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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Haaf, Susanne [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0558
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554

19. PAPST PAULI III. BREVE

8 Ein wemg kronen vmb vil bluts lst frei-
lich ein schöne ehr.
8 Da hastu es bei anderen Nationen nicht
wissen zu verbesseren. Ob aber auch
S[ankt] Peter solche gewardi3 gehalten
hebe?
11 Das kostet ein liebe Eidgnosschafft man-
chen theüren man.

0 So heisset er, die m Gottes wort versten-
dig sind.
1 Geltnetz
x Wie man sie zu Rom findet.
^ Ja, wie man sie zu Rom haltet.
P Da mag zwischen Belial6 7 vnd Chnsto
kein gemeinschafft sein.
v Der lst ewer gehülff, wie jr jm auch trew-
hch dienet.
8 Vnd Christo zu zufuren
° Die er heber jm8 zu allem seinem helh-
schen mütwillen verpfhchtet vnd verstnc-
ket gehalten hette an seel, ehr, leib vnd güt.
11 Mit trahern Crocodili9

gen mit vnserem herfürziehen1 vnd
besoldungen verehret E vnnd die be-
warung vnser personen eüch für-
nemlich vertrawet haben.2 *= So sind
auch vnsere vorfaren vnd wir ewer
manlicheit vnd trew in keinen on-
gleichen4 vnd gefehrlichen zeiten je
in mangel gestanden.11 1 21 Bjb I Wiewol
aber sich zwischen vns ein solche
grosse vnd enge freündtschafft vnd
verwandtschafft erhalten vnd die
auch alwegen beiden theilen ehrlich
vnd nutzlich gewesen, so haben doch
die selbige etliche geschwinde5 vnd
arglistige 0 leüt, betrüber der Gesetz
1 vnda güter sitten * vnd felscher der
allgemeinen Apostolischen Religion,
^ vnderstanden zü trennen vnd zü
zerreissen, ^ Welchen der alte ab-
trünnige feind menschlichs ge-
schlechts hie zü vil geholffen, v das
sie dennocht etliche aus diser groß-
mechtigen vnnd vns gantz lieben
Nation vermocht, von vns abzu-
• 7 fc
reissen, 5 mt one vnseren grossen
schmertzen, gleich als liebste Sone
aus der schoß und armen jres liebha-
bendisten vatters, ° Deren verlust
vnd mangel wir noch nit auffhoren
zu klagen vnd zu beweinen71 als die10
wir Gott vnd vns gern wider zu brin-

a) Drf.: vud.

1. wohl: Unterhaltung; Ernährung. Vgl. Grimm io (= IV,2), Sp. 1097.
2. Papst Julius II. hatte 1506 eine feste Schweizergarde ernchtet. Sie hatte die Funktion
einer päpstlichen Leib-, Palast- und Ehrengarde. Vgl. LThK3 5, Sp. 1083 f.; LThK3 9, Sp. 346.
3. Wachen; Garden. Grimm 4 (= IV,1,1), Sp. 1342E; Grimm 6 (IV,1,3), Sp. 5331.
4. wechselvollen; schlimmen. Grimm 24 (= XI,3), Sp.971 f.
5. gefährliche; betrügerische. Grimm 5 (= IV,1,2), Sp.3994, 3997.
6. dem Teufel; dem Widerchristen. Frühneuhochdt. WB 3, Sp. 1221 f.
7. Gemeint sind die vier protestantischen Kantone Zürich, Bern, Basel und Schaffhausen;
s. oben S. 547 Anm. 1.
8. sich selbst.
9. trahern Crocodih: Krokodilstränen.
10. diejenigen, die.
 
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