Martin Bucers Deutsche Schriften

ERLÜTERUNG DER WITEMBERGISCHEN ARTICKLEN (1536)

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§Da h hat vns fur gut vnd den‘ kirchen ijn gemeini fur besserlich k angesehen, vnser
handlung jn der versamlung ^zü Wittenberg jnen 1 der lenge nach zu erzellen Sampt
den m artiklen", °daruff die kilchen jmP Rych forhaben, die concordi jrH Christenlicher
lar vnd hußhaltung der kilchen ein mal zu schliessen° 3 . Solichs erzelen r haben sy von
vns zu dank angenommen vnd vns s gutiklich 1 5 6 verhoret u4 .
Vnd als wir v jnen alle handlung erzelet vnd die artikel erklärt, habend wir gebetten,
was sy vermeinent w , das vnserer handlung oder artiklen by den oberlendischen kilchen
entgegen geworffen werden mochte oder was sy vermerken x by jemant x nit jn rechtemy
verstand vfgenommen werden 5 z oder, so z sy fur sich selb ettwas jnred a6 hettend oder
wyters b bericht diser sachen begerten, Sy wolten vns solichs c fruntlich anzeigen,
werend d wir e bereit, jnen e vff alles fruntlichen vnd gruntlichen bescheid zu geben, So
vil vns das Gott verlihef Wolten auch ßgern von jneng verbesserung jn disem handel
annemmen h , ‘warinni 7 wir die von jnen vernemmen kondten 1 9 .
1. Jn disem k sind sy vns gutlich zu willen worden. Vnd 1 erstlich habend sy vns
furgehalten, wie sich ettliche am hauptstuk des artikels vom m helgen Sacrament
stossen 11 , jn dem das wir bekennend, das der lyb des herren jm helgen abendmäl mitt
dem brot warhafftig vnd wesenlich gegeben vnd enpfangen werde, dann soliche 0
meinenP wellen, wir hefftend den lyb des herren ettwas 8 naturlicher wyß ans^ brot vnd
setzen ein andre wyß, an vnseren herren Jesumg s an jnn r selb s , zugereichen u dann durch
das v gloubig gmüt w9 .
g) — g) fehlt D; statt dessen: der artigklen halb daruff die kilchen jmm rych forhabend die
Concordi vnnd eynigkeyt zubeschliessen D.
h) Do C. - i) der C. — j) — j) fehlt B; C. — k) besser C. — 1) —1) fehlt C.
m) der C. — n) add.: etc. B. — o) —o) fehlt B. — p) add.: h. C. — q) von C.
r) fehlt B; zu C. — s) fehlt C. — t) güetiglich B; güttigklich C.
и) verhart B; verhartt C. — v) add.: sie C.
w) verneinent (offensichtlich Schreibfehler) A; vermeynend B; vernemmen C.
x) —x) ettwas B. — y) rechten C. — z)—z) Also C. — a) ietzundt C. — b) wyttern B.
c) semblichs B. — d) fehlt C. — e) —e) inen bereytt C. — f) verliehen wolte C.
g) — g) von jnen gern C. — h) add.: etc. B. — i) — i) fehlt B. — j) warin C.
к) diesen C. — 1) fehlt C. — m) von dem B; von C. — n) stiessend B.
o) semliche B; solche C; sämliche D. — p) vermeynen B; mercken C.
q) an das C. — r) add.: Christum B. — s) —s) fehlt D. — t) im B.
u) zu reychen B, D. - v) fehlt C. - w) add.: etc. B.
3. Die Formulierung macht klar, daß die eigentliche Konkordie in der Abendmahlsfrage noch
bevorsteht. Die Wittenberger Konkordie eröffnet lediglich dazu einen Weg.
4. Hinterfragt, examiniert; Grimm 12, 1, Sp. 582.
5. Syntax nach dem lat. Acl.
6. Einwand.
7. In den Punkten, in denen wir ...
8. Vielleicht.
9. Der Ausdruck »wesentlich« erweist sich erneut für die Schweizer als Stein des Anstoßes
und ruft den Gedanken einer unio naturalis hervor. Für Zwingli und seine Anhänger ist Christus
im Abendmahl für die contemplatio fidei - oder wie in diesem Gutachten immer wieder formuliert
wird — »für das gläubige Gemüt« zugegen. Vgl. die Fidei ratio (15 30): Credo in sacra eucharistiae,
hoc est gratiarum actionis, coena verum Christi corpus adesse fidei contemplatione ... Sed quod
Christi corpus per essentiam et realiter, hoc est corpus ipsum naturale, in coena aut adsit aut ore