180 | TÄTIGKEITSBERICHTE
Dr. Stäuble, LDA Sachsen: Datierung von Knochenproben im Verlauf der Erdgas-
trasse MITGAS (9)
Troia-Projekt, Tübingen: Proben aus verschiedenen Phasen Troias (11)
Prof. Uerpmann, Tübingen: Datierung verschiedener Knochenproben aus den Emi-
raten (14)
Th/U-Labor
Beryllium-10 in Tiefseesedimenten als globales Korrelationswerkzeug (M. Christi,
DFG: Ch 386/1-2, DEKLIM)
Die Rekonstruktion des Flusses der kosmischen Höhenstrahlung und der Stärke des
Erdmagnetfeldes ist seit einigen Jahren ein wichtiges Thema in der Arbeitsgruppe.
Neben dem Verständnis des Verhaltens des Erdmagnetfeldes und damit der Höhen-
strahlung über mehrere 100.000 Jahre hinweg, ist ein weiteres wichtiges Ziel der
Untersuchungen das Verständnis des Zusammenspiels und der Auswirkungen dieser
Parameter auf das Klima der Erde. Hierzu werden in der Arbeitsgruppe — in enger
Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen — an Tiefseesedimenten
hochaufgelöste Profile des kosmogenen Radionuklids Beryllium-10 erstellt. Das
Radionuklid 10Be entsteht aus der Wechselwirkung der kosmischen Höhenstrahlung
mit Sauerstoff- und Stickstoffatomen in der oberen Atmosphäre. Das Erdmagnetfeld
bildet ein Schild gegenüber der kosmischen Höhenstrahlung, so dass die Erdmag-
netfeldstärke und der Fluss der kosmischen Höhenstrahlung antikorreliert sind. Aus
Messungen der Deposition von lnBe an marinen Sedimenten können daher der Fluss
der kosmischen Höhenstrahlung und die Erdmagnetfeldstärke rekonstruiert werden.
Die Messung von 1(,Be findet am Tandem-Beschleuniger der ETH-Zürich statt.
Im Rahmen einer Diplomarbeit (B. Schulze) wurde ein hochaufgelöstes Pro-
fil der !l’Be-Produktionsflussdichte aus hochakkumulierenden Tiefseesedimenten des
Bermuda Rise (ODP Site 1063) über die letzten 70.000 Jahre erstellt. Dieses Profil
soll als Teil einer globalen marinen I0Be-Stratigraphie dazu verwendet werden, um
Chronologien verschiedener Paläoklimaarchive zu synchronisieren. Für die Korrek-
tur von ozeanischen Transportsignalen wurde die 230Thex-Methode angewendet.
Hierfür wurden neben den Konzentrationen von 10Be auch die Aktivitäten von
Uran und Thorium-Isotopen über die letzten 70 ka gemessen. Der Vergleich der
230Th-normierten vertikalen 10Be-Flussdichte in Site 1063 zeigte gute bis sehr gute
Übereinstimmungen mit anderen Archiven (A14C, Erdmagnetfeld-Intensität). Damit
konnte die Anwendbarkeit von 10Be als Proxy zur Rekonstruktion der Erdmagnet-
feldstärke und als globales Werkzeug für die Synchronisation von interhemisphäri-
schen Archiven bestätigt werden.
Im Rahmen einer weiteren Diplomarbeit (P. Wenderoth) wurde das 1(Be/9Be-
Verhältnis als Normierung des 10Be-Flusses in Tiefseesedimenten getestet. Während
die 230Th-Normierung zeitlich auf etwa 350.000 Jahre beschränkt ist, kann die
10Be/9Be-Methode auch für sehr viel ältere Sedimente angewandt werden. Zur
Verifizierung der Methode wurden bereits vorhandene Ergebnisse der bisher stan-
dardmäßig und erfolgreich angewandten Methode der 2,"Th-Normierung herange-
Dr. Stäuble, LDA Sachsen: Datierung von Knochenproben im Verlauf der Erdgas-
trasse MITGAS (9)
Troia-Projekt, Tübingen: Proben aus verschiedenen Phasen Troias (11)
Prof. Uerpmann, Tübingen: Datierung verschiedener Knochenproben aus den Emi-
raten (14)
Th/U-Labor
Beryllium-10 in Tiefseesedimenten als globales Korrelationswerkzeug (M. Christi,
DFG: Ch 386/1-2, DEKLIM)
Die Rekonstruktion des Flusses der kosmischen Höhenstrahlung und der Stärke des
Erdmagnetfeldes ist seit einigen Jahren ein wichtiges Thema in der Arbeitsgruppe.
Neben dem Verständnis des Verhaltens des Erdmagnetfeldes und damit der Höhen-
strahlung über mehrere 100.000 Jahre hinweg, ist ein weiteres wichtiges Ziel der
Untersuchungen das Verständnis des Zusammenspiels und der Auswirkungen dieser
Parameter auf das Klima der Erde. Hierzu werden in der Arbeitsgruppe — in enger
Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen — an Tiefseesedimenten
hochaufgelöste Profile des kosmogenen Radionuklids Beryllium-10 erstellt. Das
Radionuklid 10Be entsteht aus der Wechselwirkung der kosmischen Höhenstrahlung
mit Sauerstoff- und Stickstoffatomen in der oberen Atmosphäre. Das Erdmagnetfeld
bildet ein Schild gegenüber der kosmischen Höhenstrahlung, so dass die Erdmag-
netfeldstärke und der Fluss der kosmischen Höhenstrahlung antikorreliert sind. Aus
Messungen der Deposition von lnBe an marinen Sedimenten können daher der Fluss
der kosmischen Höhenstrahlung und die Erdmagnetfeldstärke rekonstruiert werden.
Die Messung von 1(,Be findet am Tandem-Beschleuniger der ETH-Zürich statt.
Im Rahmen einer Diplomarbeit (B. Schulze) wurde ein hochaufgelöstes Pro-
fil der !l’Be-Produktionsflussdichte aus hochakkumulierenden Tiefseesedimenten des
Bermuda Rise (ODP Site 1063) über die letzten 70.000 Jahre erstellt. Dieses Profil
soll als Teil einer globalen marinen I0Be-Stratigraphie dazu verwendet werden, um
Chronologien verschiedener Paläoklimaarchive zu synchronisieren. Für die Korrek-
tur von ozeanischen Transportsignalen wurde die 230Thex-Methode angewendet.
Hierfür wurden neben den Konzentrationen von 10Be auch die Aktivitäten von
Uran und Thorium-Isotopen über die letzten 70 ka gemessen. Der Vergleich der
230Th-normierten vertikalen 10Be-Flussdichte in Site 1063 zeigte gute bis sehr gute
Übereinstimmungen mit anderen Archiven (A14C, Erdmagnetfeld-Intensität). Damit
konnte die Anwendbarkeit von 10Be als Proxy zur Rekonstruktion der Erdmagnet-
feldstärke und als globales Werkzeug für die Synchronisation von interhemisphäri-
schen Archiven bestätigt werden.
Im Rahmen einer weiteren Diplomarbeit (P. Wenderoth) wurde das 1(Be/9Be-
Verhältnis als Normierung des 10Be-Flusses in Tiefseesedimenten getestet. Während
die 230Th-Normierung zeitlich auf etwa 350.000 Jahre beschränkt ist, kann die
10Be/9Be-Methode auch für sehr viel ältere Sedimente angewandt werden. Zur
Verifizierung der Methode wurden bereits vorhandene Ergebnisse der bisher stan-
dardmäßig und erfolgreich angewandten Methode der 2,"Th-Normierung herange-