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ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT1528—1533
chen, andere gute kunst vnd vor allem die gottliche schrifft teglich mit
höchstem fleyß vnd ernst gelesen, gelert vnd jn stetter vbung getriben
werden, domit man jmer leut vffziehe, die nit allein zu kirchen dienern,
sunder auch su[n]st dem gemeinen nutz touglichw vnd gepreuchlich seyn
mögen. Dann wa fil recht wissender vnd verstendiger leut sind, mag
betrug vnd arger list desto weniger stat finden. Nichts ist so gering, das
gott nach gemeiner ordnung yeman on fleyßige Leren vnd vben zu
204b kunden oder geprauchen | gebex, wie solte er da; . die hymelischenfische weyß-
heit vnd kunst des seligen ewigen lebens also hingeben on besonder
fleyß, ernst vnd obligen. Timotheus war von Juget vff jn göttlicher
schrifft gelert, noch32 wolte der Heilig Paulus, das er dem lesen oblege.
13 Die weyl aber von nötten, das man die recht geschickte vnd von got
begabten leut von Juget vffziehe, wirdt es gar besserlich sein, Das man
die teutschen schulen also anrichte, das man bayde, kneblin vnd medlin,
neben dem schreiben vnd lesen auch ein recht christlich leben lere, auß
welchen teutschen schulen man denn die geschickteren knaben in die
Latinisch schule verordne, yn deren sy nit allein Latinisch sprach, sonder
auch anfang der kriechischen sollen gelert werden33. Da by muß man
auch haben, welche die Hebreisch, kriechisch sprachen auch die Rethorik
volkomner leeren vnd vben, welche zu hören die verordnet werden
sollen, so in der gemeiner latinische schul schon etwas erübet sind. |
205aDo mit aber by rechter Zeyt die geschickten ingenia auß den teutschen
14 schulen jn die Latinisch schul vnd auß der selbigen zu den furnemern
lectionen verordnet vnd auch do by zu dienst gemeiner kirchen behalten
vnd vffgezogen werden, wurdt not sein, das man von den gelertern
lesern vnd predigern verordne, die alle mal die teutschen vnd Latinischen
schulen besuchen vnd, was sy geschickts funden, zu höherem verordnen,
auch, wa solich Jungen so arm sind, das sy Yvon dem yrenY by der ler zu
beharren nit vermögen, soliche vnsern g[nädigen] H[erren]anzeigen
vnd befelhen, domit die selbigen nach wegen trachten, das solche ge-
schickte Jungen byz der lere ayn clösteren oder anderßwo auß der clöster
vnderhaltunga zu furderung gemeines nutzes34vnd bder gemeyn Christib
behalten werden. Dann nach dem der herr dise statt jn zeyttlichem so
reylich versehen, solte sy nit allein fur die yren, sonder auch fur andere
cstett vnd fleckenc Leut vffziehen.
w) korr. aus: teglich. - x) add. B. - y)-y) add. B. - z) korr. B. aus: sy. -
a)-a) add. B. - b)-b) korr. B. aus: christj gemein. - c)-c) add. B.
32. Dennoch.
33. Zu B.s speziellen Bemühungen um die Reform des Schulwesens sowohl in
Straßburg als auch im gesamten oberdeutschen Raum vgl. E.-W.Kohls: Die Schule
bei Martin Bucer, a.a.O.
34. Zum Begriff des »gemein nutz« vgl. den Exkurs »Zur Bedeutung und Ge-
schichte des Begriffes »gemein nutz«, ebd. S.121-129.
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höchstem fleyß vnd ernst gelesen, gelert vnd jn stetter vbung getriben
werden, domit man jmer leut vffziehe, die nit allein zu kirchen dienern,
sunder auch su[n]st dem gemeinen nutz touglichw vnd gepreuchlich seyn
mögen. Dann wa fil recht wissender vnd verstendiger leut sind, mag
betrug vnd arger list desto weniger stat finden. Nichts ist so gering, das
gott nach gemeiner ordnung yeman on fleyßige Leren vnd vben zu
204b kunden oder geprauchen | gebex, wie solte er da; . die hymelischenfische weyß-
heit vnd kunst des seligen ewigen lebens also hingeben on besonder
fleyß, ernst vnd obligen. Timotheus war von Juget vff jn göttlicher
schrifft gelert, noch32 wolte der Heilig Paulus, das er dem lesen oblege.
13 Die weyl aber von nötten, das man die recht geschickte vnd von got
begabten leut von Juget vffziehe, wirdt es gar besserlich sein, Das man
die teutschen schulen also anrichte, das man bayde, kneblin vnd medlin,
neben dem schreiben vnd lesen auch ein recht christlich leben lere, auß
welchen teutschen schulen man denn die geschickteren knaben in die
Latinisch schule verordne, yn deren sy nit allein Latinisch sprach, sonder
auch anfang der kriechischen sollen gelert werden33. Da by muß man
auch haben, welche die Hebreisch, kriechisch sprachen auch die Rethorik
volkomner leeren vnd vben, welche zu hören die verordnet werden
sollen, so in der gemeiner latinische schul schon etwas erübet sind. |
205aDo mit aber by rechter Zeyt die geschickten ingenia auß den teutschen
14 schulen jn die Latinisch schul vnd auß der selbigen zu den furnemern
lectionen verordnet vnd auch do by zu dienst gemeiner kirchen behalten
vnd vffgezogen werden, wurdt not sein, das man von den gelertern
lesern vnd predigern verordne, die alle mal die teutschen vnd Latinischen
schulen besuchen vnd, was sy geschickts funden, zu höherem verordnen,
auch, wa solich Jungen so arm sind, das sy Yvon dem yrenY by der ler zu
beharren nit vermögen, soliche vnsern g[nädigen] H[erren]anzeigen
vnd befelhen, domit die selbigen nach wegen trachten, das solche ge-
schickte Jungen byz der lere ayn clösteren oder anderßwo auß der clöster
vnderhaltunga zu furderung gemeines nutzes34vnd bder gemeyn Christib
behalten werden. Dann nach dem der herr dise statt jn zeyttlichem so
reylich versehen, solte sy nit allein fur die yren, sonder auch fur andere
cstett vnd fleckenc Leut vffziehen.
w) korr. aus: teglich. - x) add. B. - y)-y) add. B. - z) korr. B. aus: sy. -
a)-a) add. B. - b)-b) korr. B. aus: christj gemein. - c)-c) add. B.
32. Dennoch.
33. Zu B.s speziellen Bemühungen um die Reform des Schulwesens sowohl in
Straßburg als auch im gesamten oberdeutschen Raum vgl. E.-W.Kohls: Die Schule
bei Martin Bucer, a.a.O.
34. Zum Begriff des »gemein nutz« vgl. den Exkurs »Zur Bedeutung und Ge-
schichte des Begriffes »gemein nutz«, ebd. S.121-129.
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