Peter Wölfle
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ne Materialien und ähnliche. Derartige Materialien könnten eine weitere technolo-
gische Revolution auslösen. Was die Entwicklung der Theorie solcher Systeme anbe-
trifft, so gibt es stetige Fortschritte in unserem Verständnis der komplexen Zusam-
menhänge und in der Entwicklung neuer numerischer Simulationsverfahren.
Ein zweiter Bereich, in dem wir intensiv arbeiten, ist die Theorie des Elektro-
nentransports in Nanostrukturen, also in einige Nanometer dünnen Quantendräh-
ten aus Metall oder einer Halbleiterstruktur, oder in einzelnen Molekülen. In diesen
winzigen Systemen erfolgt die Bewegung der Elektronen quantenkohärent. Die
bewährten Gesetze der Elektrotechnik sind in solchen Schaltungen nicht länger gül-
tig. Die Quantenkohärenz birgt ein großes Anwendungspotential für eine neue
Form von Informationsverarbeitung. Die Coulombwechselwirkung zwischen den
Elektronen ist effektiv stärker als in Volumenmetallen, da die Abschirmung unter-
drückt ist. Dies eröffnet die Möglichkeit, Dioden und Transistoren aus einzelnen
Molekülen herzustellen. Auf der Seite der Theorie arbeiten wir an der Entwicklung
eines vollständigen qualitativen Bildes im Rahmen von Modellsystemen. Daneben
haben wir bereits begonnen, Methoden für eine quantitative Theorie solcher Syste-
me zu entwerfen, die Voraussagekraft für realistische Systeme besitzen.
Die Faszination der theoretischen Physik besteht für mich in ihrem uner-
schöpflichen Potential der Vereinheitlichung und Vereinfachung der Naturbeschrei-
bung. Theoretische Konzepte, die für ein Gebiet erfunden wurden, finden oft
Anwendung in einem ganz anderen Gebiet. Zum Beispiel lassen sich Methoden,
die in den 1960er Jahren für die Kernphysik entwickelt wurden, nun in der Nano-
physik anwenden. In den letzten Jahren sind neue theoretische Konzepte entstanden,
deren Anwendungspotential noch längst nicht ausgelotet ist. Ich wage zu behaupten,
dass wir in unserem Verständnis komplexer Zustände von quantenmechanischen
Vielteilchensystemen erst am Anfang stehen. Neue Quantenzustände von Materie
lassen sich mit großer Wahrscheinlichkeit in neuen im Labor synthetisierten Mate-
rialien finden.
Ich freue mich auf zukünftige spannende Entwicklungen auf diesem Gebiet
und hoffe auch weiter, ein wenig dazu beitragen zu können.
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ne Materialien und ähnliche. Derartige Materialien könnten eine weitere technolo-
gische Revolution auslösen. Was die Entwicklung der Theorie solcher Systeme anbe-
trifft, so gibt es stetige Fortschritte in unserem Verständnis der komplexen Zusam-
menhänge und in der Entwicklung neuer numerischer Simulationsverfahren.
Ein zweiter Bereich, in dem wir intensiv arbeiten, ist die Theorie des Elektro-
nentransports in Nanostrukturen, also in einige Nanometer dünnen Quantendräh-
ten aus Metall oder einer Halbleiterstruktur, oder in einzelnen Molekülen. In diesen
winzigen Systemen erfolgt die Bewegung der Elektronen quantenkohärent. Die
bewährten Gesetze der Elektrotechnik sind in solchen Schaltungen nicht länger gül-
tig. Die Quantenkohärenz birgt ein großes Anwendungspotential für eine neue
Form von Informationsverarbeitung. Die Coulombwechselwirkung zwischen den
Elektronen ist effektiv stärker als in Volumenmetallen, da die Abschirmung unter-
drückt ist. Dies eröffnet die Möglichkeit, Dioden und Transistoren aus einzelnen
Molekülen herzustellen. Auf der Seite der Theorie arbeiten wir an der Entwicklung
eines vollständigen qualitativen Bildes im Rahmen von Modellsystemen. Daneben
haben wir bereits begonnen, Methoden für eine quantitative Theorie solcher Syste-
me zu entwerfen, die Voraussagekraft für realistische Systeme besitzen.
Die Faszination der theoretischen Physik besteht für mich in ihrem uner-
schöpflichen Potential der Vereinheitlichung und Vereinfachung der Naturbeschrei-
bung. Theoretische Konzepte, die für ein Gebiet erfunden wurden, finden oft
Anwendung in einem ganz anderen Gebiet. Zum Beispiel lassen sich Methoden,
die in den 1960er Jahren für die Kernphysik entwickelt wurden, nun in der Nano-
physik anwenden. In den letzten Jahren sind neue theoretische Konzepte entstanden,
deren Anwendungspotential noch längst nicht ausgelotet ist. Ich wage zu behaupten,
dass wir in unserem Verständnis komplexer Zustände von quantenmechanischen
Vielteilchensystemen erst am Anfang stehen. Neue Quantenzustände von Materie
lassen sich mit großer Wahrscheinlichkeit in neuen im Labor synthetisierten Mate-
rialien finden.
Ich freue mich auf zukünftige spannende Entwicklungen auf diesem Gebiet
und hoffe auch weiter, ein wenig dazu beitragen zu können.