17- STRASSBURGER ENTWURF EINER RECHTFERTIGUNGSSCHRIFT
D4
noch anderen dargeben1, als ob sie einige vrsacheny hetten gegeben2, das sich das
colloquium, wie das zu Worms angesehen vnd von inen I C[i’] I bewilliget, zerschla-
gen odera verhindert werb worden. Dann sich die in allem, das inen zu Regenspurg
ist zü gemutet, vberal nichts gewegret, auch vberal nichts begeretc, das sied hetten
mögen vff sich nemen oder nachlassen.c Es solle ia1 freylich in keinen gals in disen 5
glaubens® sachen fleissiger verhietet werden, das nit vergeblich gepreng vnd schein
getriben oder auch etwas versaumet vnd nachgeben werde, da durch ein solich hoch,
götlich, notwendig werck christlicher vergleichung so filer kirchen vnd gantzer
grosser völcker christi möchte befordret werden.
Beten*1 also die K[aiserlich]e M[ajestä]t, auch alle Churf[ürst]en, F[ürst]en vnd 10
stende etc., sie wolten diß alles1 recht christlich behertzigen vnd bedencken, das das
Reich Deutscher Nation on ware, grundtliche vnd gotsaelige vergleichung in der
Religion weder zu frid noch recht mag kommen vnd in gröster gefahr entlichs ver-
derbens, es seye durch den Türcken oder sust, müß stecken vnd bleyben, wie wir das
nun so fil iar mit vnserem kaum widerbringlichen schaden haben erfaren2 vnd son- 15
der3 zweifel noch fil erschröcklicher, wa der sachen auch disen I C[iz] I reichstag4
kein rath recht gefunden wurdt, erfaren werden vnd vns nichts gewissers haben zu
versehen, dann das der ontreglich zorn der ewigen, almächtigen, götlichen M[aje-
stä]t wider dise Nation immer grewlicher werde anbrennen.5 Dann er, vnser gütig-
ster, hymlischer vatter, vns seine seligen wege vnd lehre vnd einige ware religion sei- 20
nes lieben sons, v[nseres] h[errn] Iesu Christi, gewißlich gern wurde eroffnen, wann
wir allein die mit ernst meineten vnd durch die rechten vnd vnsi von im selb in sei-
ner h[eiligen] schrifft furgegebenk wege1 vnd mittel süchen vnd rechtes, beharren-
des vleiß wolten erforschen.6
Nun möchtm ia daran kein christ zweifflen, das ein solich mittel vnd weg eigent- 25
y) korr. aus: vrsach.
z) danach wurden wohl eimge Buchstaben getilgt.
a) vnnd: b.
b) von Sturm vor der Zeile ergänzt.
c) danach gestr.: haben; am Rand ergänzt und gestr.: heten.
d) danach gestr.: nit.
e) In der Vorlage steht ein Doppelpunkt.
£) danach: Auch: b.
g) —g) von Sturm am Rand ergänzt und eingewiesen.
h) von Sturm am Rand hinzugefügt für gestr.: Bitten.
1) danach: alß: b.
j) danach: die: b.
k) korr. aus: furgeb.
l) korr. aus: wegen.
m) über der Zeile ergänzt für gestr.: mag.
1. anschuldigen; anklagen. Grimm 2, Sp.774.
2. Diesen Gedankengang führt Bucer m >De Concilio< weiter aus; s. oben S. 164—166.
3. ohne.
4. Gemeint ist der anstehende Reichstag zu Regensburg (5. Juni — 24. Juli 1546).
5. Vgl. etwa Ps 106,40.
6. Vgl. Ps 25,4h; Jos 22,5.
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noch anderen dargeben1, als ob sie einige vrsacheny hetten gegeben2, das sich das
colloquium, wie das zu Worms angesehen vnd von inen I C[i’] I bewilliget, zerschla-
gen odera verhindert werb worden. Dann sich die in allem, das inen zu Regenspurg
ist zü gemutet, vberal nichts gewegret, auch vberal nichts begeretc, das sied hetten
mögen vff sich nemen oder nachlassen.c Es solle ia1 freylich in keinen gals in disen 5
glaubens® sachen fleissiger verhietet werden, das nit vergeblich gepreng vnd schein
getriben oder auch etwas versaumet vnd nachgeben werde, da durch ein solich hoch,
götlich, notwendig werck christlicher vergleichung so filer kirchen vnd gantzer
grosser völcker christi möchte befordret werden.
Beten*1 also die K[aiserlich]e M[ajestä]t, auch alle Churf[ürst]en, F[ürst]en vnd 10
stende etc., sie wolten diß alles1 recht christlich behertzigen vnd bedencken, das das
Reich Deutscher Nation on ware, grundtliche vnd gotsaelige vergleichung in der
Religion weder zu frid noch recht mag kommen vnd in gröster gefahr entlichs ver-
derbens, es seye durch den Türcken oder sust, müß stecken vnd bleyben, wie wir das
nun so fil iar mit vnserem kaum widerbringlichen schaden haben erfaren2 vnd son- 15
der3 zweifel noch fil erschröcklicher, wa der sachen auch disen I C[iz] I reichstag4
kein rath recht gefunden wurdt, erfaren werden vnd vns nichts gewissers haben zu
versehen, dann das der ontreglich zorn der ewigen, almächtigen, götlichen M[aje-
stä]t wider dise Nation immer grewlicher werde anbrennen.5 Dann er, vnser gütig-
ster, hymlischer vatter, vns seine seligen wege vnd lehre vnd einige ware religion sei- 20
nes lieben sons, v[nseres] h[errn] Iesu Christi, gewißlich gern wurde eroffnen, wann
wir allein die mit ernst meineten vnd durch die rechten vnd vnsi von im selb in sei-
ner h[eiligen] schrifft furgegebenk wege1 vnd mittel süchen vnd rechtes, beharren-
des vleiß wolten erforschen.6
Nun möchtm ia daran kein christ zweifflen, das ein solich mittel vnd weg eigent- 25
y) korr. aus: vrsach.
z) danach wurden wohl eimge Buchstaben getilgt.
a) vnnd: b.
b) von Sturm vor der Zeile ergänzt.
c) danach gestr.: haben; am Rand ergänzt und gestr.: heten.
d) danach gestr.: nit.
e) In der Vorlage steht ein Doppelpunkt.
£) danach: Auch: b.
g) —g) von Sturm am Rand ergänzt und eingewiesen.
h) von Sturm am Rand hinzugefügt für gestr.: Bitten.
1) danach: alß: b.
j) danach: die: b.
k) korr. aus: furgeb.
l) korr. aus: wegen.
m) über der Zeile ergänzt für gestr.: mag.
1. anschuldigen; anklagen. Grimm 2, Sp.774.
2. Diesen Gedankengang führt Bucer m >De Concilio< weiter aus; s. oben S. 164—166.
3. ohne.
4. Gemeint ist der anstehende Reichstag zu Regensburg (5. Juni — 24. Juli 1546).
5. Vgl. etwa Ps 106,40.
6. Vgl. Ps 25,4h; Jos 22,5.