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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0609
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2. Eheordnung 1573

2. Eheordnunga
8. Februar 1573
bLimpurgischec Eheordnung.b

dWir, eFriderichf, Herr zu Lympurg, des Römischen
Reychs Erbschenckh und Semperfrey,eg füegen allen
und jeden unsern hVögten, Schulthaysen, Dienern,
Underthanen, Verwandten und Zugehörigen,h auch
allen denen, so uns zuversprechen steen, Geystlichen
und weltlichen,i Mann und weybspersonen hie-
mitj zuvernemen.
Nachdem einer jeden Christlichen Oberkeytt in
crafft ires ktragenden und von Gott bevohlenenk
Ampts in allweg lgebürt und obligtl, in iren mGe-
a Textvorlage (Handschrift): StA Ludwigsburg B 113 Bü.
2159 in sechs Exemplaren (A bis C, davon A mit drei
(A1-A3) und B mit zwei (B1-B2) Textschichten), sowie
D und F; ein weiteres Exemplar (E) in Bü. 833. Die
Exemplare A bis C gehören zum Bestand der Teilherr-
schaft Speckfeld-Obersontheim, die Exemplare D bis F
zu Gaildorf-Schmiedelfeld, näheres in der Einleitung.
b-b Fehlt A, B und D. C: Eheordnung der Hochgebohrnen
Herren, Herrn Eraßmusen, Georg Friderichen und Lud-
wig Casimirn, Herrn zue Limpurg, deß Heyligen Römi-
schen Reichs Erbschenckhen und Semperfreyen etc. Ge-
vattere etc. Ernewert den 16.ten Januarii Anno 1641.
c Fehlt E.
d Die gesamte Vorrede fehlt in E, vgl. Seite 592 Anmer-
kung p.
e-e C: Erasmus und Georg Friderich, Herrn zue Limpurg,
deß heyligen Römischen Reichs Erbschenkhen und Sem-
perfreye etc., Gevattere. D: Albrecht und Carl, Herren
zu Limpurg, gebrüdere, des hayligen Römischen Reichs
Erbschenckhen und Semperfreyen etc. F: Joachimb
Gottfridt unndt Christian Ludwig, Herrn zue Limpurg,
geprüedere, deß Hayligen Römischen Reichs Erbschenk-
hen unndt Semperfreyen etc.
f B1: Eberhart. B2: Heinrich.
g B1: Semperfrey etc. für uns selbsten und inn namen des
wolgebornen unsers freundlichen lieben Bruders [B2:
Bruders unnd Vetters] sampt und sonders.
h-h B1: Amptleutten, Vögten, Kellern, Schultheissen, Bur-
germeistern, Rhäten, Burgern, Gemeinden, Undertho-
nen, Angehörigen und Verwandten. D und F: amptleu-
then, Eherichtern, Vögten, Dienern, underthonen, ver-
wandten und zugehörigen.
i D und F: weltlichen, jung und alt.
j D und F: hiemit gnediglich.
k-k D: anbevohlenen tragenden.
l-l D und F: gebühren und obligen will.
m-m B1: Herrschafften, Obrigkeiten und gebietten. D und F:
Herrschafft und gebieten.

bietten und Oberkeyttenm erbare, gutten Ordnungen
anzurichteno, dardurch zuvorderst die Ehre Got-
tesp befürdert und dan gemeiner Nutz qundr fridenq
erhalten, sauch Christlicher, erbarer wandel gefüret
unds insonderheytt tder von Gott gestiffte, heylige
Ehestandt der gebür nach Christlich angefangen
und erhalten, auch beyneben allerleyt ungöttlichem,
unerbarem uund ergerlichemu wesenv gewerdtw wer-
de, xyzund dann sich kurtzverruckhter zeytt in un-
serer Oberkeytt wider unser zuversicht ehrlicher
n D und F: hailsame, guette und nutzliche.
o Fehlt D und F.
p D und F: Gottes, des allmächtigen.
q-q B1: friden und wolstand.
r D und F: und wohlständiger, gedeyhlicher.
s-s D und F: und menniglich zu Christlichem wandel und
erbarem Leben und weesen angeführet und gelaittet wer-
de, anzurichten und mit allem Craft steiff darob zuhal-
ten, wie dann.
t-t D und F: auch der hailige, von Gott selbst im Paradeyß
gestiffte und eingesetzte Ehestandt inn sondern Ehrn
und würden zuhaben, damit allem.
u-u D und F: ergerlichem und leichtfertigem.
v D und F: wesen, wandel und Leben gesteuret und.
w B1: sovil müglich gesteürt und gewehrt.
x-x A3 und C: darum wir dan im Jar der wenigern Zal sib-
entzig und drey ein christliche Eheordnung begriffen und
publiciren laßen [C ersetzt „darum ... laßen“ mit: Dero-
wegen dann vor diser Zeit ein Christliche Eheordnung
verfaßet und publicirt worden] und wir aber nit one son-
derlichs misfallen vermerckhen, das derselbigen nit der
gebur nachgesetzt, sondern nhun mer ein gute zeit hero
in unserer oberkheit mit unordenlicher ehlichen verlo-
bungen und ander leichtfertikheit, derselben zuwider
gehandelt [C: gehandelt, auch deren jederweylen wißent-
lich gethonen dispensation wider die Gebühr miß-
braucht] worden, darauß dan nit geringe ergernus er-
volgt, auch zubesorgen, do nit furderlichs einsehens
geschehe, das sich bey dieser one das rohen, yppigen und
muttwilligen welt in könftigs dergleichen fhell je lenger
je mehr begeben möchten, also seindt wir auß diesen und
andern mehr hohen und nottwendigen ursachen uf vor-
gehabten zeittigen Rhat bewegt worden, vorbemelte
[fehlt C] unser Christliche eheordnung widerumb zu er-
sehen, zu vermehren und [in C fehlt „widerumb ... und“]
von Newem hiemit zu bestettigen.
y-y D und F: Und aber sich inn zeit unserer regierung wider
besser zuversicht und hievor uffgerichte unsere Ehe Ord-

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