124 | ANTRITTSREDEN
Obwohl die Biologie an der Universität Ulm eher ein kleiner Fachbereich ist,
konnte ich in Zusammenarbeit mit der Botanik rasch den Schwerpunkt
(Tropen)Ökologie weiter ausbauen. Austauschprogramme und Praktika in Costa
Rica, intensive Kontakte mit STRI in Panama und weitere Forschungskooperatio-
nen und -projekte in Mittel- und Südamerika sowie in Westafrika, Malaysia und
Borneo und der Aufbau einer Arbeitsgruppe mit Fragestellungen zur Artenvielfalt
und Anpassungsmechanismen von Organismen in temperaten Zonen, die in ihren
Projekten räumlich auf Arbeitsbereiche unmittelbar in und um Ulm herum angelegt
sind, haben dafür gesorgt, dass Studierende mit Schwerpunkt organismischer Bio-
logie eine solide Ausbildung bei uns finden.
Da bei einer naturwissenschaftlichen Ausbildung vor allem das selbstständige
Erlernen und Anwenden neuer Methoden eine große Rolle spielt, bieten wir in
unseren Kursen und Forschungsprojekten eine Vielzahl von projektbezogenen
Untersuchungen an, die von bioakustischen Fragestellungen, gemeinschaftsökologi-
schen Studien sowie epxerimentell ausgerichteten Verhaltensstudien bis hm zu
immunologischen und energetischen sowie thermoregulatorischen Ansätzen reicht.
Dabei deckt das Spektrum der untersuchten Taxa em weites Feld ab und schließt
neben Wirbeltieren auch Wirbellose mit em. Allen Projekten ist gemeinsam, dass wir
verstehen wollen, welche Faktoren zur Schaffung und zum Erhalt von Artenvielfalt
beitragen, welche Bedeutung diese Vielfalt für lokale und regionale Muster in der
Zusammensetzung und Funktion von Artengemeinschaften hat und letztendlich,
welchen Beitrag Biodiversität zum „human well-being“ leistet.
Ich empfinde bei dem von mir gewählten Forschungsansatz vor allem bei den
Projekten, die sich mit dem menschlichen Einfluss auf biologische Vielfalt beschäfti-
gen, eine über den unmittelbaren Forschungsansatz weiterreichende Verantwortlich-
keit und beteilige mich daher an verschiedenen Organisationen und Projekten, um
dieser Verantwortung Rechnung zu tragen. So bin ich derzeit gewähltes Mitglied im
Nationalen Kommittee zur Koordinierung von Global Change Forschung in
Deutschland (NKGCF) und Co-chair bei DIVERSITAS, einer internationalen
Organisation, die ihren Schwerpunkt in der Biodiversitätsforschung hat. — Em
unmittelbarer Bezug zwischen Forschung und Anwendung besteht in der Mitarbeit
bei BIOTA (BlOlogical Transect through Afrika). In dem vom BMBF geförderten
Projekt wurde ein Transekt durch Afrika gelegt und an ausgewählten Stellen in stan-
dardisierten Biodiversitätsobservatorien die Zusammensetzung, Dynamik und Funk-
tionalität bestimmter Organismengruppen erfasst und in Bezug zu abiotischen Fak-
toren und menschlicher Nutzung gesetzt. Schwerpunkt hegt dabei auf dem Anwen-
dungsbezug der durchgeführten Projekte mit besonderem Gewicht auf
sozioökonomischen Gesichtspunkten in Bezug auf die lokale Bevölkerung. Eine
bedeutende Rolle spielt auch die Wissensvermittlung (capacity building) und das
Verfügbarmachen von Ergebnissen in Datenbanken und gezieltem Austausch mit
Regierungsstellen und NGO’s. In BIOTA wird besonders auf dem Nachhaltigkeit-
saspekt der durchgeführten Projekte geachtet.
Als große Aufgabe für die Zukunft sehe ich die Fortführung und Ausweitung
der organismischen Biologie als zukunftsweisende Disziplin in der Forschung und in
Obwohl die Biologie an der Universität Ulm eher ein kleiner Fachbereich ist,
konnte ich in Zusammenarbeit mit der Botanik rasch den Schwerpunkt
(Tropen)Ökologie weiter ausbauen. Austauschprogramme und Praktika in Costa
Rica, intensive Kontakte mit STRI in Panama und weitere Forschungskooperatio-
nen und -projekte in Mittel- und Südamerika sowie in Westafrika, Malaysia und
Borneo und der Aufbau einer Arbeitsgruppe mit Fragestellungen zur Artenvielfalt
und Anpassungsmechanismen von Organismen in temperaten Zonen, die in ihren
Projekten räumlich auf Arbeitsbereiche unmittelbar in und um Ulm herum angelegt
sind, haben dafür gesorgt, dass Studierende mit Schwerpunkt organismischer Bio-
logie eine solide Ausbildung bei uns finden.
Da bei einer naturwissenschaftlichen Ausbildung vor allem das selbstständige
Erlernen und Anwenden neuer Methoden eine große Rolle spielt, bieten wir in
unseren Kursen und Forschungsprojekten eine Vielzahl von projektbezogenen
Untersuchungen an, die von bioakustischen Fragestellungen, gemeinschaftsökologi-
schen Studien sowie epxerimentell ausgerichteten Verhaltensstudien bis hm zu
immunologischen und energetischen sowie thermoregulatorischen Ansätzen reicht.
Dabei deckt das Spektrum der untersuchten Taxa em weites Feld ab und schließt
neben Wirbeltieren auch Wirbellose mit em. Allen Projekten ist gemeinsam, dass wir
verstehen wollen, welche Faktoren zur Schaffung und zum Erhalt von Artenvielfalt
beitragen, welche Bedeutung diese Vielfalt für lokale und regionale Muster in der
Zusammensetzung und Funktion von Artengemeinschaften hat und letztendlich,
welchen Beitrag Biodiversität zum „human well-being“ leistet.
Ich empfinde bei dem von mir gewählten Forschungsansatz vor allem bei den
Projekten, die sich mit dem menschlichen Einfluss auf biologische Vielfalt beschäfti-
gen, eine über den unmittelbaren Forschungsansatz weiterreichende Verantwortlich-
keit und beteilige mich daher an verschiedenen Organisationen und Projekten, um
dieser Verantwortung Rechnung zu tragen. So bin ich derzeit gewähltes Mitglied im
Nationalen Kommittee zur Koordinierung von Global Change Forschung in
Deutschland (NKGCF) und Co-chair bei DIVERSITAS, einer internationalen
Organisation, die ihren Schwerpunkt in der Biodiversitätsforschung hat. — Em
unmittelbarer Bezug zwischen Forschung und Anwendung besteht in der Mitarbeit
bei BIOTA (BlOlogical Transect through Afrika). In dem vom BMBF geförderten
Projekt wurde ein Transekt durch Afrika gelegt und an ausgewählten Stellen in stan-
dardisierten Biodiversitätsobservatorien die Zusammensetzung, Dynamik und Funk-
tionalität bestimmter Organismengruppen erfasst und in Bezug zu abiotischen Fak-
toren und menschlicher Nutzung gesetzt. Schwerpunkt hegt dabei auf dem Anwen-
dungsbezug der durchgeführten Projekte mit besonderem Gewicht auf
sozioökonomischen Gesichtspunkten in Bezug auf die lokale Bevölkerung. Eine
bedeutende Rolle spielt auch die Wissensvermittlung (capacity building) und das
Verfügbarmachen von Ergebnissen in Datenbanken und gezieltem Austausch mit
Regierungsstellen und NGO’s. In BIOTA wird besonders auf dem Nachhaltigkeit-
saspekt der durchgeführten Projekte geachtet.
Als große Aufgabe für die Zukunft sehe ich die Fortführung und Ausweitung
der organismischen Biologie als zukunftsweisende Disziplin in der Forschung und in