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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0264
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AN DEN RAT VON KONSTANZ (23. II. I 5 36)

haltung k one annemung der articul k also berichten, das er vnd die seinen aus solichem
bericht nit gentzlich 1 schliessen werden, das E. F. E. W. der fursten Confession vnd
Apologi sampt der vnseren mit warem hertzen vnd verstand nie angenommen haben,
könden wir inn der warheyt nicht sehen. E. F. E. W. haben dennoch zu gedencken, das
wir dise leüt vnnd jren sinne auch kennen m mögen, mit denen wir nun inn das achte jar 5
disen handel der Concordj treiben 13 , nit mit geringer mühe vnnd arbeyt.
Bei D. Luther vnd den seinen stehen dise sachen n ein mal n also vnd also werdt jr sie
finden vnnd nit anders. Vnser lieber Herre Jesus beütet vns an vnd gibt vns durch den
dienst der kirchen inn wort vnd Sacramenten warlich, wesenlich vnd thätlich seine
geystliche, himlische gaben, verzeihung der sünden, die widergepurt vnd gemein- 10
schaft seines leibs vnd bluts, brauchet hiezu den dienst der kirchen also, das der seie ein
dienst des newen testaments, des geysts vnd nicht des buchstabens allein 14 . Diser dienst
auch vnd darreichung der vnsichtbaren gaben Gottes ist gantz vnd bleibet gantz allen,
die den inn der kirchen annemmen vnd nicht verkeren, ob sie jhn wol nit würdiglich
geprauchen vnd jnen deshalb an solichem dienst das gericht empfahen 15 . 15
Disen verstand haben die kirchen je vnd je genommen aus disen vnd dergleichen
orten der schrifften, Welchen jr die sunden ver^eihen, denen werden sie versjhen sein lb . Das
Euangeli ist ein krafft Gottes, dem, der jm glaubet 17 . Got hat vns tauglich gemacht,
diener zu sein des newen testaments, des geysts, nicht des buchstabens 18 . Stand auf,
bruder, las dich teujfen vnd dir die sund abweschen 19 . Der tauffe ist ein bade der lvidergeburt 20 . 20
Alle die jr geteuffet sind, haben Jesum Christum ange^ogen 21 . Das brot, das wir | 312 a |
brechen, ist die gemeynschafft des leibs Christj 22 . Nemet, esset, das ist mein leibN etc.
Doch so ist niemand, der hieraus des etwas dem diener, den worten oder zeychen an
jnen selb zu gebe, sonder alles dis werck bekennet man des Herren sein, der aber die
diener, wort vnd zeychen hie zu geprauchet. Darumb S. paulus die diener nennet 25
Gottes mitarbeiter 24 .
Also imm h. Abetmal, weil vnser Herre da durch seine diener, die wol befindtlich 25
allein leibliche wort vnd zeychen fürtragen vnd austeylen, spricht: Nemet, esset, das ist
k) —k) add. am Rand. — 1) gentzlichen D.
m) korr. aus: können. — n) — n) add. ü. d. Z.
13. Auch hier sieht B. das Marburger Gespräch (Oktober 1529) als den Beginn der Konkor-
dienverhandlungen an. s. oben S. 236, Anm. 107.
14. Vgl. 2Kor 3,6.
15. Vgl. 1 Kor 11,29.
16. Jo 20,23.
17. Vgl. Ro 1,16.
18. Vgl. 2 Kor 3,6.
19. Apg 22,16.
20. Vgi. Tit 3,5.
21. Vgl. Gal 3,27.
22. Vgl. 1 Kor 10,16.
23. Mt 26,26 par.
24. Vgl. 1 Kor 3,9.
25. Mit den Sinnen erfahrbar (sensibiliter; vgl. für diese Terminologie unten S. 323,
Anm. 96).
 
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