10. Dezember 2005
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duktionsprozesses so verändert, dass sie störend wirken. Entweder wird dem durch
Frischwasserzugabe entgegengewirkt oder es werden produktionsinterne Maßnah-
men ergriffen, die es erlauben, Stör- und Schadstoffe auszuschleusen. Von einigen
solcher Maßnahmen soll im Weiteren die Rede sein. Angemerkt sei aber an dieser
Stelle noch, dass auch eingeengter Wasserverbrauch in der industriellen Fertigung
nicht dazu fuhrt, dass der indirekte tägliche Bedarf eines jeden Einzelnen von uns so
weit herab sinkt, dass er unserer Wasserentnahme aus dem öffentlichen Netz ent-
spricht.
Bei der Papierproduktion ist schon sehr früh erkannt worden, dass das am Ende
der Flerstellungsschritte ablaufende Wasser noch sehr viel des (meist teuren) Faser-
rohstoffs enthält. Bei einer Kreislaufeinengung kann dies deswegen auch zu Schwie-
rigkeiten führen, da diese dann mehrfach den Produktionsprozess durchlaufenden
Fasern so beschädigt werden, dass sie eher stören als die Produktion zu unterstützen.
So ist also die Ausschleusung von partikulären Wasserinhaltstoffen von besonderem
Interesse. Dies geschieht meist mittels sog. Flockung und Feststoffabtrennung.
Hinter dem technischen Begriff Flockung verbirgt sich die Koagulation oder Flok-
kulation kolloidaler Feststoffe, die mit den Verfahren der Doppelgrenzschichtkom-
paktion oder auch der Polymervernetzungen erreicht wird. Engt man seinen Blick
noch weiter ein, wählt man also einen noch kleineren Betrachtungsausschnitt, so ist
zu erkennen, dass die Flokkulation mittels langkettiger oder hochmolekularer Poly-
mere (häufig kationischer Art, hergestellt auf Basis von Polyacrylamiden) in ihrem
Fortgang oder auch Erfolg davon abhängt, wie die Strömung im Reaktor vor allem
auch im mikroskopischen Maßstab gestaltet ist. Ergebnisse aus dieser Einengung der
dritten Art können dazu beitragen, den Flockungsprozess (und damit auch den Fest-
stoffabtrennungsschritt) wirksamer zu gestalten. Voraussetzung ist allerdings eine
genauere Analyse des Strömungsfeldes. Dieses kann z.B. durch Messungen mit Laser-
Doppler-Anemometrie in definierten Rührer- und Reaktorkonfigurationen
geschehen. Damit ist z.B. zu erkennen, dass es ungünstigere Anordnungen gibt, in
denen die eingesetzten Chemikalien zu einer ersten Flockenbildung führen, diese
aber nachfolgend durch zu heftige Turbulenzen wieder zerstört werden. Oder es
kann auch geschehen, dass die Polymere gar nicht zu einer Vernetzung fuhren, son-
dern u.U. zu einer Umhüllung einzelner kolloidaler Feststoffe.
Zusammenfassend ergibt sich aus dieser Erörterung der ,,Einengungen im
Wasserverbrauch“, dass solche im häuslichen Tageskonsum von geringerem Erfolg
sind im Hinblick auf Ressourcenschonung als diejenigen im industriellen (oder auch
im hier nicht behandelten landwirtschaftlichen) Sektor. Weiter ist indirekt argumen-
tiert, dass Kreislaufführung im Wassermanagement immer die Gefahr einer Qua-
litätsverschlechterung bedeutet, eine Erkenntnis, die auch berücksichtigt werden
sollte bei der Erörterung von weitgehend zu schließenden Kreisläufen im häuslichen
Bereich. Und schließlich mag auch für den einen oder anderen „Leser“ erkennbar
geworden sein, dass wir mit dem Import von Gebrauchsgegenständen aus sich ent-
wickelnden (und damit oft auch wasserärmeren) Ländern häufig auch indirekt Was-
ser importieren.
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duktionsprozesses so verändert, dass sie störend wirken. Entweder wird dem durch
Frischwasserzugabe entgegengewirkt oder es werden produktionsinterne Maßnah-
men ergriffen, die es erlauben, Stör- und Schadstoffe auszuschleusen. Von einigen
solcher Maßnahmen soll im Weiteren die Rede sein. Angemerkt sei aber an dieser
Stelle noch, dass auch eingeengter Wasserverbrauch in der industriellen Fertigung
nicht dazu fuhrt, dass der indirekte tägliche Bedarf eines jeden Einzelnen von uns so
weit herab sinkt, dass er unserer Wasserentnahme aus dem öffentlichen Netz ent-
spricht.
Bei der Papierproduktion ist schon sehr früh erkannt worden, dass das am Ende
der Flerstellungsschritte ablaufende Wasser noch sehr viel des (meist teuren) Faser-
rohstoffs enthält. Bei einer Kreislaufeinengung kann dies deswegen auch zu Schwie-
rigkeiten führen, da diese dann mehrfach den Produktionsprozess durchlaufenden
Fasern so beschädigt werden, dass sie eher stören als die Produktion zu unterstützen.
So ist also die Ausschleusung von partikulären Wasserinhaltstoffen von besonderem
Interesse. Dies geschieht meist mittels sog. Flockung und Feststoffabtrennung.
Hinter dem technischen Begriff Flockung verbirgt sich die Koagulation oder Flok-
kulation kolloidaler Feststoffe, die mit den Verfahren der Doppelgrenzschichtkom-
paktion oder auch der Polymervernetzungen erreicht wird. Engt man seinen Blick
noch weiter ein, wählt man also einen noch kleineren Betrachtungsausschnitt, so ist
zu erkennen, dass die Flokkulation mittels langkettiger oder hochmolekularer Poly-
mere (häufig kationischer Art, hergestellt auf Basis von Polyacrylamiden) in ihrem
Fortgang oder auch Erfolg davon abhängt, wie die Strömung im Reaktor vor allem
auch im mikroskopischen Maßstab gestaltet ist. Ergebnisse aus dieser Einengung der
dritten Art können dazu beitragen, den Flockungsprozess (und damit auch den Fest-
stoffabtrennungsschritt) wirksamer zu gestalten. Voraussetzung ist allerdings eine
genauere Analyse des Strömungsfeldes. Dieses kann z.B. durch Messungen mit Laser-
Doppler-Anemometrie in definierten Rührer- und Reaktorkonfigurationen
geschehen. Damit ist z.B. zu erkennen, dass es ungünstigere Anordnungen gibt, in
denen die eingesetzten Chemikalien zu einer ersten Flockenbildung führen, diese
aber nachfolgend durch zu heftige Turbulenzen wieder zerstört werden. Oder es
kann auch geschehen, dass die Polymere gar nicht zu einer Vernetzung fuhren, son-
dern u.U. zu einer Umhüllung einzelner kolloidaler Feststoffe.
Zusammenfassend ergibt sich aus dieser Erörterung der ,,Einengungen im
Wasserverbrauch“, dass solche im häuslichen Tageskonsum von geringerem Erfolg
sind im Hinblick auf Ressourcenschonung als diejenigen im industriellen (oder auch
im hier nicht behandelten landwirtschaftlichen) Sektor. Weiter ist indirekt argumen-
tiert, dass Kreislaufführung im Wassermanagement immer die Gefahr einer Qua-
litätsverschlechterung bedeutet, eine Erkenntnis, die auch berücksichtigt werden
sollte bei der Erörterung von weitgehend zu schließenden Kreisläufen im häuslichen
Bereich. Und schließlich mag auch für den einen oder anderen „Leser“ erkennbar
geworden sein, dass wir mit dem Import von Gebrauchsgegenständen aus sich ent-
wickelnden (und damit oft auch wasserärmeren) Ländern häufig auch indirekt Was-
ser importieren.