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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0305

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ULMER KIRCHENORDNUNG 301
wir alltzeyt vorder begierig, willig, berait und gnaygt. Datum Montags
den lötsten tag Julii Anno [MD].xxxi |
Nun volgen die 18. Artickel, von denen hievor meldung bschechen123
Alle menschen sind von natur kinder deß zorns, Ephe. 2[3], mögen auch
5 nichts götlichs verston noch weniger wöllen, 1. Cor. 2[14], darumb ain
irrthumb, fürgeben, das der mensch auß im selbs und seinem freyen
willen etwas guter bewögnus oder strebens nach dem gutten haben oder
angebottne gnad annemen mög.
Wölches sich aber Gott erbarmen will (der dann gnädig ist, wenn er
10 will, erbarmt sich auch und verhörtet, wen er will, Ro. 9[15]), den macht
er ein newen menschen, schickt im sein wort zu, durch die er sendet,
Ro.10.[17]. Darumb ain verderblicher mißbrauch ist, gnug haben, das
die Bischöff jemandt zu predigen verordnen oder dulden, ungeacht, was
hertzs und trybs solcher zum haylgen lautern Evangeli hab oder wie er
15 auch das selbig lehr.
Die göttlich predig und haylig Evangeli ist anders nichts dann predi-
gen, das wir alles heyl, verzeyhung der sünden, Gottes erkandtnuß und
lieb sampt allem gutem allein durch unsern Herrn Jesum Christum,
waren Gott und menschen, im rechten glauben erlangen Joha. 1 [29 ff.].
20 3[10ff.].6.[32ff.]. Darumb er auch unser einiger mittler und fürsprech ist
bey Gott dem vatter, i. Thimo. 2[5], 1. Johan. 2.[1]. Derhalb ain er-
schrocklicher irrthumb ist, unsern wercken etwas verdiensts gnugthuung
für die sünd im leben oder nach dem todt im erdichten Fegfewr zugeben,
auch eynigen hayligen als eyn mitler oder fürsprechen bey Gott lehren
25 anruffen.
Alle aber, die an Christum unsern herrn warlich glauben, werden
durch seinen gayst wie glider eins leibs (des haupt Christus ist) zusamen
getriben und verleybt, das sy in im seyen als ein mensch, Ro. 12.[5],
1. Cor.[12 ff.], 12. [4],Eph-4 und diß ist die haylig christlich Kirch, dern
30 nicht mer dann diener sein all Apostel, Propheten, Lehrer, Hirten, des
eusserlichen regiments Christlich verwalter, gubernierer. Obrer und was
namens jemants in gaystlichen oder leyblichen ämptern haben mag,
Roma. 12.[8], 1.Corin. 3.[5],4.[1 ff.] und 12.[1ff.], darumb ein wider-
christliche lehr ist, das der Bapst der Kirchen haupt, und das man in
35 sachen des glaubens bey des Bapsts und seiner Bischöff spruch bleyben
soll, und das allein die christenlich Kirch sey, die in höre.
In dise Kirch und gmain würt man durch den haylgen Tauff einge-
123. Vgl. auch oben den Schluß des Textes der Ulmer Kirchenordnung und außer-
dem den Beginn von B.s Entwurf zur Ulmer Kirchenordnung. - Zu B.s Verfasser-
schaft an diesen 18Artikeln vgl. die Hinweise in der Einleitung zur Ulmer Kirchen-
ordnung bei Anm. 57 ff.

C5b
Der Erst Artickel
Der 2.

Der 3.

Der 4.

Der 5.
 
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