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ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528-1533
vnnd sprechen: das ist erlogen, wir seind herrenn über sölche gebot
nach dem gewissen vnnd wöllen on sünd sein, so wir sie übertretten,
vnnd on fromkeit, so wir sie halten, das vnnd keyn anders. So komen
wir nun wider vff das erste vnnd sagen vss befelch vnnd inn dem namen
vnnsers herren Jesu Christi Amen. 5
sDas die, so das h. Sacrament mit den henden angreiffen oder an ge-
weichte24 kleider, gefess oder heüser gehandlet haben oder noch hynfür
f.21r handlen würden, es sey zu Wittemberg oder Ey|lenburg25, in Behem
oder Vngern, inn Reüßen oder Preüssen, by Verlust jrer selikeit, ia kein
gewissen drüber machen, als sye solchs übel thon, so vil es belangt das 10
werck an imm selbs, sonder soll daruff beston vnnd sich vil eh zehen mal
tödten lassen, eh er das selb widerrüffen, vordammen oder für vnrecht
bekennen wolts, vnangesehen ob Bäbstlich, keyserlich, Fürstlich oder
auch teüffelisch satzung, vrteil vnnd befelch dar wider strebett26 vnd
aussgangen sey«27. 15
Vnnd hernaher schreibt er wider diese wort: »Also auch sollenn wir
die freyheit erkennen28 vnnd erhaltenu, das wir das Sacrament mit henden
oder mit mund mögen entpfahen, mit vnnd inn geweichten vnnd vnge-
weichten kleyderen, gefessen, hüserv handlenn, wie es vnns gefellet. Wer
diese freyheit leugnet oder eynerley parth ketzery schiltet, der leügnet 20
abermals vnnd lestert Christum vnnd sein wort, es sey Babst, keyser,
fürsten oder teüffel darzu. Wir haben das hell, lauter Euangelium, wie sie
selb bekennen, sie aber haben jr eigen bedencken, ob sie das29 halten
wöllen, vnnd darneben yr eigen synn wider das Euangelium. Lass faren
die vnsinnigen, lass farenn«30. wAlso schreybt D.xLutherw. 25
Nun zeüget k. M.t selb, was sie ann den kirchen gebreüchenn wider
vffzurichten erforderet, das sie das selbig thu als ein aduocat Römischer
kirchen vnnd eben der meinung wie der Babst selbs, welchs bede inn yr
M.t Confutation schrifft vnnd Augspurgischem abscheid also aussge-
druckt bekennet wurdt31. Darumb mag keinem Christen gepüren, hie- 30
s)-s) S: durch einen Strich am Rand hervorgehoben. - t) S: von Bucer über der
Zeile korr. aus: stellet. - u) K und U: halten. - v) K und U: heuser. - w)-w) S:
add. von Bucer.
24. Ohne geweihte (K und U haben: on geweichte). In S wurde »an« doppelt
geschrieben.
25. Eilenburg.
26. In Luthers Text heißt es: »gestehet« (WA 10, II, S.17).
27. Ebd.
28. Bei Luther heißt es: »bekennen« (ebd. S.22).
29. Bei Luther folgt: »Euangelion« (ebd.).
30. Ebd.
31. Vgl. CR Mel 27, Sp. 184 und 227 sowie Koch, 2. Teil, S. 309, wo es im Abschied
von 1530 heißt: »Nachdem aber Uns, als Römischem Käyser, und obersten Vogt der
ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528-1533
vnnd sprechen: das ist erlogen, wir seind herrenn über sölche gebot
nach dem gewissen vnnd wöllen on sünd sein, so wir sie übertretten,
vnnd on fromkeit, so wir sie halten, das vnnd keyn anders. So komen
wir nun wider vff das erste vnnd sagen vss befelch vnnd inn dem namen
vnnsers herren Jesu Christi Amen. 5
sDas die, so das h. Sacrament mit den henden angreiffen oder an ge-
weichte24 kleider, gefess oder heüser gehandlet haben oder noch hynfür
f.21r handlen würden, es sey zu Wittemberg oder Ey|lenburg25, in Behem
oder Vngern, inn Reüßen oder Preüssen, by Verlust jrer selikeit, ia kein
gewissen drüber machen, als sye solchs übel thon, so vil es belangt das 10
werck an imm selbs, sonder soll daruff beston vnnd sich vil eh zehen mal
tödten lassen, eh er das selb widerrüffen, vordammen oder für vnrecht
bekennen wolts, vnangesehen ob Bäbstlich, keyserlich, Fürstlich oder
auch teüffelisch satzung, vrteil vnnd befelch dar wider strebett26 vnd
aussgangen sey«27. 15
Vnnd hernaher schreibt er wider diese wort: »Also auch sollenn wir
die freyheit erkennen28 vnnd erhaltenu, das wir das Sacrament mit henden
oder mit mund mögen entpfahen, mit vnnd inn geweichten vnnd vnge-
weichten kleyderen, gefessen, hüserv handlenn, wie es vnns gefellet. Wer
diese freyheit leugnet oder eynerley parth ketzery schiltet, der leügnet 20
abermals vnnd lestert Christum vnnd sein wort, es sey Babst, keyser,
fürsten oder teüffel darzu. Wir haben das hell, lauter Euangelium, wie sie
selb bekennen, sie aber haben jr eigen bedencken, ob sie das29 halten
wöllen, vnnd darneben yr eigen synn wider das Euangelium. Lass faren
die vnsinnigen, lass farenn«30. wAlso schreybt D.xLutherw. 25
Nun zeüget k. M.t selb, was sie ann den kirchen gebreüchenn wider
vffzurichten erforderet, das sie das selbig thu als ein aduocat Römischer
kirchen vnnd eben der meinung wie der Babst selbs, welchs bede inn yr
M.t Confutation schrifft vnnd Augspurgischem abscheid also aussge-
druckt bekennet wurdt31. Darumb mag keinem Christen gepüren, hie- 30
s)-s) S: durch einen Strich am Rand hervorgehoben. - t) S: von Bucer über der
Zeile korr. aus: stellet. - u) K und U: halten. - v) K und U: heuser. - w)-w) S:
add. von Bucer.
24. Ohne geweihte (K und U haben: on geweichte). In S wurde »an« doppelt
geschrieben.
25. Eilenburg.
26. In Luthers Text heißt es: »gestehet« (WA 10, II, S.17).
27. Ebd.
28. Bei Luther heißt es: »bekennen« (ebd. S.22).
29. Bei Luther folgt: »Euangelion« (ebd.).
30. Ebd.
31. Vgl. CR Mel 27, Sp. 184 und 227 sowie Koch, 2. Teil, S. 309, wo es im Abschied
von 1530 heißt: »Nachdem aber Uns, als Römischem Käyser, und obersten Vogt der