9. Ob zuuerhoffen, das den kirchen Christi aufbawlich sein
werde, wo zu diser zeit die prediger des Euangelij doch eyns
theyls vnd in geringer anzal vonn der 1er Christi vnd der selben
rechten außspendung mitteynander zuhandlen zu samen kumen
(14. April 1536)
Die Schrift hat Bucer seinem Brief vom 14. April 1536 an die Prediger mehrerer
oberdeutscher Städte (vgl. Köhler 2, S. 433; B. Moeller: Johannes Zwick und die
Reformation in Konstan2. QFRG 28. Gütersloh 1961. S. 181) beigefügt.
Grundlage für unsere Edition bildet der Text in Straßburg, AMS 462, Bl. 48a-jjb
(A), nach O. Millet: Correspondance de Wolfgang Capiton (1478-1541). Analyse et
index. In: Publications de ia Bibliotheque Nationale et Universitaire de Strasbourg
VIII. Strasbourg 1982. S. 207, von Musculus geschrieben, als der gegenüber der
Abschrift im Konstanjer Stadtarchiv, Reformationsakten 10, Nr. 18, Bl.j4a-y8a (B),
zuverlässigere Zeuge. Eine weitere Abschrift in Lindau, Stadtarchiv, Reichsstädtische
Akten 64.8, [angehängte Sammlung jur Konkordie] Nr.6, j Bl. (6[a—b], 6a[a—b],
6b[a—b], 6c[a—b], 6[d, a-b]) (C) weicht häufig gemeinsam mit B von A ab; eine
direkte Abhängigkeit der einen von der anderen und umgekehrt scheidet jedoch
wegen der Auslassungen k) — k) und w) — w) als Möglichkeit aus.
| 49 a | Ob zuuerhoffen, das den kirchen Christi aufbawlich asein werdea, wo zu
diser zeit die prediger desb Euangelij doch eyns theyls vnd in geringer anzal
cvonn der 1er Christi vnd der selben rechten außspendung mitteynander zu-
handlen zu samen kumenc.
5 Damitt die warheit in dißer sachen recht vernumen werde, soll erstlich ein ieder Christ
gedencken, wie er auß dem wort Gottes lebt, vnnd ddem selbene in allen dingen gehor-
chen willd, das er auch solFin allen dingen richten nit nach seyner mutmaßung, sonder
nach dem Raths Gottes. Dann wie Gott alle ding allein vnndh auß nicht' gemacht hatt1,
also werden alle ding anders nichtsi seyn, thun, nutzen oder schaden2, kdann eben wie
10 sie Gott will seyn, thun, nutzen oder schadenk Nun seynen willen eröfnet Gott in
seynem wort, derohalb1 wir auß dem selbigen alleyn vonn aller dingen natur, art vnd
a) —a) sin würt B; sein wurde C. - b) add.: hailigen B, C.
c) — c) etwan zusammen kummen, mit ainander von der leer Christi vnnd der selbigen rechten
vsspendung zehandlen B, C.
d) —d) will dem jn allen dingen gehorchen C. — e) fehlt B.
f) solt C. — g) wort B, C. — h) fehlt B, C. — i) nichts B, C.
j) nicht C. — k) — k) fehlt B. — 1) deßhalben B; derhalb C.
1. Vgl. Off 4,11; Kol 1,16; 2Mkk 7,28.
2. Acl-Konstruktion.
werde, wo zu diser zeit die prediger des Euangelij doch eyns
theyls vnd in geringer anzal vonn der 1er Christi vnd der selben
rechten außspendung mitteynander zuhandlen zu samen kumen
(14. April 1536)
Die Schrift hat Bucer seinem Brief vom 14. April 1536 an die Prediger mehrerer
oberdeutscher Städte (vgl. Köhler 2, S. 433; B. Moeller: Johannes Zwick und die
Reformation in Konstan2. QFRG 28. Gütersloh 1961. S. 181) beigefügt.
Grundlage für unsere Edition bildet der Text in Straßburg, AMS 462, Bl. 48a-jjb
(A), nach O. Millet: Correspondance de Wolfgang Capiton (1478-1541). Analyse et
index. In: Publications de ia Bibliotheque Nationale et Universitaire de Strasbourg
VIII. Strasbourg 1982. S. 207, von Musculus geschrieben, als der gegenüber der
Abschrift im Konstanjer Stadtarchiv, Reformationsakten 10, Nr. 18, Bl.j4a-y8a (B),
zuverlässigere Zeuge. Eine weitere Abschrift in Lindau, Stadtarchiv, Reichsstädtische
Akten 64.8, [angehängte Sammlung jur Konkordie] Nr.6, j Bl. (6[a—b], 6a[a—b],
6b[a—b], 6c[a—b], 6[d, a-b]) (C) weicht häufig gemeinsam mit B von A ab; eine
direkte Abhängigkeit der einen von der anderen und umgekehrt scheidet jedoch
wegen der Auslassungen k) — k) und w) — w) als Möglichkeit aus.
| 49 a | Ob zuuerhoffen, das den kirchen Christi aufbawlich asein werdea, wo zu
diser zeit die prediger desb Euangelij doch eyns theyls vnd in geringer anzal
cvonn der 1er Christi vnd der selben rechten außspendung mitteynander zu-
handlen zu samen kumenc.
5 Damitt die warheit in dißer sachen recht vernumen werde, soll erstlich ein ieder Christ
gedencken, wie er auß dem wort Gottes lebt, vnnd ddem selbene in allen dingen gehor-
chen willd, das er auch solFin allen dingen richten nit nach seyner mutmaßung, sonder
nach dem Raths Gottes. Dann wie Gott alle ding allein vnndh auß nicht' gemacht hatt1,
also werden alle ding anders nichtsi seyn, thun, nutzen oder schaden2, kdann eben wie
10 sie Gott will seyn, thun, nutzen oder schadenk Nun seynen willen eröfnet Gott in
seynem wort, derohalb1 wir auß dem selbigen alleyn vonn aller dingen natur, art vnd
a) —a) sin würt B; sein wurde C. - b) add.: hailigen B, C.
c) — c) etwan zusammen kummen, mit ainander von der leer Christi vnnd der selbigen rechten
vsspendung zehandlen B, C.
d) —d) will dem jn allen dingen gehorchen C. — e) fehlt B.
f) solt C. — g) wort B, C. — h) fehlt B, C. — i) nichts B, C.
j) nicht C. — k) — k) fehlt B. — 1) deßhalben B; derhalb C.
1. Vgl. Off 4,11; Kol 1,16; 2Mkk 7,28.
2. Acl-Konstruktion.