. jren gegeben Colloquenten vnnd auditoren halben wurde
schnffthch eruordern, sich dester besser mit anntwurt wissen vernemen zulassen. Dann gleicherge-
stalt jst auch allen denen Stennden dises theils, so Colloquenten vnnd Auditores zu Regenspurg ge-
habt, von disem bedenncken abschrifft gegeben, vff das die anntwurten zu gleich gefallen«; Mar-
burg StA, Best. 3, Pol. Arch., Nr. 852, fol. 821'; für das gesamte Schreiben vgl. ebd.fol. 78r-82v; das
Exzerpt befindet sich als Anhang ebd. fol. 931—105^.
 
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