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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2005 — 2006

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I. Das Geschäftsjahr 2005
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Antrittsreden
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Pfanner, Nikolaus: Antrittsrede vom 19. Februar 2005
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https://doi.org/10.11588/diglit.67593#0115
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ANTRITTSREDEN

Hinweise, dass Fehler im Proteintransport, d.h. Transport zur falschen Zellorganelle
oder Verkehrsstau in der Zelle, verantwortlich sind für verschiedene angeborene
Nerven-, Lungen- oder Nierenerkrankungen.
Für meine Entwicklung waren vier Personen ganz entscheidend: erstens mein
Doktorvater und langjähriger Mentor Walter Neupert in München, zweitens Jim
Rothman, bei dem ich mit einem DFG-Stipendium als Postdoktorand an der Prin-
ceton University in New Jersey arbeitete, und mit der ganzen Familie eine wunder-
bare Zeit verlebte, drittens Ulrich Hartl, ein Kollege als Forschungsgruppenleiter in
München, der heute Max-Planck-Direktor in Martinsried ist, mit dem ich über viele
Jahre hinweg oft stunden- und tagelange Diskussionen zu allen Forschungsproble-
men führte, und viertens meine Frau, die mir stets eine kritische und konstruktive
Ratgeberin ist.
Nach der Habilitation 1990, für die ich den Förderpreis der Universität Mün-
chen erhielt, folgten bald mehrere Angebote auf Lehrstühle, wobei die Nachfolge
von Helmut Holzer in Freiburg, der selbst viele Jahre Mitglied der Akademie war,
am attraktivsten war. So blieb ich auch trotz verlockender anderer Möglichkeiten in
Freiburg. Dort gründete ich einen Sonderforschungsbereich zur Untersuchung der
zellulären Funktionen von Proteinwechselwirkungen, der viele Kooperationen mit
Kollegen der biowissenschafthchen Fakultäten in Freiburg förderte.
Besonders viel Freude macht mir die Zusammenarbeit mit den vielen be-
geisterten Nachwuchswissenschaftlern. Die wachsende Arbeitsgruppe, die zur Zeit
Mitglieder aus acht verschiedenen Nationen enthält, profitiert nun von der Verlei-
hung des Max-Planck-Forschungspreises 2002 und des Gottfried Wilhelm Leibniz-
Preises 2004. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft habe ich viel zu verdanken,
einerseits für die Förderung von Projekten, andererseits dass es mir nie langweilig
wurde, da die DFG stets verschiedene Ämter anzubieten hatte, vom Fachgutachter
zum Vorsitz im Fachausschuss bis zu Senatskommissionen.
Die Aufnahme in die Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist eine große
Freude und Ehre für mich, für die ich mich sehr herzlich bedanke. Bei den bisheri-
gen Sitzungen, an denen ich teilnehmen durfte, haben mich ganz besonders die Viel-
falt der Themen und die so lebendigen Diskussionen begeistert. Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.
 
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