19- PAPST PAULI III. BREVE
585
v Das sind die sünden wider den Stul zu Rom: Chnsto glauben vnd gehorchen vnd mt dem
Romischen Widerehnst.
* Die gnade hat )cde Kireh den jren zuthun.
0 Sihe, was betrugs? wen seine sünd recht rewen vnd1 der gnaden Chnsti mit warem vor-
satz der besserung begeret, dem will Chnstus vnd seine Kirch seine sünde verzeihen vnd
nimmer mehr gedencken; was hat dann der Widerchnst mehr2 zuthun?
n Wo hat auch Gott befolhen, solches ewer falsch berhümet gnügthun den leuten auffzule-
gen?
Vnd aus dem selbigen vnserem gewalt geben wir auch macht einem jeden sol-
chen eiwehleten Priester, das er die gelubde der gleubigen in andere milte
werck verenderen moge, ausgenomen die ordens 0 gelübde vnd3 der keusch-
heit. 0
Q Dann die muß man jm zu Rom abkauffen.
G Wie man sie zu Rom haltet.
Weiter, damit wir die Christgleubigen zu den himlischen belonungen anreit-
zen, so verleihen vnd geben wir im Herrn, vertrostet auff die macht des all-
mechtigen Gottes vnnd der Apostlen Petri vnd Pauli, den aller vollkomnisten
Ablaß vnnd verzeihung aller sünden4 T allen vnd jeden, die dise vermeldten
ding thun vnnd der heiligen Pomp5 I Eiiijb I oder procession,6 die man jnen
verkünden würt, nachuolgen, jr gemüt vnd gedancken zü Gott keren vnnd
mit gebett vmb ausrottung der Ketzereien vnd vmb gemeinen frid mit anhal-
ten werden," u Oder so jemand, durch kranckheit oder ander redlich hinder-
nuß von der process verhinderet, einem armen menschen ein allmusen vmb
Christus willen geben würt, 'P oder so sie selb arm sind, fünff vatter vnser
vnnd fünff Aue Maria sprechen, x zü erlangen von Gott fride vnd eintrechtig-
keit vnd ausrottung der Ketzereien von der Kirchen. ^
T Was hat dann des beichtuatters absolution gethan, der sie von allen sünden schon absol-
uiert hat?
v Das lst vmb verhergung7 Deutsches lands, vertilgung aller war Chnstgleubigen vnd versi-
cherung der verkerten Pfaffheit vor aller Christlichen Reformation.
^ Dann sunst ist besser, in der Pomp vmbher ziehen.
x Solche gezelet sprechen, thut gar vil zur sachen.
^ Das ist dem Bapst vnd seinem hauffen rhu vnd sicherheit in aller seelmorderei vnd mut-
williger tyrannei durch ausrottung des heiligen Euangeli.
n) In der Vorlage steht ein Punkt.
1. und [wer].
2. weiter noch. Grimm 12 (= VI), Sp. 1882.
3. und [das Gelübde].
4. Der vollkommene Ablaß (Plenarablaß) schheßt die >remissio ommum peccatorum<
ein. Er wurde zuerst 1095 von Papst Urban II. verkündet. Vgl. TRE 1, S.348; Mitterauer,
Anmversanum und Jubiläum, S. 51.
5. Prozessionen; Umzüge. Vgl. Georges 2, Sp. 1766.
6. Fronleichnamsprozessionen.
7. Vernichtung; Verheerung. Grimm 25 (= XII, 1), Sp. 563.
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v Das sind die sünden wider den Stul zu Rom: Chnsto glauben vnd gehorchen vnd mt dem
Romischen Widerehnst.
* Die gnade hat )cde Kireh den jren zuthun.
0 Sihe, was betrugs? wen seine sünd recht rewen vnd1 der gnaden Chnsti mit warem vor-
satz der besserung begeret, dem will Chnstus vnd seine Kirch seine sünde verzeihen vnd
nimmer mehr gedencken; was hat dann der Widerchnst mehr2 zuthun?
n Wo hat auch Gott befolhen, solches ewer falsch berhümet gnügthun den leuten auffzule-
gen?
Vnd aus dem selbigen vnserem gewalt geben wir auch macht einem jeden sol-
chen eiwehleten Priester, das er die gelubde der gleubigen in andere milte
werck verenderen moge, ausgenomen die ordens 0 gelübde vnd3 der keusch-
heit. 0
Q Dann die muß man jm zu Rom abkauffen.
G Wie man sie zu Rom haltet.
Weiter, damit wir die Christgleubigen zu den himlischen belonungen anreit-
zen, so verleihen vnd geben wir im Herrn, vertrostet auff die macht des all-
mechtigen Gottes vnnd der Apostlen Petri vnd Pauli, den aller vollkomnisten
Ablaß vnnd verzeihung aller sünden4 T allen vnd jeden, die dise vermeldten
ding thun vnnd der heiligen Pomp5 I Eiiijb I oder procession,6 die man jnen
verkünden würt, nachuolgen, jr gemüt vnd gedancken zü Gott keren vnnd
mit gebett vmb ausrottung der Ketzereien vnd vmb gemeinen frid mit anhal-
ten werden," u Oder so jemand, durch kranckheit oder ander redlich hinder-
nuß von der process verhinderet, einem armen menschen ein allmusen vmb
Christus willen geben würt, 'P oder so sie selb arm sind, fünff vatter vnser
vnnd fünff Aue Maria sprechen, x zü erlangen von Gott fride vnd eintrechtig-
keit vnd ausrottung der Ketzereien von der Kirchen. ^
T Was hat dann des beichtuatters absolution gethan, der sie von allen sünden schon absol-
uiert hat?
v Das lst vmb verhergung7 Deutsches lands, vertilgung aller war Chnstgleubigen vnd versi-
cherung der verkerten Pfaffheit vor aller Christlichen Reformation.
^ Dann sunst ist besser, in der Pomp vmbher ziehen.
x Solche gezelet sprechen, thut gar vil zur sachen.
^ Das ist dem Bapst vnd seinem hauffen rhu vnd sicherheit in aller seelmorderei vnd mut-
williger tyrannei durch ausrottung des heiligen Euangeli.
n) In der Vorlage steht ein Punkt.
1. und [wer].
2. weiter noch. Grimm 12 (= VI), Sp. 1882.
3. und [das Gelübde].
4. Der vollkommene Ablaß (Plenarablaß) schheßt die >remissio ommum peccatorum<
ein. Er wurde zuerst 1095 von Papst Urban II. verkündet. Vgl. TRE 1, S.348; Mitterauer,
Anmversanum und Jubiläum, S. 51.
5. Prozessionen; Umzüge. Vgl. Georges 2, Sp. 1766.
6. Fronleichnamsprozessionen.
7. Vernichtung; Verheerung. Grimm 25 (= XII, 1), Sp. 563.