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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Haaf, Susanne [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0504
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joo

17- STRASSBURGER ENTWURF EINER RECHTFERTIGUNGSSCHRIFT

liche Vnion vnd reformation der kirchen sehen vnd sich daran nichs irren noch ver-
hindern lassen, auch aller jrer gesprech vnd handlung, wie sich die in alle weg zwi-
schen Jnen zutragen würd, K[aiserlich]er M[ajestä]t vnd gemeinen stenden auff
dazumal künfftigem Reichstag zu Regenspurg volkomne relation thün soltenq, Da-
mit sich1 K[aiserliche] M[ajestä]t der verglichnen vnd onverglichnen articeh hal-
ben mit gemeinen Stenden verner vergleichen, bedencken vnd eiwegen möchte1,
was derhalben zuhandlen vnd zuthün were“, Damit alle sachen zu freundlicher,
christlicher vnd volkomner einigung vnd vergleichung der notdurfft nach gefurdert
vnd gebracht werden möchten.«
Dieweil dann nun vder Keis[erlichen] M[ajestä]t vnd Stenden des reichs hat auch
von beider seiten Colloquenten vnd Auditoren sollen1" aller gesprechs handlung,
wie sich die in alle wege zwischen Jnen zugetragen, volkomne relation auff I A[jv] I
disem reichstage beschehen Vnd ein solche relation, die der K[aiserlichen] M[aje-
stä]t vnd den Stenden darzu hette mögen dienstlich sein, sich ferner der Colloquen-
ten verglichen vnd onverglichen articulen halben vnd aller sachen zu vergleichen
vnd ein volkomne einigung im Reich anzurichten, So hette das ein jeder, der diser
sachen verstendig, wol zu erkennen, das gentzlich von nöten gewesen, das alle ge-
sprechs handlung, wie sich die in alle weg zwischen den Colloquenten zugetragen,
vleissig vnd ordenlich beschriben vnd dann, wie zum fordristen der K[aiserlich]en
M[ajestä]t, also Auch den Churf[ürst]en, F[ürst]en vnd Stenden zeitlich1 weren be-
hendiget2 worden, Damit sie sich darinnen hetten recht ersehen vnd mit zeitigem
raht bedencken vnd eiwegen mögen, was sie auff disem Reichstage inn so hoch-
wichtigen götlichen sachen, die aller menschen zeitlichs vnd ewiges heil zum aller
höhisten belangen vnd aber nun durch so fil Jar in also schwere streitigkeit I A[j[] I
sind gezogen, whetten sollen helffen erkennen vnd schliessen1", Welches ie hat sollen
das einige ende dis Colloquiums sein, wie das die wort des Wormischen abschids
ausdrucklich zeugen.3
So were auch kundtlich4, das die Alten Kirchen vnd war heiligen Bischoue inn
allen solchen Collationen5 von der religion in den Conciliis vnd die sie mit beson-
deren personen geübet, solich aufschreiben aller rede vnd gegenrede vleissig gehal-
ten haben, Welches auch aus gemeinem, menschlichen, vernunfftigen verstand alle
q) von Sturm über der Zeile ergänzt £ür gestr.: sollen.
r) danach: die: b.
s) Schrf.: articl.
t) von Sturm korr. aus: möge.
u) von Sturm über der Zeile ergänzt für gestr.: seye.
v) —v) von Hubert an der Seite ergänzt und eingewiesen.
w) —w) Diese Passage ist unterstrichen in b und e-h.
1. rechtzeitig.
2. m die Hand gegeben. Grimm i, Sp. 1326.
3. Vgl. den Wormser Reichsabschied von 1545 (DRTA.JR 16,2, Nr. 341,10, S. 1660); s. auch oben
S. 499,18-500,9.
4. offenkundig. Grimm 11 (= V), Sp.2632.
5. Vergleichungen. Georges 1, Sp. 1259.
 
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