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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0484
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IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN

Sehen, lieben herren, er gestoht, das wir vns erbotten haben, man sölle vns
tödten, wa wir nit recht leren vnd die warheit nit predigen, vnd zeucht vns doch,
wir heben geleret, man solle falscher lere mit dem schwert nit weren. Wenn man
nun falsche lere mit dem schwert hynnymmet nach dem gesatz gottes, Deut. 13 [6],
des wir vns begeben, ist dasw nit mit dem schwert geweret? Wann wir dann ge-
leret haben, man sölle vns falscher lere also weren, das man vns tödte, wo erfunden
wurdt, das wyr die füren, werden wir freylich denx anderen nit haben heyssen,
ywo die falsche lere tryben, zu zuseheny. Allein, wie obgemelt, das wir begeret
haben, sy allein abzutreyben vnd inen yren gotlosen freuel nit zugestatten, on
weytere straff. Wie dan gewalt vnd zwang das reich gottes furdere haben wir auß
dem h.Augustino vnd weyteres nun meermal anzeyget, das D. Antoni, wo er ym
nit furhette, wo er nichts schaffen möge, zdoch zu hinderenz, wol dises gesangs
von vnserem selb widersprechen liesse einmal auß sein. Ein lugen, wen man sye
schon hundertausset mal furgibt, wurdt sy dennoch drumb zu keiner warheit.
Alle vnsere schrifften geben vns zeugnuß, das wir leren in disem fal, wie allweg,
so lang wir hie das Euangeli geprediget haben. Martin Bucer hatt in Matthaeum,
zu Latin außgangen253, in der vorred an E.G. also geschribenn254:
Quandoquidem vita aeterna est cognouisse Deum verum et quem misit nobis
seruatorem Dominum nostrum Jesum christum, vere felices vos estis quibus cum
admodum paucis praesertim in eminentia constitutis ea Dei et Christi cognitio
donata est, vt nihil dubitantes qua fungimini ab ipso potestatem vos accepisse certi
quoque festae rationem ipsi approbandam mandaueritis in hac vestra urbe nihil
nisi purissimum Dei verbum, plebi annunciandum tum non solum secundum
illud viuendi facultatem omnib[us] feceritis, sed etiam ad id adiutores haud leui
opera sitis denique offendicula non pauca tam a superstitione quam a libidine
carnis infirmiorib[us]obiecta remoueritis etc. Et paulo infra255.
Proinde quam libet cum paucis quantauis cum execratione eorum quos mundus
admiratur quantislibet denique cum periculis adserere in vestra vrbe gloriam con-
ditoris nostri | 671 | fortiter pergetis ad verbum eius quo ad eius licuerit omnia
corrigetis et reformabitis offendicula quae reliqua sunt animose tolletis, vt orbis
videat vos huc pro virili eniti, vt Dominus apud vestros regnet certi vt psalmus
canit vrbem haudquaquam commouendam in qua ipse inhabitat etc. Et in cap.
5. Matthaei256: Qui igitur ex animo orare didicerit pater coelestis adueniat regnum
tuum, qui spectarit quid scriptura historiae ipsa denique experientia vtile in his
doceat, aequum censebit sacrosanctas haberi potestates quaecumque sunt, agnoscet
w) gestr.: ie. - x) korr. von B. aus: der. - y)-y) korr. von B. aus: verschonen.
z)-z) korr. von B. aus : das er doch hindere.
ein gewiß Zeichen syn, das wir von vertruwen gottes vnd syner warhafftigen ler abgefallen
sygen« (S.42).
253. In lateinischer Sprache veröffentlicht.
254. »Enarrationes perpetuae in sacra qvatvor evangelia ...« (Bibl.Nr. 28), f.9a.
255. Ebd. - Der Text enthält eine Anspielung auf Ps 46,6.
256. A.a.O., f. 58 a.

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